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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Bescheid.
    Solanda seufzte, beendete ihre Mahlzeit und erhob sich. Sie wollte sich wieder in eine Katze Verwandeln, wagte es aber nicht; nicht bevor sie das Schattenland verlassen hatte. Sie wollte ernst genommen werden, und das fiel den Menschen schwer, wenn sie in Katzengestalt war.
    Aber Katze oder nicht, sie konnte die Räumung nicht befehlen. Das konnten nur die Hüter. Und obwohl sie in den vergangenen Jahren viel von ihrer früheren Macht eingebüßt hatten, blieb ihnen immer noch ein Rest von Autorität.
    Die Zauberhüter waren die einzigen Fey, die über alle Fähigkeiten ihres Volkes verfügten. Aber auch diese waren nicht unbegrenzt. Ihre Zauberkraft war nur schwach und ohne wirklichen Nutzen. Die wichtigste Aufgabe der Hüter bestand darin, Zauber für all jene zu erfinden, die sich auf Zauber verließen. Die neuen Zauber der Domestiken, diejenigen, die für die Blaue Insel erfunden worden waren, sie alle stammten von den Hütern. Es gehörte auch zu den Aufgaben der Hüter, Gegenmittel für fremde Zauber zu ersinnen, aber in dieser Hinsicht hatten sie keine besonderen Erfolge vorzuweisen. Sie waren in all den Jahren nicht in der Lage gewesen, ein wirksames Mittel gegen das Gift der Inselbewohner zu finden.
    Durch die Unfähigkeit der Hüter saßen die Fey in der Falle.
    Trotzdem waren sie die Hüter und verfügten über weitaus mehr Begabung als die anderen. Die Fey im Schattenland hörten auf sie.
    Solanda wischte sich mit einer Hand über den Mund und leckte sich das Fett von der Handfläche. Einige Katzengewohnheiten ließen sich einfach nicht unterdrücken. Sie widerstand der Versuchung, sich anschließend mit der Handfläche über das Gesicht zu fahren, und entdeckte statt dessen einen Wasserkrug. Sie benetzte ihr Gesicht, säuberte es und streckte sich.
    Es war an der Zeit, etwas zu unternehmen.
    Sie öffnete die Eingangstür zu einem der Seitenflügel des Domizils und runzelte die Stirn. Durch die Fenster der Gebäude hindurch wirkte das Schattenland mit einem Mal dunkler als gewöhnlich. Solanda blinzelte und fragte sich, ob sie vielleicht zu lange in die Flammen des Kaminfeuers gestarrt hatte, aber der Anblick blieb der gleiche. Wie sonderbar. Sie konnte sich nicht erinnern, die Wände des Schattenlandes jemals so dunkel gesehen zu haben. Aber sie hatte auch seit Jahren keinen Blick mehr darauf geworfen.
    Die langgestreckte Veranda reichte bis zum Ende dieses Gebäudeflügels. Solanda ging bis zu den Stufen, sprang hinunter und landete auf dem festen Boden des Schattenlandes, der genauso aussah wie immer. Sie blickte auf, kniff die Augen mißtrauisch zusammen, konnte aber keinen Zauber entdecken, der an den Wänden entlangkroch. Alles wirkte völlig unverändert. Es waren magische Schöpfungen ohne eigene Zauberkraft.
    Solanda machte einen Rundgang durch das Schattenland und steuerte dabei die Hütte der Hüter an. Den Fey, denen sie begegnete, nickte sie zu, und sie erwiderten den Gruß ebenfalls mit einem Nicken. Sie rieb sich die Augen. Vielleicht hatte sie ein wenig Schlaf dringender nötig, als sie gedacht hatte. Alles sah so verschwommen aus.
    Die Hütten, zwischen denen sie entlangging, waren von Hecken gesäumt und mit Blumengemälden an den Seiten geschmückt. Eine Hütte war sogar mit einem Gemälde der Schlacht um Nye verziert. Die angriffslustigen Gesichter der meisten Bewohner dieses Schattenlandes waren darauf zu sehen. Damals waren alle noch jünger gewesen. Einige der Fußsoldaten waren mittlerweile bereits zu alt, um noch einmal in den Kampf zu ziehen. Wäre der erste Angriff auf die Blaue Insel erfolgreich verlaufen, hätten sie sich hier in Ruhe niederlassen und in dem Luxusleben schwelgen können, das Siege gewöhnlich mit sich brachten.
    Welcher Zorn mußte sie erfüllt haben, als sie sich statt dessen an diesem Ort, in dieser kläglichen Lage wiedergefunden hatten.
    Solanda hatte die Hütte der Hüter immer noch nicht erreicht. Sie lag am äußersten Rand des Schattenlandes. Auch dieses Gebäude war vergrößert worden. An der einen Seite hatte man einen Flügel zur Unterbringung der Blutbeutel und anderer Errungenschaften des Krieges angebaut. Die meisten Beutel, die noch aus der Zweiten Schlacht um Jahn stammten, waren niemals auch nur angerührt worden. Die Hüter hatten mittlerweile ihre Suche nach einem Gegengift so gut wie aufgegeben. Statt dessen hatten sie sich auf Zauber konzentriert, die das Leben im Schattenland erträglicher machten.
    Mit anderen Worten: Aus
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