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Flandry 8: Agentin des Imperiums

Flandry 8: Agentin des Imperiums

Titel: Flandry 8: Agentin des Imperiums
Autoren: Poul Anderson
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einem Bildschirm pries sich ein ordinäres terranisches Vidstück neben einem kunstvollen Tanz an, der unter den Meeren von Yang und Yin aufgezeichnet worden war, wo man die Vaz-Siravo angesiedelt hatte. Ein Waffenhändler hielt primitive Gewehre aus eigener Herstellung mit chemischer Treibladung feil, aber auch Schocker aus Militärbeständen und – illegal – verschiedene Strahler, die man ohne Zweifel nach der Zurückschlagung des merseianischen Großangriffs aus Raumschiffwracks geborgen hatte. Von Essensständen stiegen warme, pikante Gerüche auf. Musik plärrte, Lachen und Tanzrhythmen drangen aus mehreren Tavernen. Motorfahrzeuge waren klein und selten, aber es wimmelte von Handkarren. Gelegentlich erzwang sich ein Wagen, vor den ein zahmer Klapperhuf gespannt war, seinen Weg durch die Menge.
    Die Leute waren größtenteils Menschen, doch es war unwahrscheinlich, dass viele von ihnen Mutter Terra gesehen hatten. Die Planeten, auf denen sie geboren worden und aufgewachsen waren, hatten sie gezeichnet. Einheimische Imhoteper waren notwendigerweise muskulös und niemals dick. Die, deren Familien seit Generationen hier lebten, seit der Zeit, als Olgas Landung noch eine wissenschaftliche Station gewesen war, neigten zu dunkler Haut und adlerartigen Zügen. Männer trugen gewöhnlich weite Jacken und Hosen, kurzes Haar und Bärte; Frauen zogen Blusen, Röcke und Zöpfe vor; in diesem Viertel konnte die Kleidung fadenscheinig sein, aber immer war sie schreiend bunt. Angehörige der Streitkräfte auf Urlaub – einige aus der hiesigen Garnison, die meisten von Daidalos – mischten sich unter die Einheimischen, und ihre Uniformen schufen einen steifen Kontrast, ganz gleich, wie sehr ihre Träger es auf Vergnügen abgesehen hatten. Die Leute waren in einer hinreichend guten körperlichen Verfassung, um mühelos in einer Schwerkraft zu gehen, die Terras Gravitation um dreißig Prozent übertraf, aber Besatzungsmitglieder ziviler Frachter bewegten sich gewöhnlich sehr vorsichtig und stellten eine übertriebene Furcht vor dem Fallen zur Schau.
    Ein Navysoldat und ein Marineinfanterist kamen dicht am Turm vorbei. Sie waren zu sehr in ihr Gespräch vertieft, um Diana zu bemerken, und das war ungewöhnlich. Eine gepresste Stimme erreichte sie: »… ja, klar, sie haben ihn mir nachwachsen lassen.« Der Raummatrose schwenkte den rechten Arm. Ein kurzärmeliges Arbeitshemd offenbarte, wie blässlich und dünn das Glied war; regeneriertes Gewebe muss trainiert werden, um die altgewohnte Form zu erhalten. »Aber sie sagen, das Budget erlaubt keine Ganzkörper-DNA-Reparatur, und das trotz der Strahlung, die ich abbekommen habe. Ich bin für den Rest meines Lebens von Medikamenten abhängig, und ich darf keine Kinder in die Welt setzen.«
    »Merseianische Hurensöhne«, knurrte der Marineinfanterist. »Da wünschst du dir fast, sie wären durchgebrochen und gelandet. Wir hätten ihnen ein heißes Willkommen bereitet, das kann ich dir sagen.«
    »Sei froh, dass es nicht so kam«, entgegnete der Matrose. »Bist du wirklich scharf darauf, dass sie unsere Welten mit Kernwaffen beschießen? Verwundung hin oder her, ich hab Admiral Magnusson jeden Tag zu verdanken, der mir bleibt, weil er sie abgewehrt hat, und das mit dieser Schmalspurflotte, die uns die Geizhälse auf Terra zugestanden haben.« Bitter fügte er hinzu: »Er würde nicht jammern, was es alles kostet, einen vollständig zu heilen, der unter ihm gekämpft hat.«
    Sie verschwanden in die Menge. Diana erschauerte leicht und blickte sich nach etwas Heitererem um als dieser Erinnerung an die Vorfälle des vergangenen Jahres.
    Nichtmenschen waren in stattlicher Zahl zugegen. Die meisten waren Tigerys, die in mannigfaltigen Geschäften aus dem Tiefland heraufkamen; ihre orange-schwarz-weißen Felle leuchteten lebhaft über spärlichster Bekleidung. Im Allgemeinen trugen sie Atemhelme mit auf den Rücken geschnallten Druckpumpen, aber bei einigen erhoben sich hinter dem Kopf wie elegante Halskrausen Oxokiemen aus den Schultern. Diana rief denen, die sie erkannte, Begrüßungen zu. Davon abgesehen sah sie einen zentauroiden Donarrier, die glitzernden Integumente dreier Irumclawianer, zwei geschweifte, grünhäutige Shalmuaner und …
    »Das gibt’s doch nicht!« Sie sprang auf die Füße – sie waren nackt, und der Stein fühlte sich unter den bloßen Sohlen warm an –, dann stand sie unsicher balancierend auf der Brustwehr und spähte …
    Ein Riese war um die Ecke eines
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