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Flamme der Leidenschaft - Roman

Flamme der Leidenschaft - Roman

Titel: Flamme der Leidenschaft - Roman
Autoren: Lydia Joyce Eva Malsch
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Maggies Herz gegen die lädierten Rippen. »Nein!«

    Nicht Charles, nein, nein, nein …
    Immer noch geblendet vom Laternenlicht, blinzelte sie und holte den Revolver aus der nassen Tasche. Wo steckte der Kammerdiener? Mit gezückter Waffe sah sie sich um. Aber in der stürmischen Nacht schwankten alle Büsche und Zweige, keiner der bewegten Schemen ließ sich vom anderen unterscheiden.
    Dann stieß der Kammerdiener plötzlich gegen ihren Körper, nicht hart genug, er streifte sie nur an der Seite, weil er ihren Standort falsch eingeschätzt hatte. Blitzschnell drückte sie ab, der Revolver krachte, vom Rückstoß erschüttert, zitterten ihre Hände. Also funktionierte die Waffe immer noch! Der kurze Triumph verflog sofort, als der Kammerdiener erneut gegen sie prallte. Aus dem Gleichgewicht gebracht, stürzte sie, warf sich seitwärts zum Ufer und landete im Schlamm. Aus ihren Lungen wurde alle Luft gepresst. Noch mehr Schüsse hallten, einige in der Nähe, andere weit entfernt.
    Wasser spritzte auf, als der Kammerdiener zu ihr watete. Weil sie ihn in der Finsternis nicht sah, zielte sie einfach in die Richtung des plätschernden Geräuschs und drückte ab. Diesmal mischte sich ein Schrei in den Knall, die Strömung erfasste den Mann und schwemmte ihn näher zu Maggie heran. Undeutlich sah sie die Umrisse seines Körpers, während er fluchend um sich schlug und seine Füße Halt auf dem Grund des Flusses suchten. Seine Hand streifte ihr Knie, klammerte sich daran fest. Automatisch wich sie zurück. Doch sie zog ihn nur näher zu sich heran. Jetzt sah sie sein Gesicht, weiß in der Dunkelheit, der
Mund eine schwarze Höhle. Krampfhaft hielt er sich an ihrer nassen Robe fest. Da schlug sie den Pistolenlauf mit aller Kraft auf seinen Schädel. Sofort ließ er sie los und trieb davon.
    Charles. Wo ist Charles? Sie sank in den Fluss zurück und bekämpfte die Strömung. Mittlerweile spürte sie ihre Füße nicht mehr.
    Im Unterholz am anderen Ufer knackten die Zweige - Dannys Verstärkung! Hastig hob sie den Revolver.
    »Wo bist du, Maggie?«
    »Maggie!«
    Sallys und Frankies Stimmen. Maßlos erleichtert taumelte sie im Fluss. »Hier!«
    »Danny, dieser verdammte Bastard, hat mich nicht erwischt!«, rief Frankie. »Obwohl er sich so bemüht hat!«
    Noch ein Schuss krachte, und Maggie hörte die Kugel an ihrem Kopf vorbeirasen. Sir Nathaniel lebte noch. Mit letzter Kraft schleppte sie sich zum Ufer, zu den schützenden Büschen. »Nehmt euch in Acht! Der Kerl steht auf der Brücke! Und er ist bewaffnet!«
    Plötzlich erhellte Laternenlicht das Unterholz, in dem Sally und Frankie standen, tanzte über die Böschung hinweg, auf die Maggie gerade klettern wollte, und blieb an der Brücke hängen. Mit zwei Revolvern in den Händen erschien Danny im Lichtkreis, nur wenige Schritte von seiner Kutsche entfernt. Grinsend richtete er beide Waffen auf die Lichtquelle - die Zeit stand still.
    Dann knallten mehrere Schüsse, die Laterne bebte. Das Gesicht in ungläubigem Staunen verzerrt, brach Danny auf
den rutschigen, regennassen Brettern der Brücke zusammen und rührte sich nicht mehr.
    Erschöpft stieg Maggie aus dem Wasser, nur vage hörte sie mehrere Stimmen, die ihren Namen riefen. Sie müsste eigentlich erleichtert aufatmen, doch stattdessen fühlte sie sich wie betäubt. Das Laternenlicht hüpfte und schwang umher, und sie sah Frankie und Sally aus dem Gebüsch zur Brücke laufen.
    »Oh, er ist tot!«, hörte sie Sally ehrfürchtig rufen. »Hast du ihn erwischt?«
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Frankie. In seiner Hand glänzte eine Waffe.
    »Das war ich.«
    Maggie wandte sich in die Richtung, aus der die Stimme drang, so leise, dass sie die Worte kaum gehört hatte. »Charles!«
    »Oh, du Närrin!« Dann zog er sie hoch, küsste sie, bis ihr die Luft wegblieb, und presste sie mit beiden Armen an sich, als fürchtete er, sie könnte erneut verschwinden. Maggie erwiderte seinen Kuss mit gleicher Glut. Der wundervolle Geschmack seines Mundes, diese betörende Hitze, diese Kraft. Beinahe hätte sie das alles verloren. »Tu mir so etwas nie wieder an!«, stieß er hervor. Nur zögernd ließ er sie los.
    »Verdammt, wieso bist du hierhergekommen? Das war viel zu gefährlich, du hättest sterben können.«
    »Was sollte ich denn tun?« Den Ausdruck seiner Augen sah sie nicht. Aber seine Stimme verriet den Aufruhr seiner Gefühle. »Du warst bereit, für Frankie zu sterben. Dachtest du, für dich würde ich mein Leben nicht
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