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Feuer & Eis

Feuer & Eis

Titel: Feuer & Eis
Autoren: Sophie R. Nikolay
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Herr. Es ist mir unangenehm Sie zu Bitten. Doch ich habe unterwegs meinen Bruder aus den Augen verloren. Und nun bin ich verängstigt, so ohne männliche Begleitung alleine auf der Straße. Wären Sie so freundlich, mich nach Hause zu geleiten?“, Claire machte einen höflichen Knicks und sah den Dämon bittend an.
    Innerlich war sie voller Ekel.
    Er betrachtete sie von oben bis unten, zeigte dann ein hässliches Grinsen. Doch nur sie selbst konnte es sehen. Die auf ihm schimmernde Menschengestalt lächelte nett.
    „Aber natürlich, schöne Frau. Es wäre mir eine Ehre, Sie zu begleiten“, er deutete eine leichte Verbeugung an.
    Dann griff er nach ihrer Hand und hauchte einen Kuss darauf. Claire war überaus froh, dass sie Handschuhe trug.
    „Wo wohnen Sie? Ich geleite sie mit Freuden.“
    „Oh, es ist nicht weit. Nur drei Straßen weiter. Doch alleine möchte ich den Weg nicht bestreiten.“
    „Da haben Sie vollkommen Recht. Eine schöne Dame sollte nicht alleine gehen. Es ist zu viel Gesindel in dieser Stadt“, sagte der Dämon leise zu ihr.
    Claire dachte, dass er sich besser auch zu dem Gesindel zählen sollte. Wenn er nicht gar die Ursache des Bösen in Paris war …
     
    Und so ließ sie sich von ihm nach Hause führen. Unter dem Vorwand, ihm ein kleines Dankeschön zu übergeben, lockte sie ihn ins Haus. Claire bewohnte es zusammen mit der Haushälterin Diane, die im Übrigen auch zum Teil Hexe war.
    Sobald die schwere Haustür hinter den beiden zugeschlagen war, begann Claire im Geiste ihren Zauber.
    Zuerst belegte sie ihn mit einem unsichtbaren Band, sodass er sich nicht mehr bewegen konnte. Dann begann sie Metallfäden zu wirken, die sich um den Dämon wickelten.
    Zuerst hatte er ihren Zauber nicht bemerkt. Doch nun wand Istegar sich in den magischen Bändern.
    „Bemühe dich nicht, Dämon. Du wirst hier kein Unheil mehr anrichten. Das du Sophie Dupont ermordet hast, ist schon Unheil genug!“, schrie sie ihn an.
    „Du kannst mich nicht zurückschicken - Hexe!“, gab er ebenso laut zurück.
    „Das vielleicht nicht. Doch ich kann dich einfangen, bis diejenigen kommen, die dich zurück zu deinem Meister schicken werden!“
    „Ha! Das wirst du nicht schaffen. Ich bin stark.“
    „Wir werden sehen.“
    Nach den Metallbändern schuf sie eine Kiste aus Holz um ihn herum. Die Kiste wiederum umwickelte sie mit dicken Ketten. Die einzelnen Ketten band sie magisch aneinander, sodass sie ohne Schloss zusammen hielten. Alles war verbunden und die Ketten hingen wie ein Spinnennetz rund um die Holzkiste.
    Claire rief nach Diane. Gemeinsam hoben sie das Gefängnis mithilfe der Magie und verfrachteten sie in den Keller.
    Den Kellerraum verriegelte Claire mit schweren Eisenstangen und ordnete Diane an, die Tür niemals mehr zu öffnen. Egal was sie aus dem Raum auch hören mochte, egal welche Geräusche heraus drangen.
    Die Haushälterin hielt sich daran. Sogar noch, als ihre Herrin einhundert Jahre später starb. Diane hatte das Haus von ihr überschrieben bekommen und lebte seit dem Tod von Claire alleine dort.
     
     
    Zeitungsbericht Spätsommer 2010:
    Diane Poire wurde von der Postbotin tot im Flur aufgefunden. Die Haustüre war nur angelehnt. Diane Poire war an einem einzelnen Schuss in den Kopf gestorben.Die Polizei vermutet einen Raubmord, da das gesamte Haus durchwühlt wurde und einige Gegenstände aus dem Haus entwendet wurden. Darunter Schmuck in unbekannter Menge sechs Wandgemälde. Des Weiteren wurde ein gänzlich leerer Kellerraum entdeckt, der mit schweren Eisenstangen gesichert war. Die Stangen waren durchtrennt worden und der Inhalt des Raumes entwendet. Die Polizei vermutet, dass es sich um etwas sehr Wertvolles handeln muss, da nur dieser Raum so besonders gesichert gewesen war.
    Zeugen mögen sich bitte an eine der Polizeidienststellen wenden. Jeder Hinweis wird ernst genommen.

 
     
    5
     
     
     
    Während Samuel sich mit den anderen drei Männern unterhielt, zupfte Lisa ihre Schwester am Arm.
    „Hast du mal kurz Zeit?“
    „Ja, warum?“, gab Isa zurück.
    „Ähm … ich würde gerne mit dir reden, alleine.“
    „Dann lass uns raufgehen. Sam und die anderen sind ja beschäftigt.“
    Sie hakte sich bei Lisa unter und gemeinsam gingen sie die Treppe herauf. Sie gingen in Lisas Zimmer und mit einem Seufzer schloss diese ihre Tür.
    „Was ist denn los?“
    „Naja“, begann Lisa. „Ich weiß gar nicht, wie ich es ausdrücken soll. Ich fühle mich alleine, obwohl ihr ja alle da seid.
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