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Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter

Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter

Titel: Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter
Autoren: Thomas Ziegler
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irgendwann in einer lange zurückliegenden Epoche die Erde verwüstet hatte. Die Elektrischen Ritter hatten eines der Schlachtfelder rekonstruiert und den Krieg auf der Bühne ihres Planeten wiederaufleben lassen.
    Flaming Bess kletterte keuchend eine Schutthalde hinauf und warf einen raschen Blick über die Schulter.
    Die Verfolger hatten sich getrennt und einen Halbkreis gebildet — rund vierzig schildkrötenförmige Minitanks, die mit ihren Ketten die Asche aufwühlten. Es waren Kriegsmaschinen mit Strahl-und Projektilkanonen, Killerroboter, die nur ein Ziel kannten: alles, was lebte, zu töten; alles, was sich bewegte, zu zerstören.
    Bess sah nach oben.
    Der Himmel war aschgrau. Staub und Ruß filterten das Sonnenlicht und tauchten die Aschelandschaft in vages Halbdunkel. Hoch über ihr, unerreichbar für ihren Destruktor, hing die Schwebeplattform des Roten Ritters in der Luft. Ein Feldherrenhügel, der einen optimalen Überblick über das Schlachtfeld bot.
    In hilflosem Zorn ballte sie die Fäuste.
    Die Minitanks wurden von dem Roten ferngesteuert Sie hatte keine Chance, ihren Verfolgern zu entkommen, solange der Ritter aus der Luft jeden iherer Schritte beobachten konnte. Und die gegnerische Übermacht war zu groß. Früher oder später würde einer der Minitanks sie erwischen …
    Flaming Bess kauerte nieder, zielte auf eine der Killermaschinen und schoß. Der rote Energieblitz ihres Destruktors durchschlug die Panzerung und explodierte im Innern des Roboters. Als der Feuerball wieder erlosch, war von dem Tank nur noch ein rauchender Schlackeklumpen übrig.
    Die anderen Maschinen erhöhten ihre Geschwindigkeit und erwiderten das Feuer. Energiestrahlen und Sprenggeschosse rissen große Krater in die Schutthalde und zwangen Bess zum Rückzug.
    Sie rutschte auf der anderen Seite den bröckelnden Hang hinunter, durchquerte einen großen, flachen Krater und schlüpfte unter eine zerfurchte Betonplatte, Überrest einer verbunkerten Stellung.
    Der erste Minitank bog rasselnd um den Schutthaufen.
    Bess erledigte ihn mit einem gezielten Schuß und hastete weiter.
    Eine Geschoßgarbe zertrümmerte nur Sekunden später die Betonpla tte und ebnete die verbunkerte Stellung ein. »Ergeben Sie sich!« »Sie haben keine Chance!« »Ergeben Sie sich!« »Nur wenn Sie sich ergeben, werden wir Ihr Leben schonen!«
    Die metallisch klirrenden Stimmen der Killermaschinen drangen von allen Seiten.
    »Ergeben Sie sich!«
    »Werfen Sie die Waffe fort!«
    Flaming Bess rannte weiter. Ein Rasseln warnte sie, und sie warf sich in die Asche. Mehrere Sprenggeschosse heulten über sie hinweg und verwandelten eine halb zerfallene Mauer in Staub.
    »Ergeben Sie sich!«
    »Sie haben keine Chance!«
    »Werfen Sie die Waffe fort!«
    »Nur wenn Sie sich ergeben, werden wir Ihr Leben schonen!«
    »Ergeben Sie sich!«
    Die Stimmen plärrten ohne Unterlaß, und sie verliehen dieser Jagd durch die Ruinen etwas Gespenstisches. Inzwischen hatte Bess den Eindruck, daß ihr die Stimmen gefährlicher werden konnten als die Kanonen. Weil sie ihre Willenskraft untergruben. Weil sie ihre unbewußten Hoffnungen und Sehnsüchte ansprachen.
    Vielleicht meinten es die Maschinen ehrlich.
    Vielleicht würden sie wirklich ihr Leben schonen, wenn sie die Waffen fortwarf und sich ergab.
    Vielleicht gab es irgendeine Möglichkeit, sich mit dem Elektrischen Ritter zu einigen, ihn davon zu überzeugen, daß das Tor zur Erde geöffnet werden mußte, weil davon die Zukunft der Menschheit abhing.
    Vielleicht …
    Eine Granate detonierte ein paar Meter von ihr entfernt, und der Explosionsdruck schleuderte sie hoch durch die Luft und in einen halb mit Wasser gefüllten Krater. Wie durch ein Wunder blieb sie unverletzt.
    »Ergeben Sie sich!«
    »Sie haben keine Chance!«
    Flaming Bess lächelte bitter. Gebückt watete sie durch das schmutzige Wasser und spähte über den Kraterrand. Drei Killermaschinen rasselten direkt auf sie zu.
    »Ergeben Sie sich!«
    »Sie haben keine Chance!«
    »Werfen Sie die … «
    Die Energieblitze ihres Destruktors brachten die metallischen Stimmen zum Schweigen.
    Weiter! Weiter! Auch wenn die Flucht sinnlos war. Sie durfte nicht aufgeben. Sie mußte kämpfen. Sie mußte siegen.
    Sie rannte, und ihre Kleidung, ihre Haut waren schwarz von Asche. Im Laufen feuerte sie auf die Verfolger, zerstörte zwei weitere Minitanks und wurde von einem Energiestrahl an der Schulter gestreift. Den Schmerz spürte sie kaum. Ihre Gefühle waren abgestumpft, ihre
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