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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz
Autoren: Jennifer Wolf
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Schultern und starrte in den Kühlschrank.
    »Lissy«, ermahnte mich mein Vater nach gefühlten zwei Sekunden. »Das kostet Strom!«
    Ich nahm mir nichts heraus und schloss stattdessen die Tür. Seufzend setzte ich mich an den Tisch zu meiner Familie. »Irgendwie bin ich erleichtert, aber froh – ich weiß nicht. Zwei Menschen, die ich kannte, sind gestorben.«
    »Drachen«, erinnerte mich mein Bruder.
    »Arschlöcher«, korrigierte ich. »Aber dennoch war der Tod sinnlos. Wieso konnten sie Ilian und mich nicht einfach in Ruhe lassen? Wieso durften die Balaurs nicht einfach anders sein?«
    »Andersartigkeit macht vielen Angst«, mischte sich Papa ein. »Das war schon immer so.«
    »Ich freue mich erst, wenn die anderen Drachen Rabiya akzeptieren und endlich in dem Nest Ruhe herrscht. Wenn niemand Weiteres sterben oder sein Nest verlassen muss. Sie brauchen einander, um in unserer Menschenwelt zu überleben.« So viel hatte ich schon verstanden. »Und es fällt mir schwer fröhlich zu sein, wenn sich oben die beste Freundin meines Freundes die Augen aus dem Kopf heult, weil ihre große Liebe das Leben verloren hat.«
    »Sie hätte ihr Maul halten sollen«, brummte Thomas gedankenverloren. Ich wusste, dass er es nicht so hart meinte, wie es geklungen hatte.
    »Tja.« Mehr fiel mir dazu nicht ein. Papa erhob sich und starrte in die Kochtöpfe. Carmen hatte schon ein paar Sachen aufgesetzt, aber nachdem wir in Drachenbegleitung eingetrudelt waren, war sie noch mal losgerannt, um Fleisch zu besorgen.
    »Wir werden alle sterben«, meinte mein Papa beim Anblick des Essens. »Ob sie mir glaubt, dass ich ein Drache bin?«
    Thomas und ich lachten. »Eher nicht«, gluckste ich.
    »Alter Verwalter, wenn die Drachen ausziehen, gibt es hier wieder nur ausgerupfte Wiese zu essen.«
    »Ich kann dir ja was aus der Kantine mitbringen«, schlug ich zwinkernd vor.
    Papa grinste. »Bei der Kohle, die das da kostet, kann man das auch verlangen!«
    »Hey«, sagte Ilian und kam zur Tür herein. »Arva ist eingeschlafen.« Er ging herüber zu meinem Vater und sah in die Töpfe. Seine Mundwinkel gingen nach unten.
    »Sie holt gerade Fleisch«, sagte mein Papa und Ilian lächelte.
    »Ich hatte schon kurz Angst.«
    »Die habe ich immer noch«, murmelte Papa und sah ängstlich in die Töpfe. Wollte ich wissen, was darin brutzelte? Ich glaube nicht.
    »Meinst du, die anderen sind sauer auf euch wegen Milda, Audrina oder Elyra?«, fragte ich, als Ilians Blick den meinen traf.
    »Mildas Eltern werden Elyra die Schuld geben, denn sie hat ihnen befohlen dazubleiben und so konnten sie ihre Tochter nicht verteidigen. Elyra hatte nur Audrina. Ich weiß nicht, ob jemand ihrer Führung nachtrauert, nachdem sie ihnen befohlen hat, Köder für die Jäger zu sein.«
    »Ist es wirklich so abgelaufen?«, fragte ich und Thomas nickte brummend.
    »Scheiße, die Alte hatte doch den Arsch offen«, staunte ich.
    »Natürlich ist das alles auf Grund der Auseinandersetzung mit unserer Familie passiert«, lenkte Ilian ein, »aber ich weiß nicht, inwieweit sie uns da die Schuld für geben werden.«
    Thomas' Telefon klingelte und wir sahen ihn alle gespannt an, als er dranging. »Ja?« Er schwieg eine ganze Weile, doch sein Gesicht wirkte erleichtert. »Das klingt gut, Schatz. Kommt ihr jetzt zurück? Okay, richte ich aus.« Er legte auf und sah zu Ilian. »Herzlichen Glückwunsch, du bist jetzt der Sohn der Brutmutter und musst dir keine Sorgen mehr machen, für irgendwen der Deckhengst zu sein.«
    Ich weiß nicht, was in diesem Moment geschah, aber es war, als würde mir ein riesiger Stein vom Herzen fallen. Wie vom Blitz getroffen sprang ich auf und fiel Ilian in die Arme. Ich küsste jeden Zentimeter seines Gesichts, während er immer wieder lachend meinen Namen sagte und mich fest an sich presste.
    »Jetzt warte doch mal«, gluckste mein Bruder. »Ich habe noch nicht zu Ende erzählt.«
    Ich drehte mich in Ilians Umarmung und sah zu meinem Bruder.
    »Sie haben Rabiya akzeptiert, allerdings möchte sie einiges anders machen. Sie will den Schutz des Nestes bieten, aber ohne die Vorschriften. Jede Familie für sich, aber doch alle gemeinsam. Jeder soll leben, wie er oder sie es möchte. Rabiya will ihnen keine Vorschriften mehr machen. Weder den Männchen, noch den Weibchen. Das ist ein absolutes Novum für die Drachen und die meisten haben das begeistert aufgenommen. Nur wenige knirschten mit den Zähnen. Der Orden wird dieses Projekt unterstützen, womit euch die
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