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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo
Autoren: Poul Anderson
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hatten sich an einen Ecktisch gesetzt; auch sie gaben sich dem Nichtstun hin, wirkten dabei jedoch etwas unbeholfen. Flandry musterte sie genau, ohne dass es auffiel. Einer war klein und wirkte gerissen, der andere groß und geschmeidig; er hielt sich militärisch – ohne Zweifel ein Gardist ohne schwarze Uniform. Er musste genügen.
    Endlich stand Flandry auf und schlenderte auf die Bodenstraße. Viele Menschen waren unter bunten Lichtern und erhellten Hochstraßen zu Fuß unterwegs. (Flandry dachte daran, wie die Mondstrahlen über Ella gestrichen waren.) Seine Verfolger mischten sich unter die Menge. Flandry hätte sie mühelos abschütteln können, doch das war nicht seine Absicht. Stattdessen wollte er ihnen die Aufgabe so leicht wie möglich machen; sie schufteten schwer und verdienten ein wenig Hilfe.
    Er rief sich ein Flugtaxi. In Gloriana waren sie noch ohne Robotpilot. »Kennen Sie irgendeine gute Spelunke?«, fragte er. »Sie wissen schon, Mädchen, Rauschgift, keine Grenzen, aber nicht zu teuer.«
    »Was wär’ ich für’n Taxipilot, Sir, wenn ich jetzt nein sagen müsste?«, erwiderte der Mann, hob mit Flandry ab und brachte ihn in einen weniger respektablen Teil der Stadt. Er landete auf dem fünfundzwanzigsten Turmkranz eines hohen Gebäudes unter einem schreiend bunten Flackerzeichen. Ein weiteres Taxi folgte ihm dichtauf.
    Flandry verbrachte eine Weile in der Bar und amüsierte sich über die Verlegenheit seiner Verfolger; dann suchte er sich ein Mädchen aus, eine schlanke junge Frau mit einem frechen roten Mund. Sie schmiegte sich an ihn, während sie dem Korridor folgten. Eine Tür öffnete sich vor ihnen, und sie gingen hindurch.
    »Tut mir leid, Schwester«, murmelte Flandry. Er zog die Schockerpistole und feuerte eine mittelstarke Ladung auf seine Begleiterin ab. Sie erschlaffte, und er legte sie vorsichtig aufs Bett. Sie würde stundenlang bewusstlos sein. Flandry steckte ihr eine anständige Summe ins Höschen und wartete mit der Waffe in der Hand.
    Es dauerte nicht lange, und die Tür öffnete sich wieder. Die beiden Männer standen vor ihm. Hatten sie die Dame des Hauses bestochen oder bedroht? Wie auch immer, die Gelegenheit war ihnen günstig erschienen, ihren Auftrag zu erledigen. Flandrys Schocker schleuderte den kleineren zu Boden.
    Der große Kerl überraschte Flandry, indem er ihn katzengleich ansprang. Ein geschickter Tritt, und der Schocker flog gegen die Wand. Flandry riss ein Knie hoch. Schmerz durchschoss ihn, als es gegen einen Körperpanzer prallte. Der Gardist packte ihn mit einem Griff, der ihn hätte unbeweglich machen müssen. Flandry öffnete ihn mit einem Kniff, den er kannte, und brachte einen Karatehieb an, gefolgt von einem Nackenschlag. Der Gardist brach zusammen.
    Einen Augenblick lang zögerte Flandry keuchend. Für den Kleinen hatte er keine Verwendung, und am sichersten wäre es gewesen, ihn zu töten. Allerdings … Flandry begnügte sich damit, auf beide einen wohlbemessenen Schockstrahl abzufeuern, der sie stundenlang bewusstlos halten würde. Danach öffnete er das Fenster und trat auf die Rettungsplattform hinaus. Mit seinem Taschentelefon rief er ein neues Taxi. Auf seinem Negagravfeld schwebte es vor ihm, und als der Fahrer hinausblickte, sah er in die Mündung eines Strahlers.
    »Wir müssen drei Schlafmützen loswerden«, erklärte Flandry fröhlich. Das Mädchen musste mit, denn wurde ihr schlaffer Körper entdeckt, wenn man sie vermisste, so gäbe man Alarm; fehlte sie einfach, vielleicht nicht. »Nun mal hurtig, mein Freund, es sei denn, du meinst, aller guten Leichen sind vier.«
    Flandry ließ den erschrockenen Mann seine Opfer ins Taxi schleppen und sich von ihm aus der Stadt fliegen. Sie landeten in einer Waldlichtung. Flandry betäubte den Fahrer und legte alle vier unter einen Baum. Dem Taxipiloten steckte er ein großzügiges Trinkgeld in die Tasche.
    An die Arbeit! Flandry zog die Gardisten aus und warf die Kleidung des kleineren ins Taxi. Den größeren vermaß er mit seinem Identifikationsgerät in allen Einzelheiten und schnürte seine Kleidung mitsamt Brieftasche und Ausweispapieren zu einem Bündel. Ringsum wuchsen Wildblumen mit langen Stielen und weißen Blüten. Flandry faltete alle vier Händepaare über den Brüsten und steckte in jedes eine Blume. »Requiescem in pace«, sprach er über ihnen. Die Schläfer würden vor Mittag nicht erwachen und hatten es weit zu der nächsten Stelle, an der sie Hilfe rufen konnten. Die Nacktheit
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