Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren
Autoren: Catherine Kean
Vom Netzwerk:
Blick von ihrem wallenden Gewand.
    »Eine ausgemachte Schönheit, nicht wahr?«
    Ein rauhes Lachen entstieg Geoffreys Kehle. »Die Dame ist eine verwöhnte, hochnäsige …«
    »Für einen Sprössling der Brackendales geradezu ein Kompliment.« Dominics Augen funkelten.
    »Es spielt keine Rolle, ob sie Hasenzähne oder O-Beine hat oder hässlich wie die Nacht ist.« Geoffrey ballte die Hände zu Fäusten, so verbittert und erbost war er. »Sie ist Brackendales Fleisch und Blut. Ich bin davon überzeugt, dass er Himmel und Hölle in Bewegung setzen würde, um sie in Sicherheit zu wissen.«
    Die Heiterkeit auf Dominics Antlitz war wie weggeblasen. »Mylord?«
    »Wode Castle wird bald mir gehören, und zwar ohne unnötige Ausgaben oder Blutvergießen.« Geoffrey schluckte gegen den bitteren Geschmack an, der ihm in den Mund schoss. Im Laufe seines Lebens hatte er mehr Tote gesehen, als ein gesunder Menschenverstand zu ertragen vermochte. Niemals würde er das Blutbad von Akkon vergessen, das Unschuldigen und Kriegern gleichermaßen zum Verhängnis geworden war – genauso wenig wie das Opfer, das sein Bruder erbracht hatte.
    Oder den letzten, erstickten Atemzug, der das Ableben seines Vaters markiert hatte. Eher würde er den Freitod wählen, als seinen unehrenhaften Tod zu vergeben.
    Geoffrey wusste, dass es nicht lange dauern würde, ehe Brackendale erfahren würde, was sich zugetragen hatte. Wenn er auch nur halb so viel für seine Tochter empfand, mutmaßte Geoffrey, würde es im Dorf bald vor Wachen nur so wimmeln. Er musste um jeden Preis vermeiden, dass er unter Arrest genommen wurde.
    Gerade jetzt, wo die Vergeltung in greifbarer Nähe war.
    »Was gedenkt Ihr als Nächstes zu tun?«, wollte Dominic wissen.
    Ein stummes Lachen hallte in Geoffreys Innerem wider. »Brackendale wird in Bälde die Nachricht ereilen, dass in Tillenham ein Feuer ausgebrochen sei und die vernichtenden Brände auf mein Konto gehen.«
    Dominic kratzte sich nervös am Kopf. »Eine List, nehme ich an?«
    Geoffrey nickte. »Um ihn abzulenken.«
    »Und die Tochter?«
    Elizabeth, die ihre Suche nach der Schleife aufgegeben hatte, setzte sich kopfschüttelnd in Bewegung und schritt voller Anmut davon. Licht und Schatten umspielten ihre Taille, ihr wippendes Becken und ihr wohlgeformtes Gesäß.
    Geoffrey spürte, wie er von primitiver Fleischeslust übermannt wurde.
    Oh ja, seine Rache würde süß sein!
    »Sie ist der Schlüssel zu meinem Rachefeldzug«, murmelte er.

Kapitel 2
    M it gerafften Röcken eilte Elizabeth die Stufen zu dem Vorgebäude von Wode Castle hinauf, an das sich die große Halle anschloss. Die Stimme ihres Vaters hallte durch den von Fackeln erleuchteten Gang. Ihr Puls begann zu flattern. Die Wachen mussten ihm von dem Vorfall auf dem Markt berichtet haben. Er klang alles andere als erfreut.
    Noch zehn Stufen, dann würde sie die große Halle betreten. Wie viel Spaß hatte es ihr als Kind gemacht, an der Hand ihres Vaters die ausladende Treppe hinaufzulaufen und dabei laut die Stufen zu zählen. Selbst wenn sie sich verzählt hatte, war er die Geduld und Nachsicht in Person gewesen.
    Wenn ihm zu Ohren gekommen war, dass sie davongelaufen, um ein Haar von einem Karren überfahren und von einem Fremden gerettet worden war, würde er sie bestimmt bestrafen. Elizabeth musste kräftig schlucken.
    Plötzlich hörte sie Schritte. Jemand kam die Treppe herunter.
    Sogleich presste Elizabeth sich mit dem Rücken gegen die Wand, um Aldwin, dem Knappen ihres Vaters, dessen strohblondes Haar vom Training auf dem Turnierplatz ein wenig zerzaust aussah, Platz zu machen.
    »Mylady.« Ein erleichtertes Grinsen erhellte seine Züge. Als er sie bei den Händen nahm, wurde sie von einem Hitzeschauer erfasst. »Euer Vater ist außer sich«, sagte er mit gedämpfter Stimme. »Ich habe gehört, was geschehen ist. Geht es Euch gut?«
    Lieber Aldwin! Seine Freundschaft hatte ihr über die schwere Zeit nach dem Tod ihrer Mutter und ihrer Schwester hinweggeholfen. Sie liebte ihn wie einen Bruder. »Mir geht es gut«, versicherte sie ihm.
    Fetzen einer gedämpften Unterhaltung drangen zu ihr herüber.
    »Euer Vater hat die Hälfte der Garnison ins Dorf entsandt, um den Fremden zu verhaften. Sobald seine Zeit es erlaubt, will er der Hatz beiwohnen. Mag sein, dass er Euch das Leben gerettet hat, aber Euch so in den Armen zu halten, ist ein Unding!« Einer von Aldwins Mundwinkeln kletterte in die Höhe. »Erwähnte ich bereits, dass ich im Umgang mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher