Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Titel: Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)
Autoren: Kera Jung
Vom Netzwerk:
entsetzte Stimmen synchron. Sebastian heult tatsächlich. »Bitte! Er wird es sofort wieder probieren!« Aufmerksam betrachtet Andy ihn. Der panische Blick, der flehende Ausdruck. »Wie lange seid ihr mit ihm hier allein?«
    Anstatt Sebastian meldet sich Dreamteampartner drei. »Freitag.« Sie ist kaum zu verstehen.
    »Ununterbrochen?«
    Ausdruckslos mustert sie ihn.
    Oh, Stephen du mieser Hund!
    Andy zwingt sich zu einem beruhigenden Lächeln. »Ich bin jetzt hier, ihm wird nichts geschehen. Aber er muss unbedingt schlafen und um das zu ermöglichen, brauche ich meinen Koffer. Er ist an meiner Maschine. Sebastian würdest du ihn mir holen?«
    Goliath nickt und verschwindet.
    Der Arzt schaut zu Teampartner drei. »Ich bin Andy. Und du?«
    »Claudia«, murmelt sie.
    Er lächelt. »Hi, Claudia. Was glaubst du, könnte ich eine Tasse Tee bekommen?«
    Das Mädchen lächelt nicht. »Klar.« Damit erhebt sie sich unsicher und verlässt den Raum, womit er mit Dreampartner zwei allein zurückbleibt. Der erscheint mit Abstand am ansprechbarsten.
    »Hat er gegessen?«
    »Nein, nur etwas getrunken.«
    »Seit wann?« Bevor Frank antworten kann, kommt Andy ihm zuvor. »Lass mich raten: Freitag?«
    Zu seiner Verwunderung schüttelt der Mann mit der ausdruckslosen Miene den Kopf. Aus Andys anfänglicher Freude wird umgehend blankes Entsetzen. »Ich schätze seit letzter Woche Dienstag.«
    Andy reißt sich zusammen. Dreampartner zwei mag vielleicht am klarsten sein, doch er ist ebenso mental am Boden wie die anderen. »Das habt ihr gut gemacht. Ab jetzt kümmere ich mich um ihn.«
    Frank nickt, rührt sich jedoch nicht und Andy lässt ihm seinen Willen. Schließlich hat er mit seinen beiden Gefährten sieben Tage um das Leben dieses Mannes gekämpft. Stattdessen versucht der Therapeut es noch einmal bei Frankenstein. »Andrew?«
    Nichts. Doch als er eine der schmutzigen Hände in seine nimmt, geht ein Ruck durch den geschwächten Körper.
    Wach ist er also. »Andrew hören Sie mich? Mein Name ist Dr. Dean. Ich bin hier, um Ihnen zu helfen.«
    Er nuschelt etwas Unverständliches.
    »Wie bitte?«
    Die Lider fliegen auf, und unter ihnen wohnt möglicherweise der einzige Beweis, dass der Mann wahrhaftig noch kein Rentner ist, denn die dunklen Augen wirken äußerst wach und zornig.
    »Raus!« Es ist ein heiseres Wispern.
    Demnach ist er auch ansprechbar, womit Andy sich dem derzeit Wichtigsten widmen kann. Er lässt die knochige Hand nicht los, während er mit der anderen das Handy aus der Innentasche seiner Jacke angelt. Ach, was ist er dankbar für die Erfindung der Kurzwahltaste.
    »Ja, Andy, was ...«
    Seine Augen werden klein. »Beweg deinen Hintern sofort hierher, Stephen! Du hast eine Viertelstunde!«

    Fünf Minuten später schläft die Kreatur, die einmal Andrew Norton war.
    Er hat nichts mehr gesagt, den Doktor jedoch nicht aus seinem hasserfüllten Blick gelassen. Auch Andy schwieg, der Mann würde ohnehin nicht mit ihm reden. Und jede Silbe, die er artikuliert, kostet ihn zu viel von dem bisschen Leben, das er noch in sich hat.
    Schließlich breitet Andy die nicht bezogene, stinkende Decke über ihm aus. Nicht einmal im Schlaf ist Andrew friedlich und entspannt. Eher erinnert er an ein Geschöpf, das sich in unaussprechlichen Schmerzen windet. Womit er wohl den Nagel auf den Kopf getroffen hat.
    Die Tür lässt der Doktor offen stehen, als er das Zimmer verlässt. Sebastian und Frank sind ihm nicht von der Seite gewichen, nur Nummer drei des Dreamteams empfängt sie unten mit einer Tasse Tee. Nachdem sie Platz genommen haben, trinkt Andy genüsslich sein Heißgetränk und fragt sich nebenbei, in was für einer Scheiße er hier gelandet ist.
    Stephen!
    Sprich mal mit meinem Sohn. Mal sehen, was er hat, dann suchen wir jemanden, der ihn wieder auf Zack bringt. Kein Problem!
    Nach flüchtiger Überlegung beschließt er, erst einmal nicht über die Konsequenzen der gesamten Situation nachzudenken. Zunächst muss er an Informationen kommen. Versuchen, dahinter zu gelangen, weshalb sich dort oben eine Leiche befindet, die nur zu sterben vergessen hat. »Was ist denn am Freitag passiert?«
    Alle drei fahren zusammen, als seine Stimme so unvermittelt in der geisterhaften Stille des Riesendomizils ertönt.
    Es ist Frank, der schließlich etwas entgegnet. »Norton Senior musste Josie ins Krankenhaus bringen.«
    »Wer ist Josie?«
    »Sein Mädchen.« Das ist Sebastian.
    Das führt zumindest in die richtige Richtung. »Und das hat ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher