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Fey 04: Die Nebelfestung

Fey 04: Die Nebelfestung

Titel: Fey 04: Die Nebelfestung
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Beine in die Hand genommen. Die Fey waren aus ihrem Versteck herausgeströmt und würden sie schon bald eingeholt haben. In den folgenden beiden Tagen hielten sich die drei der vielen verwundeten und verstörten Fey wegen abseits der Straße. Und dann war der Spuk so rasch vorbei, wie er angefangen hatte.
    Fledderer hatte sich mit einer der zurückwandernden Fey unterhalten. Sie sagte, sie habe gehört, das Schattenland sei wiederhergestellt worden. Fledderer wollte nicht glauben, daß sie zurückgehen wollte, nachdem es buchstäblich unter ihren Füßen weggebrochen war, aber sie hatte ihn nur angegrinst und ihm gesagt, daß sie sich im Schattenland immer noch sicherer fühle als sonstwo auf der Insel in der Gesellschaft des fürchterlichen Giftes.
    Fledderer sah Adrian immer noch erwartungsvoll an.
    »Ich dachte, du kommst mit uns«, sagte Adrian.
    Fledderer lächelte, aber es war ein trauriges Lächeln. »Zu den Inselleuten? Glaubst du, denen bin ich willkommen?« Seine Stimme verriet, daß er anderer Ansicht war.
    »Ich denke schon … Wenn ich ihnen berichte, was du für uns getan hast«, erwiderte Adrian. »Du kannst nicht zurück. In dem Wald ist nichts mehr für dich.«
    »Nur mein Haus.«
    »Ich möchte, daß du bleibst«, sagte Coulter.
    Fledderers Blick wechselte zu dem Jungen. Adrian betrachtete die beiden. Sie waren sich ähnlicher, als sie selbst wußten. Fledderer paßte nicht zu den Fey, weil es ihm an Magie mangelte, und Coulter paßte nicht so richtig zu den Inselbewohnern, weil er eben diese magischen Kräfte besaß.
    »Na gut«, meinte Fledderer. »Dann bleibe ich. So lange, bis es klar wird, daß ich nicht mehr bleiben kann.«
    Adrian nickte. Er verstand ihn nur zu gut. Er wußte ebenfalls, daß er, falls nötig, seine Familie dazu bringen konnte, Fledderer zu akzeptieren.
    Er holte tief Luft und ging dann quer über die Straße. Fledderer und Coulter hielten sich einige Schritte hinter ihm. Aus dem Südfenster wehte ein Vorhang, verschwand wieder, und wehte abermals heraus. Eine Tür schlug zu, und plötzlich rannte Luke aus dem Haus quer über die Straße.
    Er schrie seines Vaters Namen.
    Adrian hielt es nicht mehr aus. Sein Sohn lebte und rannte ihm entgegen. Er lief auf Luke zu, und dann umarmten sie sich, sein Sohn drückte ihn, hob ihn hoch und wirbelte ihn im Kreis herum.
    Nachdem Luke ihn wieder abgesetzt hatte, trat Adrian einen Schritt zurück und suchte die Jahre, die ihm fehlten. Luke war größer und breiter geworden, sah dem Adrian in seinem Alter recht ähnlich. Um die Augen hatte sich eine gewisse Traurigkeit eingenistet, um die Mundwinkel die Spuren von Furcht. Adrian fuhr mit dem Daumen darüber und wünschte, er könnte sie wegwischen.
    »Sie sagten, du habest versucht, den Rocaan zu ermorden, und daß die Fey dich mit einem Zauberbann belegt hätten. Ich hatte Angst, der König würde dich deswegen töten.«
    Luke schüttelte den Kopf. »Der König war sehr gut zu mir. Er hat es verstanden.«
    »Die Fey haben dich verhext«, sagte Adrian. »Nachdem ich das erfahren hatte, fühlte ich mich auch nicht mehr an mein Versprechen gebunden und wollte nur noch fliehen.«
    »Sie haben sich nie an die Abmachung gehalten«, erwiderte Luke leise. »Wenn man mich mit Weihwasser benetzte, sah man den Zauber grün schimmern. Aber jetzt ist er weg.«
    »Weg?« Adrian verzog das Gesicht. »Nach dem Angriff auf den Rocaan?«
    »Nein. Seit letzter Woche. Er war plötzlich einfach weg.«
    »Das Schattenland«, sagte Fledderer. »Derjenige, der ihn verzaubert hat, muß gestorben sein.«
    Luke hielt die Luft an und machte einen Schritt rückwärts. Adrian hielt seinen Sohn am Handgelenk fest. »Alles in Ordnung«, sagte er.
    »Ich dachte, du wärst ihnen entkommen«, keuchte Luke.
    »Bin ich auch. Fledderer hat uns geholfen.«
    »Uns?«
    Adrian wies mit der freien Hand nach hinten, wo Coulter verloren auf der anderen Straßenseite stand. »Coulter und ich sind gemeinsam geflohen. Fledderer hat uns gefunden. Er hat uns vor den Suchtrupps versteckt. Er selbst ist vor einigen Jahren aus dem Schattenland entkommen.«
    Luke zog immer noch an Adrians Arm. »Wir wollen hier eigentlich keine Fey haben.«
    »Ihn schon«, sagte Adrian. »Solange ich hier bleiben darf.«
    Luke starrte seinen Vater an, dann Fledderer, als wöge er den Vorschlag ernstlich ab. Schließlich drohte er Fledderer mit dem Zeigefinger: »Wenn du einen von uns anrührst oder mit einem Zauber belegst, knöpfe ich mir dich persönlich
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