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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt
Autoren: Poul Anderson
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McCormac ans Ohr, undeutlich, aber aufgeregt und wütend. Ein Geschoss sirrte schrill durch den Korridor, prallte dröhnend von einer Wand ab und verschwand ins Nichts.
    Die Türe war nicht dick; sie reichte gerade dafür aus, um einen Menschen an der Flucht zu hindern. Ihr Material zerlief, floss hinab und bildete bizarre kleine Gerinnsel, die an Lava erinnerten. Die Strahlerfackel brauste durch das Loch und vergrößerte es. McCormac kniff die Augen zusammen und wandte sich von dem Leuchten ab. Ozon prickelte ihm in der Nase. Einen Augenblick lang dachte er irrwitzigerweise: Kein Grund, so verschwenderisch mit der Ladung umzugehen.
    Die Waffe hörte auf zu fackeln. Die Tür flog weit auf. Ein Dutzend Wesen stürmte hindurch. Die meisten waren Menschen in blauen Navyuniformen. Zwei von ihnen ragten roboterhaft in Panzeranzügen auf; sie schoben eine schwere Holbert-Energiekanone auf Gravschlitten vor sich her. Einer war ein Nichtmensch, ein donarrianischer Zentauroid, der die Gepanzerten noch überragte; er trug ein ganzes Waffenarsenal an seinem anderweitig unbedeckten Leib, doch er hatte sie alle in den Holstern gelassen und hielt ein Schlachtbeil in der Hand, von dessen Schneide rotes Blut tropfte. Sein affenartiges Gesicht zeigte ein einziges breites Grinsen.
    »Admiral! Sir!« McCormac erkannte den jungen Mann nicht, der mit ausgebreiteten Händen auf ihn zueilte. »Sind Sie wohlauf, Sir?«
    »Ja, ja. Was …?« McCormac fasste sich. »Was geht hier vor?«
    Der junge Mann salutierte zackig. »Lieutenant Nasruddin Hamid, Sir, auf Befehl von Captain Oliphant, Führer Ihres Rettungstrupps.«
    »Sie greifen eine imperiale Einrichtung an?« McCormac hatte das Gefühl, als benutze jemand anderer seinen Kehlkopf.
    »Sir, man hatte vor, Sie zu töten. Captain Oliphant ist sich dessen vollkommen sicher.« Hamid wirkte hektisch. »Wir müssen uns beeilen, Sir. Wir sind ohne Verluste eingedrungen. Der Gefängnisdirektor wusste von der geplanten Operation und hat die meisten Wächter wegbeordert. Er wird uns begleiten. Einige Leute haben seinen Befehl missachtet und Widerstand geleistet. Sie müssen für Snelund arbeiten. Wir haben uns durch sie durchgekämpft, aber einige sind entkommen. Sie werden eine Nachricht absetzen, sobald unsere Schiffe den Funkverkehr nicht mehr stören.«
    Der Zwischenfall erschien McCormac noch immer unwirklich. Insgeheim fragte er sich, ob er den Verstand verloren hatte. »Gouverneur Snelund wurde von Seiner Majestät eingesetzt«, drang es ihm aus der Kehle. »Ein Untersuchungsausschuss wäre der angemessene Ort, um solche Dinge zu bereinigen.«
    Ein anderer Mann trat vor. Er hatte den singenden Tonfall von Aeneas noch nicht verloren. »Bitte, Sir.« Er war den Tränen nahe. »Ohne Sie schaffen wir es nicht. Jeden Tag gibt es auf mehr Planeten Aufstände – auf unserem nun auch, in Borea und in Ironland. Snelund versucht, die Navy dazu zu bewegen, seine schmutzigen Leute beim Niederschlagen der Unruhen zu unterstützen … mit seinen Methoden: notfalls durch nukleares Bombardement, falls Brandschatzen, Erschießungen und Versklaven nicht helfen.«
    »Krieg gegen unser eigenes Volk«, wisperte McCormac, »während vor der Grenze die Barbaren …«
    Sein Blick fiel auf Llynathawr, der im Fenster leuchtete. »Was ist mit meiner Frau?«
    »Über sie … weiß ich … nichts …«, stammelte Hamid.
    McCormac fuhr zu ihm herum und starrte ihn an. Wut kochte in ihm hoch. Er packte den Lieutenant an der Uniformjacke. »Das ist eine Lüge!«, brüllte er. »Sie müssen von ihr wissen, anders geht es gar nicht! Oliphant hätte niemals Männer auf einen Stoßtrupp geschickt, ohne sie bis ins letzte Detail einzuweisen. Was wissen Sie über Kathryn?«
    »Sir, der Störfunk wird bemerkt werden. Wir haben nur ein Überwachungsschiff. Schon ein feindliches Vorpostenboot könnte …«
    McCormac schüttelte Hamid, bis dessen Zähne aufeinanderschlugen. Dann ließ er den Offizier plötzlich wieder los. Sein Gesicht war kalt wie das einer Maschine geworden. »Dass Snelund es auf Kathryn abgesehen hatte, war Teil des Anlasses für den Ärger«, erklärte er tonlos. »Der Hofstaat des Gouverneurs mag pikanten Klatsch; und was der Hof weiß, weiß bald ganz Catawrayannis. Sie ist noch immer im Palast, richtig?«
    Die Männer blickten überallhin, nur nicht zu ihm. »Gehört habe ich Folgendes, Sir«, murmelte Hamid. »Vor unserem Angriff haben wir an einem der Asteroiden einen Zwischenhalt eingelegt – sehen Sie,
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