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Flandry 7: Am Ende des Weges

Flandry 7: Am Ende des Weges

Titel: Flandry 7: Am Ende des Weges
Autoren: Poul Anderson
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Wohlwollen des terranischen Geldadels zu erkaufen …« Er hielt inne. Solche Sätze hörte man, unter vier Augen, in letzter Zeit oft. Dennoch wollte er sich an diesem Abend nicht in Rage reden. Außerdem brach Banner am nächsten Morgen in der Hoffnung, Hilfe zu finden, nach Terra auf.
    »Die Sache ist nur«, sagte Runeberg, »wieso der Großherzog etwas dagegen haben sollte, wenn dein Vorhaben von außen finanziert und organisiert wird? Es müsste ihm doch vielmehr recht sein. Die meisten Mittel und Arbeitskräfte kämen aus unserer Wirtschaftssphäre. Wir bekämen angenehme Arbeit, Profit, Kontakt, Vorteile aller Art.«
    »Ich weiß nicht, wieso er Einwände haben sollte«, räumte Banner ein. »Ich weiß aber genau, dass er nicht einverstanden wäre, sollte er davon erfahren. Ich habe genügend Briefe und Nachrichten mit seinen unmittelbaren Mitarbeitern ausgetauscht. Ich habe sogar zweimal persönlich vorgesprochen und beide Male Privataudienzen erhalten. Gewiss, die Antworten waren mehr oder minder höflich, aber immer vollkommen ablehnend; und als ich ihm gegenüberstand, habe ich offene Feindschaft gespürt.«
    Runeberg trank, ehe er zu fragen wagte: »Bist du dir sicher, dass du es nicht nur in sein Verhalten hineinliest? Ich meine es nicht böse, Nettchen, aber deine Menschenkenntnis ist nicht sonderlich ausgeprägt.«
    »Ich kann dafür objektive Tatsachen anführen«, erwiderte sie. »Mein letztes Ersuchen war, er möge den Kaiser bitten, Ramnu zu helfen. Er ließ mir von einem Unterstaatssekretär ausrichten, dass es politisch nicht ratsam wäre. So naiv bin ich nicht – ich merke, wenn man mich abwimmelt. Besonders, wenn die Nachricht mit der Feststellung endet, dass man der Angelegenheit müde sei und mich ersetzen werde, wenn ich weiterhin darauf beharrte. Edwin Cairncross ist bereit, seinen Einfluss auf Terra einzusetzen, um eine einzelne unbekannte Wissenschaftlerin zu vernichten!«
    Sie zog fest an ihrer Zigarette, beugte sich vor und fuhr fort: »Und das ist noch nicht alles. Warum zum Beispiel hat General Enterprises dich entlassen? Jeder, mit dem ich gesprochen habe, war darüber erstaunt. Du hast hervorragende Arbeit geleistet.«
    »Mir wurde gesagt, es handele sich um eine Reorganisation«, erinnerte er sie. »Ich habe eine hübsche Abfindung und ausgezeichnete Empfehlungsschreiben bekommen. Soweit ich herausfinden konnte, wollte jemand an hoher Stelle, dass Nigel Broderick meinen Posten bekommt. Bestechung? Erpressung? Nepotismus? Wer weiß?«
    »Broderick gibt sich der Stiftung gegenüber immer weniger kooperativ«, sagte sie. »Und das, obwohl er seine Operationen auf Ramnu und auf seinen Monden ständig ausweitet. Es ist allerdings unmöglich zu erfahren, welches Ziel mit dieser Expansion eigentlich genau verfolgt wird. Die Zeiten, in denen ich oder meine Leute eine dieser Einrichtungen ungehindert besuchen konnten, ist lange vorbei.«
    »Hm-m, Sicherheitsmaßnahmen … Im Protektorat hat es in letzter Zeit ebenfalls viele Beschränkungen gegeben. Wir leben in unruhigen Zeiten. Wenn das Imperium erneut zusammenbricht – was den Merseianern eine Gelegenheit zum Zuschlagen bieten würde …«
    »Wie soll eine xenologische Forschungsstation denn bitte schon die Sicherheit bedrohen? Dennoch verweigert man uns angemessene Versorgung, die wir immer von Dukeston und Elaveli bekamen. Die Vorwände sind gewaltig dünn, man spricht von ›technischen Schwierigkeiten‹ und dergleichen. Sten, man dreht uns langsam die Luft ab. Der Großherzog will unsere Aktivitäten sowohl auf Ramnu als auch auf Diris einschneidend, wenn nicht sogar vollends beschränken. Warum?«
    Banner drückte ihre Zigarette aus und öffnete wieder das Etui. »Du rauchst zu viel, Miri«, sagte Runeberg.
    »Und trinke zu wenig?« Sie lachte heiser. »Also gut, nehmen wir an, meine Schwierigkeiten haben zum Verfolgungswahn geführt. Was schadet es, die Augen aufzuhalten? Wenn ich mit einem Aufgebot zurückkehre, bekomme ich meine Fragen vielleicht beantwortet.«
    Er zog die Brauen hoch. »Mit einem Aufgebot?«
    »Das meine ich nicht wörtlich. Aber mit Unterstützung, die zu stark ist für einen kleinen Herrn über ein paar Planetensysteme.«
    »Wessen Unterstützung?«
    »Hast du nicht gehört, wie ich von Admiral Flandry sprach?«
    »Ja-a, gelegentlich hast du ihn erwähnt, glaube ich. Ich hatte den Eindruck, er ist … war ein Freund deines Vaters.«
    »Dad war während der Starkad-Affäre sein Vorgesetzter bei seinem ersten
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