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Flandry 7: Am Ende des Weges

Flandry 7: Am Ende des Weges

Titel: Flandry 7: Am Ende des Weges
Autoren: Poul Anderson
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Aufenthalt auf Ramnu als Sprungbrett zu höheren Positionen betrachtet; als er nach drei Jahren ging, hatte Banner ihn nicht begleitet. Meine wahre Liebe … Jason Kamunya hatte sie nie geheiratet, denn das wollten sie auf Dayan tun, wo ihre Eltern lebten. Aber aus einem unerfindlichen Grund trat es nie ein, dass sie zusammen Zeit fanden, ohne dass eine entsprechend lange Abwesenheit ihre Forschung empfindlich beeinträchtigt hätte, und inzwischen konnten sie zusammen leben und arbeiten – bis zu jenem Tag in Banners viertem Jahr auf Ramnu, in dem ein Stein, der unter einer Schwerkraft von sieben g auf Jason herunterfiel, ihm Druckhelm und Kopf zerschmetterte … Meine Chance auf Kinder … Nun, vielleicht ist es noch nicht zu spät. Ich bin erst vierundvierzig. Doch selbst die umfassenden Antiseneszenzbehandlungen, die der Menschheit bekannt waren, konnten die Menopause nicht länger als ein Jahrzehnt hinauszögern oder die Lebensspanne um mehr als zwei bis drei Dekaden verlängern; und wo Banner war, hatte sie keinerlei Zugang zu Verfahren, die über routinemäßige Zelltherapie hinausgingen. Meine Heimat, meine Familie, meine ganze Zivilisation …
    Ramnu ist meine Heimat! Yewwl und ihr Volk sind in allem außer dem Körperlichen mein Volk. Die Technische Zivilisation ist doch schon nichts mehr wert! Außer, ich kann sie bewegen, die Welt meiner Eidesschwester zu retten.
    Banner lächelte und streckte die Hand aus, um Runeberg die Wange zu streicheln. »Dafür danke ich dir«, murmelte sie. »Und für vieles andere auch.« Sie hob das Glas. »Schalom.«
    Die Ränder berührten sich klirrend. Der Alkohol rann ihr kühl und beißend über die Zunge. Einander gegenübersitzend lehnten sie sich zurück. Die Dämmerung wurde tiefer.
    »Du hast deine Erledigungen gemacht?«, fragte er.
    »Ja. Ich hoffe, ich bin genügend unauffällig gewesen.«
    Er runzelte die Stirn. »Du bist wirklich besessen von der Geheimhaltung, oder?«
    »Man könnte es auch vorausdenkend nennen.« Ihre Stimme schwankte ganz leicht. »Sten, du hast doch getan, was du konntest, damit meine Reservierung et cetera vertraulich blieben, oder?«
    »Aber natürlich, denn du hattest darum gebeten. Ich bin mir nur nicht sicher, weshalb.«
    »Das habe ich dir erklärt. Wenn der Großherzog Bescheid wüsste, könnte er auf den Gedanken kommen, mich aufzuhalten. Und das ließe sich auf einem Dutzend verschiedener Wege bewerkstelligen.«
    »Aber warum sollte er?«
    Banner nahm einen langen Schluck. Mit der freien Hand suchte sie in der Schärpentasche nach einem Zigarettenetui. »Er ist neutroniumfest gegen jedes Projekt, um die Vergletscherung Ramnus aufzuhalten.«
    »Hoy? … Natürlich, du hast dich bei mir beschwert, persönlich und danach in den seltenen Briefen, die du schickst, dass er nicht bereit ist, Hermes die Kosten schultern zu lassen.« Runeberg schöpfte Atem. »Möglich, dass er geizt, denn leisten könnten wir uns das Programm. Aber er könnte auch meinen – du hast ihn mir gegenüber sogar in diesem Sinne zitiert –, dass unsere Pflicht uns selbst gegenüber überwiegt. Hermes ist nicht arm, aber es ist auch nicht die reiche, mächtige Welt, die es einmal war, und es entwickeln sich hier etliche Probleme, sowohl innerer Natur als auch solche, die mit dem Imperium zusammenhängen. Ich kann verstehen, wieso Großherzog Edwin auf den Gedanken kommt, dass eine kostenintensive Initiative zum Nutzen von Fremden, die es uns nie zurückzahlen könnten … dass uns so etwas gefährlich belasten, Protest hervorrufen und vielleicht sogar einen Aufstand auslösen könnte.«
    Banner entzündete ihre Zigarette, ehe sie bitter entgegnete: »Jawohl, er muss sich unsicher fühlen, ja, wirklich. Es ist schließlich nicht so, dass er zum Haus Tamarin gehörte oder dass es hier noch eine verfassungsgemäße Regierung gäbe. Sein Großvater war der Letzte in einer ganzen Reihe von Caudillos, und er selbst stürzte seinen älteren Bruder vom Thron.«
    »Jetzt einmal langsam«, wandte Runeberg ein. »Dir ist hoffentlich klar, dass ich selbst nicht besonders glücklich mit ihm bin. Aber er leistet Heldenhaftes für Hermes und besitzt ausreichende öffentliche Unterstützung. Wenn er auch keine Tamarin-Gene besitzt, so hat er doch welche der Argolids, entfernt zwar, aber trotzdem vom Gründer des Imperiums. Das Imperium setzt sein Recht auf Oberhoheit selbst aufs Spiel – erst reißt Hans Molitor den Thron gewaltsam an sich, dann raubt er uns Mirkheim, um das
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