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Flammen Der Nacht -4-

Flammen Der Nacht -4-

Titel: Flammen Der Nacht -4-
Autoren: Christina Dodd
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dem kleinen Salon – die Frauen
ihrer Brüder, der sonderbare Herr, der ihr nicht vorgestellt worden war – schauten so, wie Leute eben schauen, wenn sie in eine emotional peinliche Situation hineingeraten.
    Aber ihre Mutter … oh ja. Ihre Mutter wurde weiß wie eine Wand und erstarrte, ihre Augen weiteten sich … schuldbewusst.
    Jasha sprach als Erster, mit jener ungeheuer vernünftigen, abgehobenen Großer-Bruder-Stimme, dass Firebird hätte schreien mögen. »Firebird, glaubst du etwa, du wärst im Krankenhaus verwechselt worden? Da kann ich dich beruhigen. Du warst eine Hausgeburt. Erinnert ihr euch noch an die Nacht? Wir haben dir die Geschichte mindestens ein Dutzend Mal erzählt.«
    Ann, seine Frau, zupfte ihn am Arm, und als er sie ansah, schüttelte sie mahnend den Kopf.
    »Was ist denn?« Er hob die Stimme. »Ich erzähle bloß Tatsachen.«
    Firebird hob ebenfalls die Stimme. »Und ich erzähle euch, was der Arzt festgestellt hat. Ich bin nicht mit euch verwandt. Das hat er mir auf den Kopf zugesagt. «
    Im Swedish Hospital in Seattle galt Dr. Mitchell als der Spezialist für Erbkrankheiten. Firebird fand im Nachhinein, dass er ein widerwärtiger Arroganzbolzen war, dem jedes Taktgefühl abging.
    »Warum zum Teufel wollen Ihre Eltern, dass ich meine wertvolle Zeit damit verschwende, Sie zu testen? Sie sind adoptiert. Ich suche eine genetische Mutation, die für Mr. Wilders Erkrankung verantwortlich ist. Sie nützen uns da gar nichts.« Der Mediziner wandte sich zum Gehen.

    »Ich verbitte mir diesen Ton, wenn Sie von meinen Eltern sprechen. Irgendjemand hat da bestimmt die Probe verwechselt«, fauchte sie zurück und packte ihn am Arm. »Ich bin nicht adoptiert.«
    Er blickte durch sie hindurch, als wäre sie Luft für ihn. » Ach, verdammt. Ich hab nicht die Zeit, mich mit so was abzugeben. Oder mir Ihren Frust und Ärger anzutun. Das Labor hat den Bluttest dreimal wiederholt. Sie sind genauso wenig mit Konstantine und Zorana Wilder verwandt wie mit mir.« Er drückte ihr das Flipchart in den Arm. »Da, sehen Sie selbst.«
    Das hatte sie getan. Firebird hatte die Ergebnisse so oft gelesen, bis ihr die Augen brannten. Da stand es schwarz auf weiß.
    Konstantine straffte sich in seinem Rollstuhl und sagte grob: »Dieser Idiot von einem Mediziner hat sich geirrt.«
    »Nein. Hat er nicht. Papa, du hast Blutgruppe A. Mama, du hast AB. Das bedeutet, dass eure Kinder entweder A, B oder AB sind. Ich bin jedoch null negativ. «
    »Tja, dann liegt das Labor eben falsch.« Rurik, der Zweitälteste, war früher Air-Force-Pilot gewesen, und seine Stimme ließ keinen Widerspruch zu. »Jasha hat Recht. Ich erinnere mich noch genau an die Nacht deiner Geburt, es regnete Bindfäden – da hätte niemand irgendwelche Babys ausgetauscht.«
    Adrik war der jüngste Sohn der Wilders. Siebzehn Jahre lang verschollen, wusste niemand, was er in dieser Zeit getrieben hatte. Aus dem draufgängerischen Teenager war ein ernster junger Mann geworden. Er
kniete neben Firebird und sagte sanft, überzeugt von seiner Argumentation: »Ich hab dich am nächsten Morgen gesehen. Und dachte spontan: Igitt, das ist das hässlichste Ding, das ich je gesehen habe, total schrumpelig, rot und hässlich. Du warst garantiert ein Neugeborenes. Das Krankenhaus muss die Ergebnisse der Blutuntersuchung verwechselt haben, anders kann ich mir das nicht erklären.«
    »Ich hab einen Blutspendeausweis vom Roten Kreuz. Ich bin null negativ. Man braucht nicht Arzt zu sein, um zu erkennen, dass ich nicht das Kind von Eltern sein kann, die Blutgruppe A und AB haben.«
    Die Männer tauschten Blicke miteinander.
    »Kann es nicht sein, dass da irgendeine genetische Mutation stattgefunden hat?«, warf Ann ein.
    Firebird sah Zorana direkt an. »Keine Ahnung, Mama, was meinst du?«
    »Ach Gott.« Zorana starrte zurück, ihre Augen vor Entsetzen geweitet. »Ach Gott, ach Gott.«
    Adrik stand auf. »Mama?«
    »Zorana?« Konstantine beugte sich vor. »Was hast du?«
    Dicke Tränen lösten sich aus Zoranas Augen. Sie presste eine Hand auf ihre Lippen und schüttelte immer wieder heftig den Kopf.
    Zorana war das personifizierte schlechte Gewissen. Das besänftigte Firebirds Zorn.
    Das Schlimmste war vorbei. Sie hatte ihre Bestätigung.
    Es stimmte. Zorana wusste, dass es stimmte.
    Firebird war nicht ihre Tochter.

    Mit gesenkter Stimme sagte Firebird: »Mama, am besten, du erzählst uns einfach, wie alles gewesen ist, in jener Nacht, als du … dein Baby geboren
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