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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Gabe durch die Verbindung, und er zeigte Coulter alles, was sich im Palast ereignet hatte. Als er die Bilder von Ariannas Angriff weitergab, stöhnte Coulter leise auf und duckte sich.
    Als es vorüber war, glitt Coulter wieder an der Verbindung entlang zurück und ließ Gabes Hand los. »Warum ist der Junge aus Stein so wichtig?«
    »Wir sind Verbunden«, antwortete Gabe. »Genau wie du und ich.«
    »Du kannst dich doch nicht mit einem Stein Verbinden.«
    »Das habe ich auch nicht getan«, sagte Gabe. »Er hat eine Persönlichkeit. Er hat einfach nur länger gebraucht, um sie zu entwickeln. Du und er, ihr seid die einzigen Brüder, die ich habe, Coulter. Und er kann sich nicht selbst verteidigen.«
    Coulter seufzte. »Und wenn wir nichts unternehmen, dann wird einer von euch beiden sterben.«
    Gabe nickte. »Wir müssen ihn aus dem Palast holen.«
    »Du kannst das natürlich nicht machen. Wie steht es mit deiner Schwester?«
    »Sie haßt mich.«
    »Aber sie liebt ihn und wird alles tun, um ihm zu helfen.«
    »Ich weiß es nicht genau«, erwiderte Gabe. »Ich glaube, wir haben nicht mehr viel Zeit. Einen weiteren Fehlschlag können wir uns nicht erlauben.«
    Coulter entfernte sich ein paar Schritte. Die Sonne war noch höher gestiegen, und ihre Strahlen, die nur noch die Spitzen der Maisstauden beleuchteten, schienen direkt auf Coulter. »Zeit«, sagte Coulter. »Hier geht es nur um Zeit.«
    Gabe schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht ganz.«
    »Deine Visionen hattest du vor zwei Wochen. Zusammen mit einem Energieschub. Du glaubst, daß sich in Kürze ein Angriff auf dich ereignen wird, und ich glaube, daß sie hinter dir her sind. Aber noch etwas anderes ist geschehen. Etwas, das wir nicht begreifen.«
    »Die Fey haben sich endlich zum Angriff entschlossen.«
    »Nach zwanzig Jahren?« Coulter schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Ich bin jetzt erwachsen.«
    »Ja, aber wäre es nicht besser, ein Kind so großzuziehen, wie man es möchte, statt die Angelegenheit jemand anderem zu überlassen?«
    »Du glaubst, der alte Mann, den ich gesehen habe, war mein Urgroßvater?«
    »Ja, allerdings«, gab Coulter zu. Er drehte sich zu Gabe um. »Und wenn er es ist, wirst du dich ihm anschließen?«
    »Wobei?«
    »Bei der Eroberung der Welt. Das tun die Fey doch, nicht wahr?«
    Gabe war überrascht. Daran hatte er noch nie gedacht. Sein ganzes Leben lang hatte er sich darum bemüht, das Schattenland irgendwie aufrechtzuerhalten. Es war ein Abenteuer, allein auf der Insel zu reisen. Aber die ganze Welt zu erobern …
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bin kein Krieger«, sagte er.
    »Nur weil du nicht so erzogen bist«, antwortete Coulter. »Das ist genau das, was ich meine. Wenn man einen Nachfolger sucht, zieht man sich einen heran.«
    »Du glaubst, der Schwarze König ist gekommen, um mich auszubilden? Warum?«
    »Weil ich glaube, daß er einen Nachfolger sucht«, sagte Coulter. »Und ich glaube, daß er ihn schon sehr bald braucht.«

 
34
     
     
    Die Schamanin war nicht im Schattenland. Keiner hatte gesehen, wie sie wegging, niemand wußte, wo sie sich befand.
    Solanda hatte im Domizil eine kurze Pause eingelegt, um etwas zu essen. Es war so lange her, daß sie verzaubertes Essen zu sich genommen hatte, daß sie beinahe vergessen hatte, wie leicht eine solche Mahlzeit war. Wind sah noch einmal in allen Hütten nach. Niche wartete zu Hause auf sie.
    Solanda gefiel das alles nicht. Wenn die Schamanin und auch Gabe verschwunden waren, wer sollte dann den Befehl geben, das Schattenland zu evakuieren? Sie selbst käme dafür in Frage. Ihr Rang in den Reihen der Zauberer war hoch genug, aber es hätte niemand auf sie gehört. Sie war eine Gestaltwandlerin, und obendrein hatte sie auch noch lange Jahre unter den Inselbewohnern gelebt. Die Fey würden einen solchen Befehl aus ihrem Mund für eine Falle halten, mit der man sie aus ihrem Versteck locken wollte.
    Sie saß auf einem Teppich unweit des Hauptkamins im Haus der Domestiken. Das Feuer brannte niedrig, spendete aber trotzdem reichlich Wärme und Licht. Nichtverzauberte Feuer reichten da nicht heran. Es gab einiges, was für das Schattenland sprach, zum Beispiel die konstante Temperatur und das Zusammenführen aller Fey an einem Ort, aber diese Gründe waren nicht überzeugend genug, um Solanda zu einer Rückkehr ins Schattenland bewegen zu können.
    Und das war der zweite Grund, warum sie keinen Befehl zum Räumen geben konnte. Zu viele Fey wußten über ihre Gefühle
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