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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren
Autoren: Catherine Kean
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Dominic. »Mylord, seid ehrlich: Woran habt Ihr gedacht, dass Ihr mich erst so spät bemerkt habt?«
    »An nichts.«
    »Ha! Ihr habt auf den Markt gestarrt, als hättet Ihr eine Truhe voll Silber zwischen den Ständen erspäht – oder eine Maid, die nichts lieber täte, als für Euch den Rock zu lüften.«
    »Beides falsch.«
    »Keine Maid?« Dominics braune Augen wurden größer. »Vielleicht kenne ich Euch doch nicht so gut, wie ich annahm. Einst habt Ihr damit geprahlt, einen gewissen Ruf beim schönen Geschlecht zu haben.«
    »Es reicht! Erzählt mir lieber, was Ihr in Erfahrung gebracht habt.« Just als Geoffrey sich wieder dem bunten Markttreiben zuwandte, sah er, wie ein hagerer Straßenjunge am Stand des Metzgers ein saftiges Stück Fleisch stibitzte.
    Dominic zupfte sich einen Strohhalm vom Ärmel der Tunika. »Scheint, als hättet Ihr den richtigen Moment abgepasst, um Wode Castle einen Besuch abzustatten. Bereits nach nur wenigen Runden Bier waren die Zungen der Männer im Wirtshaus locker. Der Müller hat sich beschwert, weil er so viel Mehl mahlen muss, damit der Chefkoch die Hochzeit droben auf der Festung vorbereiten kann …«
    Der Schrei des Metzgers erhob sich über das allgemeine Stimmengewirr. Die Beute fest an die Brust gedrückt, floh der Junge und ließ sich von der Menge schlucken. Geoffrey entging auch nicht, wie die Maid, die er eben noch in den Armen gehalten hatte, mit erstauntem Gesicht herumfuhr und wie das Sonnenlicht den ebenholzfarbenen Fransen ihres Ponys und ihrem Zopf, der ihr bis auf die Taille herabhing, einen seidigen Schimmer entlockte.
    Wie weich sich ihr Zopf angefühlt hatte! Entrüstet schob er den Gedanken beiseite. »Hochzeit?«
    »Brackendales Tochter. Sie ist die Verlobte von Baron Sedgewick, wird ihm in genau sieben Tagen ewige Treue schwören.«
    Geoffrey kniff die Augen zusammen und sah, wie sie mit einem freundlichen Lächeln dem aufgebrachten Metzger eine Münze in die Hand drückte.
    Im Gegensatz zu ihrem Vater schien sie ein Herz zu haben. Wie ironisch, dass eine Bestie von Mann eine solch großherzige Tochter großzuziehen vermochte!
    Geoffrey mahlte mit den Zähnen. »Die Vermählung wird nicht stattfinden«, knurrte er.
    »Eins muss man dem alten Burschen lassen: Die Hochzeit mit Sedgewick ist ein genialer Schachzug. Brackendales Ländereien grenzen an die von Sedgewick. Sollte einer der beiden sterben, werden die Ländereien vereint und wachsen zum größten Grundbesitz von Moydenshire zusammen.« Dominic wedelte mit der Hand. »Aber, und das ist noch wichtiger, Brackendale gewinnt einen mächtigen Verbündeten.«
    Ein Brummen braute sich in Geoffreys Kehle zusammen. Die Worte hallten in den Nischen seiner verletzten Seele wider, die nur dann heilen würde, wenn er endlich seinen Vater gesühnt hatte. »Wie ich bereits sagte: Die Trauung wird nicht stattfinden!«
    Dominic zog eine Augenbraue in die Höhe. »König Richard ließ sich bei Eurer Entlohnung für Eure Dienste während der Kreuzzüge nicht lumpen, aber Ihr erwartet doch nicht allen Ernstes, dass Ihr mit Euren eher kleinen Ländereien und Eurer Position als Herrscher von Branton Castle Einfluss auf diese Hochzeit nehmen könnt, oder?«
    »Ihr unterschätzt mich.«
    Dominic schüttelte den Kopf, als hätte er es mit einem aufmüpfigen Dreikäsehoch zu tun. »Mylord, Ihr herrscht erst zwei Monate auf Branton Castle. Die Festung ist baufällig. Euer Vermögen und Euer Rang halten einem Vergleich mit Brackendale oder Sedgewick nicht stand. Zudem habt Ihr weder die Mittel noch das Geld, eine Truppe zu rekrutieren, um es mit den beiden aufzunehmen.« Sein Mund verzog sich zu einem gequälten Lächeln. »Gebt es zu: Bis Pietro die Erlöse aus dem Seidenhandel in Venedig schickt, müsst Ihr jeden Taler zwei Mal umdrehen.«
    »Was ich vorhabe, wird mich nichts kosten«, murmelte Geoffrey und stieß sich von der Wand des Wirtshauses ab. »Vorausgesetzt, uns geht der richtige Fisch ins Netz.«
    »Ich glaube, ich verstehe nicht recht.«
    »Ich spreche von Brackendales Tochter.«
    Geoffrey deutete mit dem Kopf in Richtung Markt. Dominics Blick tastete die Menge ab, ehe er an Elizabeth hängen blieb, die den Blick auf den Boden gerichtet hatte. Es hatte ganz den Anschein, als wäre sie auf der Suche nach irgendetwas, als hätte sie etwas verloren. Die Schleife?
    Dominic stieß einen leisen Pfiff aus. »Also doch eine holde Maid!«
    Geoffrey fuhr sich mit der Hand über die Wange und löste widerwillig den
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