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Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Titel: Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit
Autoren: Arno Zoller
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Nacht über Adzharis.
    Dunkle Wolkenbänke, die sich über den Himmel schoben und nur hier und dort einmal aufrissen, um das Licht der Sterne durchzulassen.
    Stille.
    Auch in dem Gästehaus inmitten des flachen Häuserkomplexes, der oberhalb der Talschüssel lag, in der die Lichter von Transit City glühten.
    Asen-Ger schlief tief und traumlos. Ebenso wie Nilsson, Fehrenbach, Farrell, Colynn, Narda und Zandra. Zwei fehlten: Nayala und David. Nayala weilte bei ihren Drachenhexen, David hingegen …
    Keiner der Terranauten merkte, daß der Schlaf immer tiefer wurde. Die letzten Traumbilder verblaßten, machten Dunkelheit und Leere Platz.
    Thorna bewegte sich unruhig. Ihr war, als hätte eine ferne Stimme sie gerufen, drängend und doch schmeichelnd, voller Wohlwollen und gleichzeitig Haß. Während sich die unbewußt dahinhuschenden Gedanken ihrer Freunde weiter in die schwarze Tiefe hinabsenkten, wurde der Ruf, der nur Thorna erreichte, stärker.
    Sie erwachte.
    Aber es war kein normales Erwachen. Auf der Stirn des Mädchens glänzte Schweiß, ihre Augenlider flatterten. Lippen formulierten lautlose Worte.
    Sie erhob sich.
    Ihre Bewegungen waren erst langsam und träge, wurden aber schnell zielgerichteter. Rasch und lautlos kleidete sie sich an und verließ dann das Gästehaus. Kalter Wind wehte ihr draußen entgegen.
    Thorna schritt auf den Gleiter zu, der wenige Meter entfernt parkte, öffnete die Luke und ließ sich in den Pilotensessel fallen. Leise summten die Systeme, als sie den MHD-Generator einschaltete. Der Bug der Maschine richtete sich auf, und mit einem dumpfen Brummen stieg der Gleiter in die Höhe.
    Thorna bewegte die Steuerungseinrichtungen wie in Trance. Ihre Augen waren verschleiert und schienen die Umgebung nur begrenzt wahrzunehmen. Dennoch hatte sie ein. Ziel: den Raumhafen.
    Der Tower, der durch die Zusatzgebäude eher wie eine Burg, ja, sogar Festung wirkte. Das, was die Kolonisten von Adzharis manchmal den »Palast« nannten.
    Einmal entstand ein flüchtiger Gedanke in ihr, der Zweifel, Skepsis und ein wenig Mißtrauen ausdrückte. Doch diese Empfindungen wurden von der rufenden Stimme zugedeckt, die noch immer da war, jetzt sogar stärker wurde.
    Ja, ich komme.
    Beeil dich.
    Nicken.
    Die rechte Hand bewegte sich vor, erhöhte den Schub der Triebwerke. Der MHD-Generator dröhnte intensiver. Nicht mehr weit.
    Knirschend setzte die Maschine vor dem Kontrollturm auf. Einige Flutlichter hüllten Bereiche des Raumhafens in blendend helles Licht, während andere in schwärzester Nacht lagen. Graugardisten patrouillierten. Aber niemand kümmerte sich um sie. Es war, als würde sie erwartet.
    Komm! rief die Stimme.
    Eine Folge von Türen, Aufzügen, hellerleuchteten Räumen mit kühler, funktioneller Einrichtung. Dann Nischen, verspielte, geschmückte Korridore, dicke Teppiche. Thorna beachtete dies alles nicht. Nur die Stimme war Realität. Alles andere war unwirklich. Ihr Gesicht war blaß, ihre Augen groß.
    Schließlich gelangte sie in eine hohe Halle. Die Stimme war jetzt ganz nah. Und so stark.
    Musik klang an ihre Ohren. Seltsame Klänge, ohne erkennbaren Zusammenhang, schrill und dumpf, doch von einer seltsamen Wehmut erfüllt, die das Herz zerreißen konnten. Eine schattenhafte Gestalt saß vor den Sensorkontrollen einer Musikmaschine und ließ ihre Hände über glühende Punkte tasten. Eine Flut aus disharmonischen Tönen strömte durch die Halle, wurde von den Wänden zurückgeworfen, schwoll an, verklang.
    Die Gestalt drehte sich um.
    Sie war in ein dunkel schimmerndes, enganliegendes Gewand gekleidet. Ihr Gesicht war nur undeutlich zu erkennen. Es wurde von einer Maske bedeckt, einer Sensibrille, die seinem Träger das Sehen in weiteren Spektralbereichen ermöglichte. Bei dieser Person jedoch machte sie das Sehen überhaupt erst möglich.
    Denn Stella by Starlight war blind.
    Die Queen erhob sich. Die Queen, die eigentlich keine Queen war, sondern ein Schatten, hoch PSI-begabt.
    Thorna rührte sich nicht. Die Stimme hielt sie fest, als sich die Blinde ihr näherte.
    Stella lachte. Es klang fast so schrill wie die Musik, die nun verstummt war. Seit vielen Tagen hatte sie auf diesen Augenblick hingearbeitet. Nun war es soweit. Das Terranauten-Mädchen stand unter ihrem Bann. Viele Schichten psionischer Manipulation hatte die Queen Tag für Tag über Thomas Geist gelegt, einen ungeschützten Geist, denn Thorna war keine Treiberin, besaß keine PSI-Begabung.
    Thorna war das schwächste
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