Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0174a - Am Broadway ist der Teufel los

0174a - Am Broadway ist der Teufel los

Titel: 0174a - Am Broadway ist der Teufel los
Autoren: Am Broadway ist der Teufel los
Vom Netzwerk:
Innerhalb weniger Minuten wurde er zum dreifachen Mörder.
    Amirez Juastado wurde von seinen Freunden »Ress« gerufen. Er arbeitete als Lagerverwalter in einer Großhandlung für Autoersatzteile und war einundvierzig Jahre alt. Am Dienstag abend trank er mit ein paar Kollegen bis kurz nach 7 Uhr in einem Lokal in der Nähe seines Wohnblocks drei oder vier Schnäpse, bevor er sich von den anderen verabschiedete und nach Hause ging.
    Juastado hatte spät geiheiratet. Seine Frau hieß Maria und stammte von eingewanderten Italienern ab. Sie war achtzehn Jahre jünger als Amirez und keine überragende Schönheit, aber leidlich hübsch. Als Amirez Juastado an diesem Dienstagabend nach Hause kam, platzte die Bombe. Er hätte eigentlich bis 2 Uhr nachts arbeiten müssen, und seine Frau konnte frühestens um 3 Uhr mit seiner Rückkehr rechnen. Aber ein überraschend angesetzter Streik der Arbeiter in den E-Werken hatte den größten Teil der Stromversorgung in Manhattan lahmgelegt. Auch die Firma, in der Juastado arbeitete, mußte ihre Belegschaft für diese Nacht nach Hause schicken. So erschien Amirez Juastado statt nachts um drei bereits abends um halb acht völlig überraschend in seiner Wohnung.
    Er fand seine Frau in der Gesellschaft eines schwarzgelockten, vielleicht zwanzigjährigen Bengels, den er flüchtig kannte. Die späteren Aussagen der beiden waren widerspruchsvoll, doch scheint sich das Folgende etwa so abgespielt zu haben:
    Juastado war einen Augenblick wie gelähmt. Er brüllte etwas, dann stürzte er sich auf den Nebenbuhler. Der junge Bursche griff nach einer Rotweinflasche, die in der Nähe stand, und schlug sie Juastado auf den Kopf.
    Der betrogene Ehemann brach in die Knie. Für ein paar Sekunden betäubte ihn der Schlag so, daß er sich nicht bewegen konnte, wenngleich er nicht wirklich bewußtlos wurde. Er schien einen Schädel aus Eisen zu haben.
    Der Rivale nutzte die kurze Zeit und sprang zur Tür. Frau Juastado lief ihm kreischend nach. Im Treppenhaus wollte sie zunächst die Stufen hinab, als sie über sich die eiligen Schritte ihres Freundes hörte. Sie machte kehrt und folgte ihm treppaufwärts. Vermutlich rettete ihr dieses Verhalten das Lefcen.
    Amirez Juastado hatte sich im Wohnzimmer inzwischen taumelnd aufgerichtet. Sein Atem ging pfeifend. Auf steifen Beinen lief Juastado zum Kleiderschrank, riß das Wäschefach auf und warf alle seine Hemden wahllos hinter sich, bis er die alte Armeepistole gefunden hatte, die er als Andenken behalten hatte.
    Mit der Pistole in der Hand trat er aus seiner Wohnungstür. Seine Nachbarin, eine achtunddreißigjährige Hausfrau und Mutter von drei Kindern, hatte Lärm gehört und wollte nachsehen, vielleicht wollte sie sogar fragen, ob sie irgendwie behilflich sein könnte. Juastado schoß sie nieder, bevor sie auch nur den Mund hatte auftun können.
    Vor der Haustür stand der vierundfünfzigjährige Verlagskaufmann Roger H. Hellton, sah an der Fassade des Hauses hoch und fragte sich, ob es tatsächlich ein Schuß gewesen sei, was er gehört hatte. Juastado kam zur Haustür heraus und schoß blindlings auf den überraschten Spaziergänger. Hellton brach in die Knie, stieß einen gurgelnden Laut aus und kippte sterbend nach vorn.
    Juastado überquerte bereits die Straße. Hinter einem Laternenmast hatte ein neunzehnjähriger Student den wahnsinnigen Amoklauf Juastados beobachtet Er wollte dem Irrsinnigen die Waffe entreißen, verließ aber ein oder zwei Sekunden zu früh die Deckung des stählernen Laternenmastes. Juastado schoß ihm eine Kugel aus nächster Nähe in den Kopf und hetzte weiter. Eine siebzehnjährige Laborantin hatte die Ermordung des Studenten gesehen und schrie in panischer Furcht. Juastado warf sich herum und schoß. Seine Kugel verletzte das junge Mädchen leicht unterhalb des Knies.
    Fast im selben Moment trat ein Taxifahrer — vielleicht in der Absicht, den Wahnsinnigen kurzerhand anzufahren — das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Der Wagen machte mit aufheulendem Motor einen Satz auf Juastado zu. Der sprang mit der Kraft des Irrsinnigen beiseite und schoß. Die Kugel traf den Taxichauffeur in den rechten Lungenflügel und verletzte den Mann lebensgefährlich.
    Auch hier kümmerte sich Amirez Juastado nicht einen Sekundenbruchteil um das Resultat seines Schusses. Er wandte sich ab und wollte auf die Mündung eines Weges zu, der in den Central Park hineinführte. Da tauchte, erschrocken vom Lärm der Sdiüsse, aber im übrigen völlig
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher