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Flagge im Sturm

Titel: Flagge im Sturm
Autoren: Mirinda Jarrett
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die Arme über dem Kopf fest.
    Demaris geriet in Panik. Sie drehte und wand sich unter ihm, doch er ließ sie nicht los. Die Hornknöpfe an seiner Kniehose pressten sich in ihre Oberschenkel. Er riss ihr das Miederteil ihres Kleids auf, griff hinein und drückte ihr grob die weichen Brüste hoch.
    Sie schrie vor Angst und Ekel, als sie seine feuchten Lippen, seine Zunge und seine Bartstoppeln an ihrer Haut fühlte. Er zerrte ihr die Röcke hoch, zerfetzte ihr in seiner Gier den Unterrock, und dann umfassten seine Finger ihren nackten Oberschenkel.
    Da ihr Kopf unter der verknäulten Bettdecke lag, hörte sie nicht, wie die Kajütentür so heftig aufgestoßen wurde, dass das Holz splitterte. Im nächsten Augenblick war Demaris frei, denn Graham rollte sich zur Seite. Sofort kletterte sie aus der Koje und versuchte, ihre Kleider zu ordnen.
    Mit weit gespreizten Beinen stand Jonathan in der Türöffnung. Er hielt einen Säbel in der Hand, und sein Gesicht war starr vor Zorn. Kurz schaute er zu der jetzt auf dem Boden kauernden Demaris hinunter und richtete dann den Blick auf Graham.
    Demaris ahnte, dass das Schlimmste erst noch bevorstand.

17. Kapitel
    Starre mich nicht so an, Russell!“, rief Graham.
    „Diese kleine Schlampe hier ist freiwillig zu mir gekommen.“
    „Seid Ihr unversehrt, Demaris?“, wollte Jonathan wissen, ohne Graham aus den Augen zu lassen.
    Obwohl Jonathan das nicht sehen konnte, nickte sie, zum Sprechen war sie nicht in der Lage. Noch nie hatte sie ihn so gesehen, fest aufgezogen wie eine Uhrfeder und von einer deutlich erkennbaren Unbarmherzigkeit durchdrungen. Die Klinge seines Säbels war blutbeschmiert, und die Lippen hatte er hart und fest zusammengepresst. Um Himmels willen, was hat er in meinem Namen getan? fragte sich Demaris entsetzt.
    „Euer Leben gehört mir bereits, Graham“, fuhr er fort. „Doch falls Ihr ihr etwas angetan habt...“
    Graham schnaubte verächtlich. „Mann, Russell, sieh doch mit deinen eigenen Augen, was sie für eine Hure ist! “
    „Sie ist keine Hure, Bastard, elender! Und ich heiße nicht Russell. Mein Name lautet Jonathan Sparhawk, und ich war der Eigner und Kapitän dieser Schaluppe, bis Ihr sie mir raubtet. Heute Nacht werde ich sie mir zurückholen.“ Graham kicherte so unangebracht, dass Demaris sich unwillkürlich zu ihm umdrehte. Mit dem Rücken zur Schottwand kniete er in der Koje und hatte die Hände im Bettzeug vergraben. Sofort dachte sie an die Pistole, und in diesem Moment hatte Graham sie auch schon gefunden, mit beiden Händen erhoben und auf Jonathan gerichtet.
    „Jonathan! “, kreischte Demaris, packte den Steinkrug, der neben ihr auf dem Boden stand, und schwang ihn zu Graham hinauf. Der Krug schlug ihm die Waffe aus der Hand, die
    über den Kajütboden flog, während das irdene Trinkgefäß an der Schottwand zerschellte.
    Mit erhobenem Säbel sprang Jonathan vorwärts. Graham war indessen für einen so schweren Mann überraschend beweglich. Er rollte sich behende aus der Koje und griff sich seinen eigenen Säbel, der an der Rückwand des Schreibpults hing.
    So, jetzt sind wir ebenbürtig bewaffnet, dachte Jonathan grimmig und drehte das Heft in seiner Hand. Er wäre ein Narr, wenn er Graham unterschätzen würde. Der Mann hätte nicht bis heute überlebt, wenn er nicht über Geschick und Gewandtheit verfügte.
    Jonathan vollführte einen Schritt seitwärts, um die Reflexe seines Gegners zu prüfen, und Graham folgte dieser Bewegung wie ein Spiegelbild.
    O ja, sie waren einander ebenbürtig. Falls hier überhaupt jemand im Nachteil ist, dann bin ich es, gestand sich Jonathan widerwillig ein. Immerhin hatte er heute Nacht bereits gegen drei Männer gefochten, während Graham noch frisch war. Außerdem war Jonathans Körpergröße auf so engem Raum eher hinderlich. Er musste sich ständig mit gebeugten Schultern bewegen, um nicht mit dem Kopf gegen die Deckenbalken zu stoßen. Er wünschte, diese Begegnung fände oben an Deck statt, wo er genug Bewegungsfreiheit und nur den Sternenhimmel über sich hatte.
    Während die beiden Männer in der engen Kajüte einander langsam umkreisten, kletterte Demaris wieder auf die Koje zurück, um ihnen nicht in den Weg zu geraten. Niemand nahm Notiz von ihr, und die Spannung war fast greifbar. Mit dem Wiegen des Schiffs schwang die Laterne sanft hin und her, und die Schatten der beiden Gegner bewegten sich unheimlich über die hölzernen Wände.
    In der Stille der Kajüte hörte Demaris mit einem Mal
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