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Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Titel: Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR
Autoren: Thomas Ziegler
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und starrte direkt in den funkelnden Sensorring des letzten Stabroboters.
    Ihr Herzschlag setzte aus.
    Die Waffententakel der Kampfmaschine ruckten hoch. Da stach ein armdicker Energiestrahl durch die Dunkelheit und ließ den Roboter wie unter einem gewaltigen Hammerschlag zerbersten.
    Bess wirbelte herum.
    »Ka!«
    Mit bedächtigen, der Schwerelosigkeit angepaßten Bewegungen glitt der Clansmann hinter dem Wrack der Transportkapsel hervor und langsam auf sie zu. In der rechten Hand hielt er lässig das doppelläufige Strahlgewehr, mit der linken winkte er, als hätten sie soeben nicht eine tödliche Gefahr überstanden, sondern sich nur für ein paar Minuten aus den Augen verloren.
    Als Ka vor ihr stehenblieb und den Helm-zu-Helm-Kontakt herstellte, war sein Narbengesicht zu einem düsteren Lächeln verzogen.
    »Du hast lange gebraucht«, stellte er fest.
    »Ich hatte noch etwas zu erledigen«, gab sie trocken zurück. »Sechs Roboter, um es zu präzisieren.«
    Der Clansmann nickte. »Ich wußte, daß du ohne meine Hilfe mit ihnen fertig werden würdest.«
    »Danke für dein Vertrauen. Und womit hast du dich in der Zwischenzeit beschäftigt?«
    Er deutete auf die Tunnelöffnung. »Ich habe den Weg zur Schaltzentrale gefunden. Er ist frei. Das da« — Ka sah zu den Trümmern des Stabroboters hinüber— »scheint das letzte Aufgebot der Festung gewesen zu sein.«
    »Irgendeine Spur von Di Grey oder Trimalorius?«
    Der Clansmann schüttelte den Kopf. Besorgt fragte sich Bess, ob ihre beiden Begleiter in einen Hinterhalt geraten waren. Vielleicht irrten sie noch durch das Labyrinth der Stollen und Tunnel, verfolgt von den Kampfmaschinen ARAK-NORs … Sie verdrängte den Gedanken. Sie mußten zur Schaltzentrale. Wenn es ihnen gelang, die Zentrale Befehlseinheit der Raumfestung unter Kontrolle zu bekommen oder zu zerstören, waren auch Di Grey und Trimalorius außer Gefahr.
    Vorausgesetzt, dachte Flaming Bess bedrückt, sie leben noch.
    Abrupt wandte sie sich ab und näherte sich dem Torbogen des Haupttunnels. Ka hielt sich dicht an ihrer Seite, und sie spürte die Wachsamkeit des Clansmanns wie einen beständigen Strom elektrischer Energie.
    Der Tunnel führte steil in die Tiefe und beschrieb mehrere Biegungen, ehe er an einem massiven Stahlschott endete.
    Zweifelnd musterte Bess das Hindernis. Hoffentlich reichten ihre Handwaffen aus, um das Schott zu beseitigen. Schon wollte sie Ka anweisen, sich ein Stück in den Tunnel zurückzuziehen und mit ihr das Feuer auf das Schott zu eröffnen, als ein Vibrieren den Boden durchlief. Langsam begann sich die schwere Stahlplatte zu heben.
    Kaltes, weißes Licht flutete in den Tunnel.
    Vor ihnen lag eine halbrunde, hohe Halle, deren Boden aus schwarzen und weißen Quadraten bestand, ein Muster, das Flaming Bess unwillkürlich an ein Schachbrett erinnerte. Links eine pechschwarze Wand, diodenbesetzt, in der Mitte das silberne Rechteck eines Schotts. Und auf der gegenüberliegenden Seite — Trimalorius und Di Grey, vor Überraschung wie erstarrt.
    Und als Bess und Ka die Schwelle übertraten, hörten sie ein Knacken in ihrem Funkempfänger, gefolgt von einer trägen, rostig mahlenden Stimme.
    »Eindringlinge in Sicherheitszone A. Äußerster Notfall. Äußerster Notfall. Äußerster … « Die Stimme verklang in einem Schnarren, um kurz darauf erneut zu ertönen — verändert, tiefer, menschlicher: »Ich gratuliere. Sie haben geschafft, was vor Ihnen nur zwölf andere Personen geschafft haben — das Allerheiligste der Raumfestung ARAK-NOR zu erreichen. Aus humanitären Gründen wird das Destruktionsprogramm vorübergehend außer Kraft gesetzt. Die Tatsache, daß es Ihnen trotz der internen und externen Verteidigungssysteme gelungen ist, bis zur Schaltzentrale vorzudringen, läßt vermuten, daß es sich bei Ihnen nicht um Vertreter der Barbarenreiche, sondern um Abgesandte einer hochentwickelten Zivilisation irdischen Typs handelt, vielleicht sogar der Erde selbst … «
    Flaming Bess bemerkte Kas verwirrten Blick. Sie wußte, was in dem Clansmann vorging. Was sie hörten, war nicht die Stimme der Zentralen Befehlseinheit — sondern die Stimme Orat-Madurs. Das war die einzige Erklärung.
    Eine Tonbandaufzeichnung, dachte Bess. Jahrtausende alt …
    »Ich habe ein Spiel vorbereitet«, fuhr die tiefe Stimme fort. Sie klang müde, fast resigniert. »Ein Königsspiel, das letzte Spiel … Es ist der Schlüssel zur Schaltzentrale. Doch nur Menschen der Erde werden es spielen
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