Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flandry 8: Agentin des Imperiums

Flandry 8: Agentin des Imperiums

Titel: Flandry 8: Agentin des Imperiums
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
der Grenze macht man zu den Sündenböcken der Unfähigkeit. Ohne Admiral Magnusson wären wir alle tot. Er versucht, die Dinge ins Lot zu bringen, aber … Nein, ich sollte nichts weiter sagen.« Sie zündete eine Zigarette an und sog zittrig den Rauch ein. »Wie auch immer, die Merseianer sind nicht unfehlbar. Ich habe festgestellt, dass unter ihnen schreckliche Verbitterung herrscht.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Targovi unschuldig. »Merseia ist weit, weit weg.«
    Combarelles lachte. »Aber nicht alle Merseianer. Nun, siehst du, ich habe mit Gefangenen gesprochen. Bei der Schlacht haben wir einige gemacht, und noch ist nicht über Austausch verhandelt worden. Meine Abteilung ist für sie verantwortlich, und … Nein. Ich sage lieber nur, dass wir viel Glück hatten, obwohl das nicht viel geholfen hätte, wenn der Admiral es sich nicht zum Vorteil gemacht hätte. Sag uns, wie ist die Lage auf Imhotep? Wenigstens dort haben wir Menschen etwas Anständiges erreichen können.«
    Targovi begann Anekdoten abzuspulen. Sie führten in die Richtung von Schmuggelei. »O ja«, lachte Combarelles, »wir haben die gleichen Probleme.«
    »Wie sollte das möglich sein, meine Dame?«, fragte sich Targovi. »Ich könnte nicht unbemerkt landen, so stark bewacht, wie diese Welt ist, und meine bescheidene Fracht wird stets inspiziert.«
    »Der Trick ist, offen zu landen, aber in einem Hafen, wohin die Inspektoren nicht gehen. Zum Beispiel Zacharia.«
    »Za … Ich glaube, ich habe den Namen schon gehört, aber …« Tatsächlich kannte er den Hafen sehr gut. Er kannte auch einige Tricks, um Konterbande auf einen Planeten zu bringen, bei denen die Behörden sehr hellhörig geworden wären, hätte er je davon geredet. Unwissenheit vorzuschützen war eine Möglichkeit, ein Gespräch voranzutreiben.
    »Eine große Insel im Phosphormeer. Autonom seit den Pioniertagen. Geheimniskrämerisch. Wenn ich Admiral Magnusson wäre, würde ich den Vertrag aussetzen. Er hat die dazu nötige Gewalt, wenn er es für angebracht hält, und ich würde es für angebracht halten.« Combarelles zuckte mit den Schultern. »Nicht dass es eine Rolle spielt, wenn hin und wieder unverzollte Waren eintreffen und heimlich verschifft werden. Aber … Ich habe Berichte abgerufen, die bei der Verkehrsaufsicht der Navy abgespeichert waren. Ich kann einfach nicht glauben, dass einige der Schiffe, die auf Zacharia Landeerlaubnis erhalten haben, wirklich waren, was sie zu sein behaupteten, und es handelte sich auch nicht um einfache Schmuggler. Dazu sahen sie zu schlank aus.«
    »Der Admiral weiß schon, was er tut«, versicherte ihr einer der Männer im Brustton der Überzeugung.
    »Ja, schon. Und was er sein lässt. Das könnten Schiffe seiner … Nein, das reicht! Sprich weiter, Targovi.«
    Targovi gehorchte und erzählte Geschichten von seinen Reisen zu den Vaz-Siravo in ihren Meeren. Auf Starkad war seine Spezies oft Todfeind des Seevolks gewesen. Die Gefühle wirkten nach, ganz zu schweigen von den abgrundtiefen Unterschieden. Heutzutage versuchte man, miteinander auszukommen, weil man musste, und gewöhnlich war dem Versuch Erfolg beschieden, aber es konnte schwierig werden. Das Thema führte zu einer Erörterung über die Pflege und Ernährung von Merseianern …
     
    Gefangene wurden nicht misshandelt, und sei es nur, weil der Gegner jederzeit Vergeltung üben konnte. Insbesondere Offiziere wurden denkbar bequem untergebracht. Fodaich Eidhafor der Kühne von den Vach Dathyr, Höchstrangiger von allen, die aus den Schiffswracks des Roidhunats hatten gezerrt werden können, erhielt ein ganzes Haus und eine Reihe von Dienstboten, Leihgabe eines wohlhabenden Geschäftsmanns, der als Gegenleistung für seinen Bürgersinn mit der Gunst der Behörden rechnete. Das Haus wurde elektronisch und durch zwei lebende Posten überwacht. Niederrangigere Gefangene waren beinahe genauso zwangarm untergebracht. Wohin sollten sie fliehen auf einer Welt, auf der sie in der Wildnis verhungern müssten, während man sie in jeder Ansiedlung sofort als das erkennen würde, was sie waren? Das Haus stand in einem begehrten Wohngebiet hundert Kilometer nördlich von Aurea zwischen Blumenbeeten, Hecken und Lauben allein auf einer Anhöhe.
    Auf Daidalos brach nie echte Nacht ein. Die Stadt war durch die Entfernung zu einem winzigen, sparsamen Lichtmosaik geschrumpft; sparsam deswegen, weil es nicht nötig war, die Straßen zu beleuchten. Das Sonnenlicht bildete einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher