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Fey 04: Die Nebelfestung

Fey 04: Die Nebelfestung

Titel: Fey 04: Die Nebelfestung
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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beim Aufprall getötet worden. Ein Inselbewohner war ertranken, mehrere andere verletzt worden, doch alles in allem war der Zwischenfall eher verstörend als bedrohlich gewesen. Letztendlich hatte Nicholas der Palastwache befohlen, die Überreste der Schiffe einzusammeln. Monte wollte sie untersuchen, was Nicholas ihm gestattete.
    Vielleicht lernten sie daraus noch mehr über die Fey.
    Doch jetzt, da Rugar tot war, fühlte sich Nicholas sehr viel sicherer. Die Schamanin hatte ihm versprochen, daß seine Kinder in Frieden aufwüchsen. Er verließ sich auf dieses Versprechen. Sie hatte schon zuvor recht behalten, und so konnte er ihr auch jetzt Glauben schenken.
    Ein Kichern lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich. Er sah sich nach Arianna um, sah sie jedoch nirgendwo. Sie war in letzter Zeit sehr gerne ein Kätzchen, lieber als ein Kleinkind. Als Kätzchen konnte sie sich wegbewegen, als Kind hingegen war sie von den Launen anderer abhängig. Doch es war nicht sie, die lachte.
    Es war Sebastian.
    Nicholas betrachtete seinen Sohn. Normalerweise beschäftigte sich der Junge nie mit etwas. Diesmal schon. Er schaute zu, wie die Fliederblüten nach einem leisen Windstoß durch die Luft stoben. Als sie rings um ihn auf dem Boden landeten, lachte er.
    Zum ersten Mal in seinem Leben sah Nicholas’ Sohn glücklich aus.
    Nicholas wollte den Augenblick nicht zerstören. Er schaute Sebastian an, lächelte ihm zu und wünschte, er könne Jewel an diesem Moment teilhaben lassen. Sie wäre mit ihren Kindern sehr zufrieden gewesen.
    Wenigstens waren sie ihm geblieben.
    Trotzdem ersetzten sie Jewel nicht.
    Er mußte sich daran gewöhnen, ohne sie zu leben. Kurz nach ihrem Tod hatte er geglaubt, ohne sie nicht sein zu können. Aber jetzt, wenn er seine Kinder betrachtete, wußte er, daß es ging.
    Obwohl er sie jeden Tag vermissen würde.
    Sebastian streckte die Hand nach einem Blütenblatt aus, erblickte Nicholas und winkte. Nicholas winkte zurück. Sein Sohn würde nie vollkommen sein, aber trotz allem war er ein hübscher Junge.
    Jewel hatte ihm wunderbare, einzigartige Kinder geschenkt. Sie zu lieben war das wenigste, was er tun konnte.
    Er erhob sich von der Bank und ging zu seinem Sohn hinüber. Sebastian begrüßte ihn mit einem verhaltenen Kichern. Nicholas setzte sich neben ihn ins Gras und fühlte sich seinem Sohn zum ersten Mal nahe. Der Wind erhob sich, und sie spielten gemeinsam, und die Blütenblätter fielen rings um sie herab wie ein weicher, rosiger Regen.
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