Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fluch der Unsterblichkeit

Fluch der Unsterblichkeit

Titel: Fluch der Unsterblichkeit
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
zu verlängern. (Ich hätte sagen können »zu fälschen«, aber das wäre nicht sehr höflich gewesen, und zwar deshalb, weil ich weiß, daß Sie ein meisterhafter Fälscher sind. Sie haben die armen Vite-Statistik-Dinger beinahe zum Wahnsinn getrieben mit all den Widersprüchen.)
    Ich übergebe die Erde in die Hände des Kallikanzaros. Wenn man den Legenden glaubte, wäre das ein Fehler. Nun ja, ich bin bereit, darauf zu wetten, daß Sie, Conrad, sogar ein falscher Kallikanzaros sind. Sie nämlich, Sie zerstören nur, was Sie wiederaufbauen wollen. Vielleicht sind Sie ja auch der große Pan, der nur so tat, als stürbe er. Wie dem auch sei, es werden Ihnen ausreichende Gelder zur Verfügung gestellt und zusätzlich diverse technische Hilfsmittel, die Sie noch in diesem Jahr erhalten werden, darüber hinaus noch jede Menge Formulare, mit denen Sie weitere Mittel von der Shtigo-Stiftung anfordern können. Also geht und seid fruchtbar und mehret euch – und ererbt die Erde aufs neue. Rufen Sie, wenn Sie Hilfe brauchen, und Sie werden sofort Hilfe erhalten.
    Ich habe nicht die Zeit, ein Buch zu schreiben. Tut mir leid. Immerhin, hier haben Sie meine versprochene Signatur:
    CORT MYSHTIGO
     
    P.S. Ich weiß bis heute nicht, ob es Kunst ist. Fahren auch Sie zum Teufel!
     
     
    Und das ist so etwa der Kern der Sache.
    Pan?
    Maschinen reden nicht so, oder doch?
    Ich hoffe jedenfalls, sie tun es nicht ...
    Die Erde ist ein verrückter Wohnort. Es ist eine harte und steinige Umgebung. Der Schutt wird zunächst Stück für Stück beseitigt werden müssen, ehe man mit etwas Neuem beginnen kann.
    Und das bedeutet Arbeit eine Unmenge von Arbeit. Und es bedeutet außerdem, daß ich alle Möglichkeiten des Büros ausnutzen muß, ebenso wie die Organisation der RADPOL, und das ist nur der Anfang.
    Im Augenblick überlege ich mir gerade, ob ich die Ruinen-Touren weitermachen soll oder nicht. Ich glaube, ich werde sie fortsetzen, denn ausnahmsweise haben wir etwas vorzuweisen. Es gibt dieses merkwürdige Charakteristikum der menschlichen Neugier, das einen dazu zwingt, auf dem Weg anzuhalten und durch irgendein Loch in einem Zaun zu schauen, hinter dem irgendwas aufgebaut wird. – Geld haben wir jetzt, und wir sind wieder die Herren über unseren eigenen Besitz. Und das macht einen großen Unterschied. Und vielleicht ist ja auch die Rückkehr-Bewegung nicht wirklich tot. Wenn wir ein vernünftiges Programm auf die Beine stellen können und die Erde wieder beleben, könnten wir vielleicht ein paar Auswanderer zurückgewinnen und ein paar von den neuen Touristen dabehalten.
    UndwennsiealleWeganerbleibenwollen,dannkönnen sie auch das gern tun. Wir mögen sie, aber wir brauchen sie nicht. Die Auswandererquote von hier wird abnehmen, glaube ich, sobald die Leute merken, daß sie auch hier weiterkommen können, und unsere Bevölkerung wird mehr als nur geometrisch wachsen, besonders durch die verlängerte Fruchtbarkeitsperiode, die durch die derzeit noch ziemlich kostspielige S-S-Behandlung erreicht werden kann. Ich beabsichtige, die S-S-Behandlung völlig zu sozialisieren. Ich werde das erreichen, indem ich George an die Spitze eines staatlichen Gesundheitsprogramms setze, das Krankenhäuser auf dem Festland umfaßt und wirklich überall die S-S-Behandlung ermöglicht.
    Wir werden es schaffen. Ich bin es leid, Friedhofswächter zu spielen, und ich habe wirklich keine Lust, von jetzt bis nächste Ostern damit zuzubringen, den Weltenbaum zu durchsägen, auch wenn ich ein Dunkelgeborener mit einer Neigung für Komplikationen bin. Wenn die Glocken wirklich läuten, dann möchte ich sagen können: »Alêthos anestê!« – »Wahrhaft auferstanden ...«, anstatt meine Säge fallen zu lassen und davonzulaufen. Es ist jetzt an der Zeit, daß alle guten Kallikanzaroi ... Sie wissen schon.
    Also ...
    Kassandra und ich bewohnen diese Villa auf der Zauberinsel. Es gefällt ihr hier. Und mir gefällt es hier auch. Und sie macht sich wegen meines unbestimmbaren Alters keine Gedanken mehr. Das ist sehr gut.
    Erst heute morgen, als wir am Strand lagen und zusahen, wie die Sonne die Sterne vertrieb, sagte ich zu ihr, daß diese neue Geschichte eine enorme Aufgabe sein würde, die für Magengeschwüre, Kopfschmerzen und so weiter reichlich sorgen würde.
    »Nein, das wird sie nicht«, antwortete sie.
    »Du sollst nicht bagatellisieren, was so drohend über meinem Haupt hängt«, sagte ich. »Das Ganze birgt die Gefahr in sich, daß ich unleidlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher