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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht
Autoren: Kalea Thalanys
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erwidern konnte und völlig unerwartet zog er uns beide in seine kraftvollen Arme und hob uns ein Stück vom Boden.
    Chiara befreite sich nur unwillig, tat es aber, um Williams Gesicht in ihre Hände zu nehmen. Sie zog ihn zu sich herunter und küsste ihn auf die Stirn.
    „Ich bin so dankbar einen Sohn wie dich vom Schicksal geschenkt bekommen zu haben.“ Ihre Stimme zitterte, doch ihre Worte kamen aus tiefstem Herzen.
    „Und ich kann mich glücklicher nicht schätzen, Sie als meine Mutter ansehen zu dürfen“, antwortete William , meines Erachtens nach unendlich geschwollen, aber aufrichtig und ungekünstelt.
    Ich befürchtete die Stimmung, die sich von besinnlich und ruhig in ausgelassen und fröhlich verändert hatte, etwas zu ersticken, wollte aber dennoch erfahren wie es um Constantin stand, weshalb ich meine Großmutter nach ihm fragte.
    „Ist er noch im Kerker?“, begann ich vorsichtig.
    Chiaras Blick trübte sich ein wenig und sie senkte den Kopf bedauernd.
    „Wir haben uns lange unterhalten und ich schenke seinen Worten durchaus G lauben. Doch ob es je wieder so sein wird wie früher …“, sie hob unsicher und verwirrt die Schultern.
    „Was hast du nun vor?“, wollte ich wissen .
    „Ich möchte auf keinen Fall alleine hier mit ihm leben. Und ihn hinter Gittern zu verschließen scheint mir nicht das Richtige zu sein. Seine Taten unterlagen dem Willen der Hexe. Nicht seinem E igenen. Weshalb ich ihm die Möglichkeit geben werde mein Vertrauen wieder zu gewinnen.“
    „Es wird lange dauern“, sprach ich aus, was wir alle dachten.
    „Aber es wird nicht unmöglich sein. Aris und Nitsa willigten ein, in der Burg zu leben. Aris wird Constantin bewachen, obwohl ich bezweifle, dass es wirklich nötig sein wird . Wie gesagt, ich glaube nicht, dass von ihm Gefahr ausgeht , da ihr die Hexe besiegt und verbannt habt!“
    Zärtlich strich Chiara über Williams und meine Wange und schaute uns mit diesem großmütterlichen , liebevollen Blick an.
    „Wenn du dich sicherer fühlst , werden auch wir hier bei dir bleiben“, bot William sofort selbstlos an, ohne mich danach fragen zu müssen. Er wusste wie sehr ich mir eine Familie wünschte. Doch er übersah, dass ich in ihm schon meine Familie gefunden hatte.
    „Ihr alle seid je derzeit hier willkommen. Diese Burg und dieses Land soll für immer euer Zuhause sein wenn ihr es wünscht. Ich werde diese Türen für euch immer offen halten. Doch ich bezweifle, dass Sarah hier glücklich werden würde.“
    „Es ist nicht so, dass ich hier nicht glücklich werden könnte. Das würde ich definitiv. Es ist nur so, dass ich mein altes Zuhause vermisse. Aber ich … wir alle … werden dich so oft wie möglich besuchen. Das verspreche ich . “
    „Das ist das mindeste was ich verlange. Und zwar nicht nur ihr beiden.“
    Chiara machte einen Schritt zurück und erhob die Stimme damit alle im Raum sie hören konnten. Hoch erhobenen Hauptes, zog sie mit kraftvoller, strenger und feierlicher Stimme, wie es nur Adelige zustande brachten, die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich und verkündete:
    „Ich weiß, Wharpyre und Vampyre bekriegen sich seit Jahrhunderten und Jahrtausenden. Hexen bleiben lieber unter sich bevor sie sich auf eine andere Art einlassen, die ihnen gefährlich werden könnte. Und noch nie, soweit ich denken kann, gab es etwas ähnlich, wie das, was ich euch hiermit anbiete.“
    Einige zogen erwartungsvoll die Augenbrauen hoch. Alle von uns warteten gespannt was Chiara wohl meinte. Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen und freudiges Glänzen in den Augen fuhr sie fort:
    „Dieses Land und diese Burg heiß en euch alle hier jederzeit willkommen. Ob ihr Zuflucht suchen müsst oder Urlaub machen wollt , kommt einfach so oft ihr könnt und besucht mich!“
    Mit Tränen in den Augen beendete sie ihre Ansprache. Und nicht nur sie wurde von Freudentränen überrascht. Alex und Timon stürmten sofort auf Chiara zu, umarmten sie energisch und küssten ihre Wangen. Der Rest von uns applaudierte, johlte und einige pfiffen sogar mit den Fingern zwischen den Lippen.
    Ich lehnte mich überglücklich an Williams Brust und genoss die Glückseligkeit in der dieser altertümliche Raum erstrahlte. Niemals hätte ich gedacht, dass Wharpyre und Vampyre eine tiefe Freundschaft verbinden könnte.
    „Hierfür wurdest du auserwählt“, flüster te mir William lächelnd ins Ohr.
    E s stimmte. Dies war meine Aufgabe. Wesen aller Art zu vereinen, wie es vor langer Zeit
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