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Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Titel: Fey 08: Im Zeichen der Schwerter
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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losgehen, ja?«
    »Ich mische mich nicht in die Angelegenheiten der Schwarzen Familie ein.«
    Adrian schnaubte und schüttelte den Kopf. »Ich habe ein Auge auf sie«, versprach er.
    »Ich werde diesem Gabe kein Haar krümmen«, rief Arianna herüber. »Ich erinnere mich noch zu gut an das letzte Mal.«
    »Ich weiß«, erwiderte Nicholas. Aber für seinen Sohn würde er nicht die Hand ins Feuer legen. Die Schamanin hatte gemeint, Gabe erinnere sie an Nicholas’ Vater. Bis jetzt konnte Nicholas keinerlei Ähnlichkeit erkennen.
    Jewel zog ihn zur Treppe. Dann umarmte sie ihn plötzlich so stürmisch, daß er kaum noch Luft bekam. Nicholas fuhr ihr fest mit der Hand über den Rücken. Er fühlte jeden einzelnen Wirbel. Ihre Haut war glatt, die Muskeln darunter straff. Sie fühlte sich so vertraut an, als hätte er sie nie verloren.
    Nicholas zog sie an sich, küßte sie, und sie schmeckte genauso, wie er es in Erinnerung behalten hatte. Er schloß die Augen.
    Er wollte sich in ihr verlieren.
    Mein Gott, wie furchtbar er sie vermißt hatte.
    Jewel schmiegte sich einen Augenblick lang eng an ihn, dann machte sie sich wieder los. Das hatte Nicholas ganz vergessen: Jewel war genauso zappelig wie ihre Tochter. Auch sie hatte nie lange stillgehalten.
    Wieder legte sie ihm den Finger auf die Lippen und unterdrückte jede Frage, die er hätte stellen können. Hinter ihm wurde die Stimme seiner Tochter immer lauter.
    »… und du hast ihn allein gelassen!«
    »Erst wolltest du nicht, daß ich überhaupt etwas mit Sebastian zu tun habe, und jetzt bist du wütend, daß ich gegangen bin?« konterte Gabe. Auch er erhob jetzt die Stimme.
    »Eigentlich war alles meine Schuld«, übertönte Coulter die beiden.
    Dann verklangen die Stimmen wieder.
    »Der Schwarze König weiß, wo du bist«, warnte Jewel. »Zumindest weiß er, wo Gabe ist.«
    Endlich nahm sie den Finger von seinem Mund. Nicholas fragte sich immer noch, was sie eigentlich war. Er wußte nur, daß eine Art Feymagie sie ihm zurückgebracht hatte.
    »Wie hat er es herausgefunden?« fragte Nicholas. »Hat uns einer von Gabes Gefährten verraten?«
    Jewel schüttelte den Kopf. »Kurz bevor du gekommen bist, flog eine Irrlichtfängerin in die Höhle. Da die Soldaten meines Vaters alle tot sind, muß sie zu Rugads Armee gehören. Sobald Rugad erfährt, daß Gabe hier ist, wird er sich unverzüglich auf den Weg machen und versuchen, diese Höhle zu erobern.«
    »Weil sie ein Ort der Macht ist.«
    »Also hat die Schamanin es dir erzählt«, stellte Jewel fest.
    »Ja.« Nicholas blickte die Treppe hoch bis zu jener Stelle, an der die Rotkappe die Leiche der alten Frau hingelegt hatte. Die Tote schien unverändert. Insgeheim hatte Nicholas gehofft, die Zauberkraft dieses Ortes könnte sie doch noch wieder zum Leben erwecken.
    Wenigstens hatte Arianna hier Hilfe gefunden.
    »Nicholas«, begann Jewel wieder. »Deine einzigen Verbündeten sind ein Inselbewohner und ein magieloser Fey, eine weitere Fey, die erst noch in den Besitz ihrer Zauberkraft gelangen muß, ein Inselbewohner mit den Fähigkeiten eines Zaubermeisters und unsere Kinder.«
    Nicholas seufzte. Sie hatte ja recht.
    »Deine Untertanen sind geflohen, und Krieger waren sie sowieso nie. Matthias« – Jewel spuckte den Namen voller Abscheu aus – »lebt und wird bald zurück sein. Auch das weißt du.«
    Nicholas hatte es vermutet, nicht wirklich gewußt. Er hatte gehofft, daß Matthias’ angeborene Feigheit die Oberhand gewinnen würde.
    Und doch hatte die Schamanin Matthias das Leben gerettet.
    »Du brauchst mich«, sagte Jewel. »Du mußt mir vertrauen.«
    Nicholas nickte. Er vertraute ihr ja. Bis zu einem gewissen Grade. Aber in all den Jahren, die er jetzt mit den Fey zusammenlebte, hatte er gelernt, daß die Dinge nicht immer das waren, was sie zu sein schienen. Er war sich einfach nicht sicher, ob Jewel der Schatten seiner Frau war oder etwas anderes, das nur so aussah wie seine Frau.
    »Ich weiß nicht, was du bist«, sprach Nicholas es aus.
    »Ich bin deine Frau. Laß dir von der Rotkappe erklären, was ein Mysterium ist. Er scheint etwas davon zu verstehen. Gabe kann mich sehen. Du auch. Und Coulter fühlt immerhin meine Gegenwart. Ich bin wirklich.«
    »Ich weiß«, beschwichtigte Nicholas. Er senkte den Blick auf seine gespreizten Finger. »Ich habe bloß Angst, daß du … eine Art gespenstischer Doppelgänger bist, der nur so aussieht wie meine Frau.«
    Jewel nahm lächelnd seine Hand. »Nein«, versicherte
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