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Feuer & Eis

Feuer & Eis

Titel: Feuer & Eis
Autoren: Sophie R. Nikolay
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für Lisa eines der Telefone fertig gemacht und Edna hatte ihr die Funktionen erklärt. Wie bei allem lernte sie schnell.
     
    Der Drucker begann, die ersten Teile des Stadtplans auszuwerfen. Isa nahm sich das oberste Blatt.
    „Das ist wirklich sehr genau, danke Val. Also, wir streichen am besten jedes abgebrannte Haus durch. Offensichtlich bewohnte Häuser markieren wir rot. Klar leer stehende blau und die fraglichen Häuser gelb. Oder was meint ihr?“, Isa sah in die Runde.
    Die anderen Engel nickten zu ihrem Vorschlag. Samuel erhob sich vom Sofa.
    „Dann werde ich doch mal sehen, ob wir hier auch so viele Stifte haben“, sagte er und ging aus dem Raum.
    „Gut, wenn wir dann gleich die erste Rundfahrt machen, können wir ja schon mal anfangen, die ausgebrannten zu streichen“, meinte Val.
    „Warum fährst du eigentlich nicht mit?“, wollte Basti von Anthony wissen.
    „Na, erstens gehe oder fliege ich heute Abend mit den Engeln. Und zweitens, irgendjemand muss ja schließlich hier kochen“, gab er zurück.
    „Na dann bin ich aber mal gespannt!“, sagte Basti und knuffte Anthony auf den Arm.
    „Mach dich mal lieber fertig, anstatt hier Sprüche zu klopfen. Sonst kochst du!“, konterte Anthony.
    „Oh nein. Lass mal lieber. Ihr wollt ja sicher alle was genießbares Essen! Mir brennt ja sogar Wasser an!“, lachte Basti und ging aus dem Raum.
    Anthony schnaubte. Isa sah Sebastian stirnrunzelnd nach und schüttelte dann den Kopf.
    „Wir sind ein toller Haufen, echt!“, sagte Raven grinsend.
    „Ach, wo ihr gerade vom Kochen geredet habt. Anthony, wie wäre es, wenn du es mir beibringst?“, fragte Layla ihn.
    „Klar wieso nicht? Wenn du willst, kannst du gleich mitkommen in die Küche. Dann sehen wir mal genau durch, was so alles da ist. Und dann kannst du bei den Vorbereitungen helfen.“
    „Gut. Vielleicht kann ich ja auch irgendwann mal so gut kochen, dass ich für uns alle etwas machen kann“, meinte Layla und sah einmal rund durch den Raum.
    Die beiden verließen das schicke Wohnzimmer und wurden beinahe von Samuel umgerannt, der einen ganzen Packen Stifte in der Hand hielt.

 
    4
     
     
     
    1860
     
    Claire folgte dem Dämon nun schon seit zwei Wochen. Sie hatte ihn sofort erkannt, als sie ihn das erste Mal sah. Seine menschliche Hülle erschien ihr wie ein Schleier, darunter sah sie sein wahres Selbst. Niemand sonst schien zu sehen, was sie sah. Die Einwohner von Paris waren sich nicht bewusst, wer da auf ihren Straßen wanderte und vorgab, einer von ihnen zu sein. Claire sah seine dämonische Natur, die abscheulich und abstoßend war.
    Vielleicht lag es an ihrer besonderen Art. Claire war ein seltenes Mischwesen, halb Hexe und halb Wandler. Dazu war sie auch noch die größte Shulija ihrer Zeit. Ihre Großmutter, eine Erdhexe, war schon eine Seherin gewesen. Auch ihr Vater war ein Seher und obendrein der Bruder der Prinzessin der Wandler.
    So war Claire eine Frau mit außergewöhnlichen Gaben. Sie konnte dem Dämon folgen, ohne dass er sie entdeckte. Sie veränderte alle paar Minuten ihre äußere Erscheinung und mit Hilfe ihrer Hexenkräfte die Kleidung gleich mit.
    Momentan sah sie wie eine Bettlerin aus und beobachtete ein Gespräch zwischen Istegar - dem Dämon - und einem Boten. Claire wusste, was für eine Nachricht der Dämon überbringen lassen wollte. Hatte sie doch mit eigenen Augen gesehen, wie Istegar die schöne Sophie ermordet hatte.
    Händeringend suchte sie nach einer Lösung. Sie selbst besaß nicht die Macht, den Dämon zu besiegen. Und bis die Engel geboren werden würden, zogen noch viele Jahre ins Land. Hatte sie selbst doch die Geburt vorhergesehen. Würde der Dämon bis zu diesem Zeitpunkt auf der Erde wandeln, würde er nur Zerstörung hinterlassen, wohin er auch ging.
    Doch, Claire überlegte, wenn sie Istegar einsperren könnte, ihn gefangen nehmen? Bis zur Ankunft der Engel? Ja, das wäre eine Möglichkeit, befand sie.
    Also fasste Claire einen Plan. Sie wartete das Ende des vor ihr stattfindenden Gesprächs ab. Dann änderte sie erneut ihre Erscheinung. Dazu versteckte sie sich immer in einem Hauseingang, denn sie wollte keine Aufmerksamkeit erregen.
    Waren die Menschen doch noch immer der Ansicht, die einzige existierende Art zu sein.
    Nun war Claire die perfekte Erscheinung. Damenhaft in einem pompösen Biedermeierkleid. Die Haare dunkel und hochgesteckt. Glitzernder Schmuck, an Ohren und Hals, versprach Reichtum.
    Sie trat auf Istegar zu.
    „Verzeihung der
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