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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo
Autoren: Poul Anderson
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war dunkel und recht hübsch, aber eine Ähnlichkeit zu ihrem kaiserlichen Großvater steckte ihr in den Knochen. »Lady Megan?«, fuhr Flandry sie an.
    »Ja … ja«, wimmerte sie. »Wer sind Sie?«
    »Ihr treuer Diener, Kaiserliche Hoheit – hoffe jedenfalls, Ihnen zu Diensten sein zu können.« Flandry feuerte einen Fächerstrahl durch das Loch in der Wand. Ein Mann schrie im Todesschmerz. Dem Terraner blieb ein Augenblick, in dem er sich fragen konnte, wie viele tapfere Menschen – wahrscheinlich einschließlich Ellas und seiner selbst – an diesem Tag sterben mussten, weil eine verwöhnte Lieblingsenkelin einen Ausflug hatte machen wollen.
    Die Tür öffnete sich. Ella feuerte ihren Strahler ab. Neue Schreie ertönten, und dichter Qualm stieg auf. Flandry schob einen Diwan vor die Tür. Das Möbelstück bot Schutz nur zum Diskontpreis und würde nur Minuten halten.
    Sein verschwitztes, geschwärztes, von Brandblasen bedecktes Gesicht wandte sich wieder der Prinzessin zu. »Ich nehme an, der Herzog ließ Sie entführen, Kaiserliche Hoheit?«, fragte er.
    »Ja, aber er hätte mir nichts getan«, jammerte sie.
    »Das glauben Sie vielleicht. Ich weiß zufällig, dass er Ihren Tod beschlossen hat.« Was Flandry sagte, entsprach nicht ganz der Wahrheit, aber es diente seinen Zwecken. In dem unwahrscheinlichen Fall, dass er überlebte, würde Megan ihm keine Scherereien bereiten, dass er ihr Leben in Gefahr gebracht habe. Tatsächlich stammelte sie sogar etwas von einer Belohnung. Er hoffte, dass sie sich hinterher noch an ihr Versprechen erinnerte – falls es ein Hinterher gab.
    Flandry hatte einen Vorteil. Der Herzog konnte keine schweren Waffen einsetzen, ohne seine Geisel zu verlieren und nebenbei ganz Gloriana auf die Vorgänge in seinem Palast aufmerksam zu machen. Dennoch … Flandry reichte beiden Mädchen eine Atemmaske und legte selbst eine an.
    Die Außenwand glühte. Strahler schnitten ein neues Stück heraus, groß genug, um ein Dutzend Männer gleichzeitig hindurchzulassen. Ohne Zweifel würden sie Panzer tragen.
    Die Luft war dick und bitter; sie war heiß und stank. Flandry grinste schief und legte Ella einen Arm um die Hüfte. »Nun, Süße«, sagte er, »es war ein recht spektakulärer Versuch.« Sie hob die Hand und strich ihm kurz durchs Haar.
    Etwas bellte. Wände und Boden zitterten. Flandry hörte das Rumpeln und Krachen zusammenbrechender Steinmauern. Ein Sturm von Gewehrfeuer erwachte.
    »Chives!«, jubelte Flandry.
    »Wa-was?«, keuchte Megan.
    »Wir bekommen, was wir bestellt haben: Salade d’Alfred au Chives«, plapperte Flandry. »Ich muss Ihnen unbedingt Chives vorstellen, Kaiserliche Hoheit. Ein Adliger von Natur. Er … Wie zu dieser ganz besonderen Hölle hat er das geschafft?«
    Ein Vulkangrollen ertönte, dann war Ruhe.
    Flandry zog den Diwan fort und riskierte einen Blick in den Korridor. Durch zertrümmerte Mauern fiel Tageslicht. Der Palast hatte einen Volltreffer aus einem Schiffsstrahlgeschütz erhalten, und die angreifenden Soldaten existierten nicht mehr. Neben dem Gebäude schwebte das Schnellboot.
    »Chives«, sagte Flandry ehrfürchtig, »ist mit voller Schubkraft zum Palast niedergestoßen, hat sich durch die Abwehranlagen geschossen und das Feuer auf die Männer des Herzogs eröffnet.«
    Die Luftschleuse öffnete sich. Ein grüner Kopf blickte hinaus. »Ich würde zur Eile raten, Sir«, sagte der Shalmuaner. »Es wurde Alarm gegeben, und man hat Kampfschiffe.«
    Flandry half den Frauen ins Boot. Hinter ihnen schloss sich zischend die Luftschleuse. Chives war bereits in die Pilotenkanzel zurückgekehrt. Das Schnellboot hob ab und ließ einen Donnersturm aus zerteilter Luft hinter sich zurück.
    Flandry ging zu seinem Diener. »Wie hast du uns gefunden?«, murmelte er. »Als ich dich anrief, wusste ich nicht einmal, wo der Harem ist.«
    »Nun, Sir, Sie müssen wirklich Schlaf und Tee nötig haben, wenn Sie das Offensichtliche übersehen«, erwiderte Chives. »Ich nahm an, dass es Einwände gegen die Entfernung Kaiserlicher Hoheit geben würde, sodass ein Kampf ausbräche. Energiestrahlen ionisieren die Luft. Ich benutzte die Strahlungsdetektoren.«
    Flandry nickte und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Bildschirme und Instrumente. Ein Leichter Kreuzer zeigte sich vor der zurückweichenden hellen Scheibe des Planeten. »Dieser Hund«, sagte er aufgebracht, dann: »Nein. Die Vektoren und Entfernungen … Wir lassen ihn und seine Raketen hinter uns zurück. Diese
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