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Flandry 8: Agentin des Imperiums

Flandry 8: Agentin des Imperiums

Titel: Flandry 8: Agentin des Imperiums
Autoren: Poul Anderson
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Na, kurz gesagt, er hat entdeckt, dass Starkad der Untergang drohte. Auf der Welt lebten zwei Sophontenspezies, die Land bewohnenden Tigerys und das unter Wasser lebende Seevolk; es blieben nur fünf Jahre, um so viele davon zu evakuieren wie möglich, dann spielte die Sonne verrückt. Imhotep war der einzige Planet, der Starkad so weit glich wie unbedingt nötig. Dass Imhotep schon eine wissenschaftliche Station und ein bisschen unterstützende Industrie besaß, war praktisch, oder dass Daidalos kolonisiert war und zu einer wichtigen Flottenbasis wurde. Trotzdem war die Umsiedlung ein wildes Gepfusche, immer gab es zu wenig Geld und zu wenige Leute, dauernd stand alles auf Messers Schneide.«
    »Die Ressourcen des Terranischen Imperiums werden an vielen Stellen gebraucht, angefangen mit der Verteidigung«, sagte Axor. »Obwohl man Gewaltanwendung ablehnen muss, komme ich nicht umhin, die Tapferkeit zu bewundern, mit der Admiral Magnusson im letzten Jahr den merseianischen Angriff zurückschlug.«
    »Der kaiserliche Hof und die Bürokratie kommen uns auch ziemlich teuer zu stehen, hab ich gehört«, versetzte Diana. »Ist mir aber egal. Ich zahl schließlich keine Steuern.«
    »Jawohl, ich habe schon Geschichten über Admiral Flandrys Taten gehört«, sagte Axor hastig. »Aber er kann doch gewiss nicht sehr lange auf Imhotep gewesen sein.«
    »Oh, nein. Er schaute ab und zu herein, wenn er zufällig im Sektor war. Natürliche Neugier. Meine Mutter und er … Na, ich sage mir immer, ich sollte es ihm nicht verübeln. Meine Mutter hat es auch nicht getan.«
    Einmal hatte Maria Crowfeather ihrer Tochter gegenüber zugegeben, dass sie von Dominic Flandry schwanger geworden war, weil sie hoffte, dadurch könnte sich etwas Dauerhaftes entwickeln. So war es nicht gekommen. Nachdem sie es bei seinem nächsten Besuch gestanden hatte, verabschiedete er sich charmant und bedauernd von ihr. Maria führte ihr Leben weiter.
    »Deine Mutter hat bei dem Umsiedlungsprojekt gearbeitet?«, erkundigte sich Axor taktvoll.
    Diana nickte. »Sie war eine Xenologin. Sie starb bei einem Unfall, einer plötzlichen Springflut an einer fremden Küste, vor drei Jahren.«
    Maria Crowfeather war in der autonomen Gemeinschaft Dakotia auf dem Planeten Atheia geboren worden. Die Gemeinschaft war eine von vielen, die während der Aufspaltung gegründet wurden, als eine ethnische Gruppe nach der anderen ein Commonwelth verließ, das ihnen das Gefühl gab, sie im Einheitsbrei zu ersticken. Das Volk der Dakota hatte bereits versucht, sein Identitätsgefühl in Nordamerika neu zu beleben. Diana kannte die alten Traditionen jedoch nur in flüchtigen, traurigen Bruchstücken. Sie hatte ihre Jugend unter Tigerys und Seevolk verbracht.
    »Und damit wurdest du im Grunde zur Waisen«, sagte Axor. »Weshalb hat sich niemand um dich gekümmert?«
    »Weil ich davongelaufen bin«, antwortete Diana.
    Der Mann, der mit Maria zur Zeit ihres Todes zusammengelebt hatte, erwies sich im Nachhinein nicht etwa als schlechter Mensch, aber als aufdringlich, und das war schlimmer. Er hatte ihre Mutter legal heiraten wollen, und nun beabsichtigte er, das Mädchen in die Schule für Navykinder auf Daidalos zu geben und dafür zu sorgen, dass sie am Ende einen netten schneidigen Offizier heiratete. Währenddessen jagten Tigerys in Hügelland, wo der Wind in Wellen über die Wälder seufzte, und Brandung brach sich unter drei Monden an jungfräulichen Inseln.
    »Hatten die Behörden keine Einwände?«, wunderte sich Axor.
    »Zuerst konnten sie mich nicht finden. Später geriet ich in Vergessenheit.«
    Axor stieß einen Laut wie von zersplitterndem Holz aus, der vielleicht sein Gegenstück zu einem Auflachen war. »Nun gut, kleiner Kobold der ganzen Welt, dann wollen wir einmal sehen, wie du einen armen Pfuscher führst. Triff die Arrangements und überlasse mich meinen Daten und meinem Brevier, bis wir zum Aufbruch bereit sind. Aber kannst du mir schon umreißen, womit ich rechnen sollte?«
    »Ich werde es versuchen, aber ich mache keine Versprechen«, sagte Diana. »Heutzutage schon gar nicht. Du bist nicht zur günstigsten Zeit hierhergekommen, Herr.«
    Über den Brauenwülsten regten sich die Schuppen. »Wie bitte meinst du das?«
    Grimmigkeit befiel sie. Sie hatte die Neuigkeiten so weit als möglich ignoriert. Was sollte sie auch deswegen unternehmen? Nun, sie hatte mehrere Zufluchtsorte im Kopf, je nachdem, wo sie gerade war, wenn der Ärger losging, wenn er denn losginge.
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