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Feuer in Rocky Beach

Feuer in Rocky Beach

Titel: Feuer in Rocky Beach
Autoren: Ulf Blanck
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hoffe, sie bringt uns im Fall Feuerteufel ein Stück weiter.  Bisher haben wir nämlich noch keinen einzigen Anhaltspunkt.« Anschließend fummelte er das zusammengerollte Papier aus der Eisenröhre.  Vorsichtig faltete er den feuchten Zettel auseinander. Die drei ??? beugten sich gebannt über den Schreibtisch und der Kommissar las laut vor. »Also hier steht: ›Der Feuerteufel hat wieder zugeschlagen. Wenn verhindert werden soll, dass ganz Rocky Beach in Flammen aufgeht, müssen meine Forderungen erfüllt werden. Ich verlange fünftausend Dollar aus der Stadtkasse in kleinen Scheinen. So

    soll die Geldübergabe erfolgen: Rollen Sie das Geld in eine Rocky Beach Today. Werfen Sie dann die Zeitung noch heute um Punkt zwölf Uhr in den Mülleimer vor der Santa Anna Kirche in der Church Street. Und ich warne Sie: Keine Polizei und keine Presse!‹«

    Fassungslos nahm der Kommissar die Brille ab.
    »Unglaublich. Zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt wird Rocky Beach erpresst. Was sind das für Zeiten?«
    »Und was machen Sie jetzt?«, fragte Peter ratlos.
    »Gehen Sie auf die Forderungen ein?«
    »Natürlich. Es scheint sich um einen Anfänger zu handeln. Wir deponieren die Zeitung in dem  Mülleimer und legen uns auf die Lauer. Irgendwann muss er das Geld ja holen und dann schnappen wir ihn uns.« Bob sah ihn mit großen Augen an. »Sie wollen tatsächlich fünftausend Dollar in den Mülleimer schmeißen?«
    »Natürlich nicht. Wir nehmen Papierschnipsel und stellen dem Erpresser eine Falle. So, und jetzt muss ich meine Leute zusammentrommeln. Die  Sache muss bis ins letzte Detail geplant werden. Ihr könnt leider nicht dabei sein. Habt erst einmal vielen Dank. Und bitte: für die ganze Sache herrscht Geheimhaltungsstufe eins. Also, zu keinem ein Wort!«  Kurz darauf standen sie wieder auf dem Marktplatz. Die Einsatzfahrzeuge waren bereits abgezogen und nur noch der verrußte Fred Fireman erinnerte an den Brand. Auch der Jeep von Randy Blomburt war verschwunden.
    »Der wird ganz schön sauer auf uns sein«, vermutete Peter. Justus war mit seinen Gedanken schon ganz woanders. »Ach was. Wir sagen einfach, uns sei von dem Qualm schlecht geworden und wir mussten nach Hause. Mich beschäftigt im Moment viel mehr die Geschichte mit dem Erpresser.«
    »Wieso? Das ist doch jetzt Sache der Polizei.«
    »Ja, ich weiß. Aber irgendwie passt das alles nicht zusammen. Erst hat unser Feuerteufel keine einzige Spur hinterlassen und jetzt stellt er sich so dumm an. Der muss doch ahnen, dass die Polizei den Mülleimer die ganze Zeit nicht aus den Augen lässt.«  Immer noch standen Passanten um den Brunnen herum und diskutierten aufgeregt. Bob erkannte auch Onkel Titus in der Menge. »He, da ist dein Onkel. Schade, dass wir ihm die Sache mit der Röhre nicht erzählen können.«  Auch Onkel Titus hatte sie jetzt bemerkt und kam auf sie zu. »Hallo, ihr drei! Das sind ja verrückte Geschichten, die in der Stadt vor sich gehen. Das erinnert mich fast an die Sache, als ich diesen Einsatz hatte. Ich weiß gar nicht, ob ich’s schon erzählt habe, aber es war damals … «
    » … ein verdammt heißer Tag«, fuhr Justus  grinsend fort und wechselte dann schnell das Thema. »Bist du nur zufällig in der Stadt?«
    »Nein, ich muss ins Büro von Mister Corps. Ihr wisst doch, der von der Feuerversicherung. Den Schaden am Schuppen sollen die nämlich bezahlen.  Kommt ihr mit? Das Büro ist gleich um die Ecke.«  Justus war einverstanden. »Okay, unser Ausbilder bei der Feuerwehr hat uns sowieso für den Rest des Tages freigegeben.« Die kleine Lüge brachte Justus hervor, ohne rot zu werden.  Das Büro lag im ersten Stock eines neuen Gebäudes. Mister Corps begrüßte sie freundlich und bot allen Tee an. »Sind das nicht schreckliche Zeiten, Mister Jonas?«, begann er. »Sie können von Glück sagen, dass Sie bei uns eine Feuerversicherung abgeschlossen haben. Nicht alle Bürger denken so weit wie Sie. Doch ein Gutes hat dieser Feuerteufel: Viele Bürger schließen jetzt eine Feuerversicherung ab. Alles andere wäre auch unverantwortlich. Doch nun zu Ihrem Fall. Der Schaden am Schuppen wird natürlich schnell und großzügig geregelt. Meine Frau, Emilie, müsste schon alles vorbereitet haben. Sie kümmert sich um den ganzen Schriftkram.« Dann rief er in eine Sprechanlage. »Emilie? Hast du die Sache Jonas schon bearbeitet?«  Aus dem Nebenzimmer kam eine gut gekleidete Dame und legte eine Akte vor ihren Mann auf den Tisch.
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