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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz
Autoren: Jennifer Wolf
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stecken. Entweder sie gehorchen oder sie müssen sterben. Ende.«
    »Der Orden muss sich ja nicht einmischen, wenn es schief geht, sie ziehen zu lassen.«
    »Wir sollen dann also nur zusehen, wenn diese Drachen dann versuchen deinen … Freund zu töten?« Der Mann zog die Augenbrauen hoch und ich wich seinem Blick aus, da ich nichts Intelligentes als Antwort wusste. Stattdessen sah ich mir Arva an, die immer noch blass und zittrig wirkte. Sie hatte ihre große Liebe verloren. Ich vermochte mir nicht mal vorzustellen, wie sie sich fühlen musste. Ilian saß neben ihr und hielt ihre Hand. Mit seinem Daumen streichelte er sanft über ihren Handrücken.
    »Spricht man schon mit dem Nest?«, wollte mein Bruder wissen. Er wirkte ein wenig erschöpft, aber seine Augen waren hellwach.
    »Ja«, antwortete der Glatzkopf. »Man versucht gerade unter weißer Fahne zu ihnen hineinzugelangen. Bisher haben sie nur ein Fenster gekippt, was in der Öffentlichkeit nicht wirklich eine Möglichkeit zur Unterhaltung ist.«
    Ich wollte nach Hause.
    »Meine Mutter sollte mit ihnen sprechen«, schlug Ilian vor. »Auf eine Drachenfrau werden sie hören, zumal meine Mutter sehr geschätzt wird, weil sie so viele Kinder ihr eigen nennt.«
    »Ob sie auch noch geschätzt wird, wenn die anderen hören, dass ihr in den Mord an der alten Brutmutter verstrickt wart?«, fragte mein Bruder und legte mir eine Hand auf die Schulter. Ilian presste die Lippen aufeinander und wich Thomas' Blick aus. Das hieß dann wohl Nein.
    »Elyra war nie sonderlich beliebt«, ergriff Arva leise das Wort. »Rabiya und ihre Kinder hingegen schon.« Eine Träne rollte über ihre Wange. »Vielleicht – vielleicht wird es gar nicht so schlimm?«
    »Wir werden sehen«, sagte der Jäger ohne Haare. »Wir sollten hier weiter unsere Spuren verwischen und uns zurück auf den Weg nach Köln machen.«
    »Nein«, sagte Ilian und sah zu Thomas. »Lissy und ich bleiben noch eine Nacht länger hier.«
    »Ach echt?«, sagte ich laut. »Ilian, ich will eigentlich nach Hause.«
    »Ich dachte, du wärst gerne mal ein paar Stunden ungestört.«
    Hmm, das hatte was. »Hmmh«, grübelte ich laut. »Nein, aber es ist lieb von dir, Ilian. Wir sollten trotzdem nach Hause und sehen, was wir für die anderen Drachen tun können.« Ich warf dem fremden Jäger einen misstrauischen Blick zu. Ilian verstand und nickte. Ich rechnete ihm hoch an, dass er mir die Debatte mit den anderen Drachen ersparen wollte. Damit stellte er mein Wohl über das seiner Familie. Ein Liebesbeweis, der mich nicht nur ins Herz, sondern auch in den Verstand drang. Ilian liebte mich. Aufrichtig. Und mit seiner ganzen Seele. Ich war die reichste Frau der Welt.
    »Dann packen wir – schon wieder«, seufzte Conny und ich musste lächeln, weil sie der Gedanke daran so griesgrämig werden ließ. Sie hasste Kofferpacken. Mich ließ eher der Gedanke an das Chaos hier erschauern. Wir hatten zwar schon einiges beiseitegeschafft, aber es war immer noch gut was zu tun. Und ich konnte ja nicht immer Roran vorschieben. Oder doch?
    »Ich spiele mit Roran, bis ihr fertig seid«, sagte ich und sah zu dem schlafenden Baby. Mist. »Toll, der Penner lässt mich hängen.«
    Ilians Lachen öffnete mir mein Herz und ließ mich kurz vergessen, dass hier diese Nacht zwei Kommunikationsverweigerer und Milda gestorben waren. Wieso nur? Hätte man das alles nicht friedlich klären können? Offensichtlich nicht. Ich gebe zu, ich mochte Audrina nicht, aber dass sie jetzt tot war, war eigenartig. Mendel und Audrina gab es nach den Ferien nicht mehr in der Schule. Dafür aber noch Ilian und Lissy – und die beiden waren mir persönlich lieber, doch sie hätten zu gerne Milda an ihrer Seite gehabt.
    ***
    Trulli rastete im Käfig total aus wegen Arva und Ilian. Egon schlief zum Glück, aber seine bessere Hälfte veranstaltete einen Lärm, dass ich fast schon Angst um ihre Gesundheit bekam. Ilian hingegen war ganz ruhig und hielt die weinende Arva im Arm. Gemeinsam saßen sie auf meinem Bett und ich versuchte mich mit Auspacken zu beschäftigen. Irgendwie kam ich mir störend vor, aber beide hatten drauf bestanden, dass ich bleiben konnte. Zu gütig – in meinem Zimmer. Nachdem ich fertig war, verließ ich sie aber doch und ging nach unten. Rabiya war mit Kassandra zum Versteck ihres Nests gefahren, um zu verhandeln. In der Küche saßen nur mein Bruder und mein Papa.
    »Froh, dass es vorbei ist?«, fragte Thomas, als ich hereinkam. Ich zuckte mit den
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