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Flandry 7: Am Ende des Weges

Flandry 7: Am Ende des Weges

Titel: Flandry 7: Am Ende des Weges
Autoren: Poul Anderson
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Einsatz«, sagte sie stolz. »Er hat Flandry ins Nachrichtenkorps geholt. Sie blieben später in Kontakt. Als ich noch ein kleines Mädchen war, lernte ich Flandry persönlich kennen, als er eine Basis besuchte, auf der Dad stationiert war. Ich mochte ihn, und er wäre nicht Dads Freund geblieben, wenn er im Grunde seines Herzens kein anständiger Mann wäre, egal, was er im Zuge seiner Einsätze tun musste. Die Tochter Max Abrams’ wird er empfangen. Und … er hat das Ohr des Kaisers.«
    Sie warf das Zigarettenetui auf den Tisch, hob das Glas und sagte beinahe fröhlich: »Komm, lass uns auf meinen Erfolg anstoßen, und dann erzählst du mir, wie es dir ergangen ist, Sten, mein alter Freund.«
     
    Die Nacht wälzte sich über Greatland nach Westen. Fünf Stunden später erreichte sie, nachdem sie Starfall bedeckt hatte, Lythe in der Mitte des Kontinents.
    Dieses Landgut zählte zu den Errungenschaften, die Edwin Cairncross, der Großherzog von Hermes, am meisten schätzte. Die Urbarmachung des Zentrallandes hatte sich vor einem Jahrhundert, als Reichtum und Bedeutung des Planeten sanken, allmählich verlangsamt. Vom Bürgerkrieg war sie völlig gestoppt worden und hatte sich noch nicht wieder beschleunigt, nachdem Hans Molitor das Imperium wieder zusammengezwungen hatte. Er, Cairncross, hatte einen erloschenen Schildvulkan entdeckt, der mächtig über eine trockene Steppe aufragte, und sich einen Horst in den Höhen gewünscht. Er hatte befohlen, dass Kanäle gegraben und das Land neu gestaltet und bepflanzt, schöne Ornithoiden und Hochwild eingeführt und eine Stadt am Fuße des Berges gegründet werde, die vom Handel floriere. Das Unterfangen war klein im Vergleich mit seinen anderen Werken, doch für ihn symbolisierte Lythe den Willen, sich zu behaupten und zu erobern.
    Keine Zuflucht für Fantastereien war es, sondern ein Kern neuen Wachstums. Von hier erledigte er über das elektronische Netzwerk, das den Globus umspannte und darüber hinausreichte, einen beträchtlichen Teil seiner Regierungsarbeiten. Eine Einladung, einige Tage auf dem Anwesen zu verbringen, wirkte oft bedrohlich und zugleich wunderbar. Am Abend hatte er Stunden allein in seinem Privatbüro verbracht, vor den Bildschirm gekauert, dessen abgesicherte Schaltkreise ihm Informationen darstellten, die von kaum einem Dutzend Geheimagenten geliefert wurden. Sie waren die Elite ihres Dienstes; sie berichteten ihm unmittelbar, und er entschied, ob ihre nominellen Vorgesetzten unterrichtet wurden.
    Nun musste er einen schwerwiegenderen Entschluss fassen. Mit einem blinden Drang, Kraft aus seinem Land zu ziehen, verließ er den Raum und schritt durch die Vorzimmer.
    Auf dem Korridor nahm ein Posten zackig Haltung an. Cairncross erwiderte den Gruß ebenso präzise. Seine Jahre in der Imperialen Navy hatten ihn gelehrt, dass ein Vorgesetzter gut beraten war, wenn er seinen Untergebenen jede Höflichkeit erwies, die ihnen zustand. Ein Adjutant sprang vom Stuhl auf und erkundigte sich: »Sir?«
    »Ich möchte nicht gestört werden, Wyatt«, sagte Cairncross.
    »Jawohl, Sir!«
    Cairncross nickte und ging den Korridor entlang.
    Bis der Lieutenant neue Befehle erhielt, würde er dafür sorgen, dass niemand, nicht einmal die Großherzogin, in die Nähe des Großherzogs kam.
    Ein Gravschacht trug Cairncross hoch in einen Turm. Er überquerte die Plattform und blieb an den Zinnen stehen. Sie waren reiner Schmuck, aber nicht nutzlos; er hatte die Bastionen errichteten lassen, um sich in seiner Geistesverwandtschaft zu Qin Shi Huangdi, Karl dem Großen, Süleyman dem Prächtigen sowie Peter dem Großen bestätigt zu sehen, zu jedem großen Mann, der jemals auf Terra geherrscht hatte.
    Die Stille war gewaltig. Der Nebel seines Atems fing das Licht der Sichel von Sandalion; Cairncross genoss die erfrischende Kühle, die er einatmete. Sein Blick flog über Dächer, Mauern, bereifte Baumkronen, Klippen und Felsspitzen, den dunstigen Schimmer der Ebenen und schließlich zum Horizont. Er hob die Augen und schaute Sterne zu Tausenden.
    Antares brannte am hellsten. Mogul machte ihm den Rang fast streitig, ein orangefarbener Funke: Mogul, die Sonne Baburs, des Protektorats. Sein Blick richtete sich nicht auf Olga, denn in diesem Sternbild stand, für ihn unsichtbar, die dunkle Sonne Mirkheims, und ihm fehlte die Zeit darüber nachzudenken, wie der den Schatzplaneten für Hermes zurückgewinnen konnte. Sol war ebenfalls nicht zu sehen, durch die Entfernung. Dennoch war
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