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Flucht in die Arme des Maharadschas

Flucht in die Arme des Maharadschas

Titel: Flucht in die Arme des Maharadschas
Autoren: Penny Jordan
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… und sich die großen braunen Augen vor unbestimmter Leidenschaft verdunkelten, während er sein eigenes wildes Begehren als unglaublichen Schock erlebte.
    „Ich bin die einzige Jungfrau in meiner Klasse!“ Es hatte wie ein Vorwurf geklungen. „Die anderen Mädchen lachen mich schon aus deswegen. Sie sagen, ich wäre ein Baby, und ich will einfach nicht länger warten!“
    Den Abgrund, in den er bei diesen Worten zu stürzen gedroht hatte, gab es heute immer noch.
    Während er damals voller Scham gedacht hatte, was für ein Vorrecht und Vergnügen es sein würde, Sophia zu geben, wonach sie verlangte, hatte er sie kühl daran erinnert, dass er viel zu alt für sie war. „Es muss doch eine Menge Jungen in deinem Alter geben, die sich darum reißen, dir den Gefallen zu tun.“
    „Die will ich aber nicht!“, hatte sie trotzig erklärt, „ich will nur dich!“
    Wie sehr hatte Ash sich gewünscht, jünger und nicht der zu sein, der er nun einmal war. Stattdessen versetzte er Sophias romantischer Jungmädchenschwärmerei den Todesstoß, indem er ihr eröffnete, er stehe kurz davor, eine Ehe einzugehen, die bereits in seiner Kindheit arrangiert wurde.
    „Aber das zählt nicht, weil es nur eine Vernunftehe und keine Liebesheirat ist“, lautete ihr unschuldiger und naiver Kommentar, der ihn wie ein Messerstich mitten ins Herz traf.
    „Meine Heirat ist allein meine Sache“, hatte er steif geantwortet. „Und was das Thema Liebe betrifft, ich bin mir meiner Pflichten als Ehemann bewusst und werde mit Vergnügen lernen, meine Frau zu lieben, und ihr dabei helfen, meine Liebe zu erwidern. Mit großem Vergnügen sogar …“, hatte er vorsichtshalber hinzugefügt.
    Es war eine unnötig grausame Abfuhr gewesen, und dass sie ins Schwarze getroffen hatte, erkannte er an dem waidwunden Blick aus ihren schwimmenden braunen Augen. Aber es waren die Tränen eines Kindes gewesen, das seinen Willen nicht durchsetzen konnte. Zumindest hatte er versucht, sich das einzureden.
    Damals wie heute gab es nur einen Weg für ihn. Er musste sich ohne ein weiteres Wort abwenden und gehen. Aber wie sollte er das fertigbringen, wenn sein Körper ihm nicht gehorchen wollte? Seine fatale Schwäche nagte heftig an Ashs Stolz, und trotzdem konnte er den Blick nicht von Sophia losreißen.
    In dem goldenen Abendkleid, das ihre zierliche Figur wie eine zweite Haut umschloss, und mit den kastanienbraunen Locken, die ein funkelndes Diadem aus der Stirn hielt, wirkte sie wie eine Göttin. Auf dem anbetungswürdigen Mund schimmerte nur ein Hauch von Lipgloss, und als Sophia sich nun auch noch mit der rosigen Zungenspitze die weichen Lippen befeuchtete, fürchtete Ash endgültig um seinen Verstand.
    Er wusste, sie würden wie das Paradies schmecken, und das dünne Seidenkleid stellte für einen Mann, der entschlossen war, diese unglaublichen Brüste zu liebkosen, keine Barriere dar. Doch dieser Glückliche durfte niemals er sein.
    Sophia war immer noch die Schwester seines besten Freundes. Sie war voller Leben, Leidenschaft und süßer Versprechungen. Mit ihr ins Bett zu gehen, würde sein Leben nur kompliziert machen.
    Und warum überhaupt ein derartiges Risiko eingehen, wenn die schönsten Frauen der Welt vor meinem Bett Schlange stehen? versuchte er sich in Zynismus zu flüchten. Immerhin geht es um Sex und sonst nichts.
    Ohne Ashs inneren Aufruhr zu registrieren, warf Sophia einen gehetzten Blick zu dem Tisch hinüber, an dem ihre Eltern mit besonders wichtigen Gästen zusammensaßen. Wie immer war es ihr Vater, der jedermanns Blicke auf sich zog, während ihre Mutter ihm, mit einem feinen Lächeln auf den Lippen, den blonden Kopf zuneigte. Jeder Zoll die devote, ergebene Gattin, wie ihr Vater es erwartete.
    Und wie ihr zukünftiger Ehemann es ebenfalls erwarten würde!
    „Mein Vater glaubt immer noch, mich zum Nachgeben zwingen zu können“, sagte Sophia mehr zu sich selbst, „aber da täuscht er sich gewaltig.“
    Ash hörte sowohl Kummer wie eiserne Entschlossenheit in ihrer Stimme. Gegen seinen Willen fühlte er sich an einen Kolibri erinnert, der seine schillernden Flügel an den Stäben des Käfigs wund stieß, in dem er gefangen war. Sein verzweifeltes Verlangen nach Freiheit würde damit enden, dass er irgendwann gebrochen am Boden lag. Die Vorstellung war ihm unerträglich.
    Während er versonnen Sophias zartes Profil betrachtete, sah er darin immer noch einen Hauch von Unschuld und Verletzlichkeit, ungeachtet allen Klatsches und
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