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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz
Autoren: Jennifer Wolf
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starrte auf das Display. »Aufgelegt«, wisperte er vor sich hin und atmete dann tief durch. Ich war mittlerweile mit meinem Essen fertig und sah zu dem Chaos, das wir alle bei unserem kleinen Grillfest hinterlassen hatten. Da Ilian bereits wieder eine Nummer wählte, entschied ich mich, einen Besen und eine Mülltüte zu holen, um ein wenig Ordnung zu schaffen. Mit einem Ohr bekam ich mit, wie mein Freund mit seiner Mutter telefonierte. Ich erkannte es nur an dem Wort Madra , was – wie ich mir bereits zusammengereimt habe – Mama heißt.
    Nachdem ich fertig war, war Ilian verschwunden. Duschen, wie ich vermutete, da seine Klamotten auf dem Bett im Wohnwagen lagen. Da aber auch Roran fehlte, entschied ich mich, ihn anzurufen. Den Besen in der anderen Hand, wählte ich seine Nummer und wartete auf das Tuten. Es kam … und noch etwas anderes.
    » I like big butts and I cannot lie «, sang Sir Mix-a-Lot irgendwo zwischen Ilians Klamotten.
    »Ne, oder?«, brabbelte ich erstaunt und fand unter Ilians T-Shirt sein Handy, welches mich mit dem Bild meiner Oberweite begrüßte, das ich ihm mal geschickt hatte.
    » But that butt you got makes me so horny «, sang Ilian hinter mir. Er hatte sich umgezogen und trug nun Jeans und einen grauen Pullover. Seine braunen Augen sahen mich amüsiert an. »Putzt du noch oder fliegst du gleich weg?«, fragte er und deutete auf meinen Besen.
    Ich wusste gar nicht, wo ich anfangen soll. »Also erstens«, seufzte ich lachend, »ist das ein Besen. Damit putzt man nicht, du Backpflaume, damit kehrt man. Zweitens, das ist ein Foto meiner wunderschönen Brüste und du spielst ein Lied über Ärsche dazu ab? Verwechselst du da nicht was?«
    »Was? Das ist nicht dein Hintern?«, zog Ilian mich lachend auf.
    »Drittens – hast du mich gerade als Hexe bezeichnet, du Karussellbremser?«
    »Gott, ich möchte deinen Verstand fi…«, konnte Ilian noch gerade sagen, als mein Bruder sich hinter uns räusperte. Grinsend schluckte mein Freund die letzten Buchstaben herunter und teilte sie mir über seine Augen mit.
    »Ich störe euch ja nur ungern, aber ich wollte euch sagen, dass die Wärmekameras meiner Kollegen zwei fehlende Drachen im Haus angezeigt haben.«
    »Das sind Arva und Milda«, sagte Ilian.
    »Nein, die beiden habe ich bereits berücksichtigt.«
    »Das heißt, es rennen irgendwo zwei frei herum?«, fragte ich und spürte, wie sich Unruhe in meinem Bauch breitmachte. Ilian ging es ähnlich, denn ihm war das Lachen vergangen.
    »Richtig«, seufzte mein Bruder, »ich habe bereits zwei weitere Jäger zur Verstärkung hierher beordert.«
    Ich nickte und Ilian starrte auf Rorans Schlafplatz. Wo war der Kleine eigentlich? »Wo ist dein Sohn?«
    »Bei Conny«, antwortete mein Freund geistesabwesend. Er grübelte eine Weile und sah dann zu Thomas. »Wir sollten zurückfahren.«
    »Das habe ich mir auch schon überlegt, aber andererseits wissen sie nicht, dass wir hier sind.« Mein Bruder sah mich an. »Oder habt ihr es wem gesagt?«
    »Nein, niemand außerhalb der Familie.«
    »Die Eltern deiner Freunde«, sagte Ilian plötzlich und sah mich erschrocken an. Thomas zischte einen Fluch und verschwand eilig.
    »Scheiße, Mann!« Mehr brachte ich nicht heraus. Wie hatte keiner von uns daran denken können?
    »Hör zu«, sagte Ilian. »Arva und Milda sind nicht weit von hier entfernt. Vielleicht sollte ich ihnen doch sagen, wo wir sind?«
    »Kann Milda sich auch schon verwandeln?«, fragte ich.
    Ilian schüttelte den Kopf. »Nein, aber Arva.«
    »Traust du Milda denn?«
    »Nein, aber ich würde mich wohler fühlen, wenn ich einen weiteren Drachen an meiner Seite wüsste.«
    »Dann sag ihnen, sie sollen kommen«, sagte ich.
    »Sicher? Wird dein Bruder nicht sauer sein?« Braune Augen funkelten mich fragend und unsicher an.
    »Arva wollte immer nur das Beste für dich. Milda auch, sonst hätte sie doch schon längst bei Audrina quatschen können.« Außerdem war mir Milda immer als die Sanfteste der Drachenfrauen vorgekommen.
    »Okay – okay«, stammelte Ilian und schnappte sein Handy. Er sprach in ruhiger Drachensprache mit seiner besten Freundin, als Kassandra, Thomas und meine Freunde den Wohnwagen betraten. Roran war der Einzige, der lachte. Conny kam mit ihm direkt zu mir.
    »Haben wir Ärger?«, wollte sie wissen.
    Thomas antwortete für mich. »Das wissen wir nicht. Die zwei Drachen könnten sich auch einfach abgesetzt haben, um dem Kampf zu entgehen.«
    Ich sah zu Ilian, dessen Hand, die das
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