Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer & Eis

Feuer & Eis

Titel: Feuer & Eis
Autoren: Sophie R. Nikolay
Vom Netzwerk:
mir gehört, ist auch dir und auch allen anderen. Wir sind nicht arm, und da unser Schneider in Berlin ist und wir hier sind, bekommst du einfach meine Sachen. Heinrich kann ja noch mal etwas nähen, wenn wir zurück sind. Okay?“
    Lisa nickte. Dann sahen sie gebannt zu, wie Sebastian mit dem Zauber begann.
     
    Er hatte die Sachen auf den Boden gelegt, seine Hände bewegten sich schnell. Es sah aus, als wollte er die Luft um sich herum greifen. Dazu murmelte er Worte, die fremd für Isa klangen. Raven hingegen verstand ihn, denn es war Latein. Die Luft um Basti schien sich zu verdicken, dann stoppten seine Handbewegungen ruckartig. Seine Handflächen standen sich nun gegenüber, als hielte er einen unsichtbaren Ball in Händen. Dann drehte er langsam die Handflächen in Richtung Boden, richtete sie auf die Kleider. Vor den Augen aller wurden die weißen Ledersachen erst grau und dann gänzlich schwarz.
    „Und, was habe ich gesagt? Ein wenig Magie – fertig!“, meinte er und grinste.
    „Echt toll. Wenn ich mal einen Fleck auf der Jeans habe, gebe ich sie dir einfach zum Färben“, sagte Sam schmunzelnd.
    „Witzig!“, gab Basti zurück.
    Isa bückte sich und hob die Sachen auf. Sie legte die Hose und das Top auf Lisas Arm.
    „Probier‘s mal an“, forderte sie ihre Schwester auf.
    Lisa nickte und drehte sich um, dann verließ sie den Raum.
     
    „Also gut, Problem gelöst. Sag mal Val, findest du einen Stadtplan von Paris? Dann könntest du uns einen ausdrucken. Wenn wir alles in Abschnitte unterteilen, können wir die Auffälligkeiten darin markieren“, fragte Isa.
    „Prima Idee. Wie groß willst du denn die Einteilung haben?“, gab Valerian zurück.
    „Hm, ich weiß nicht. Vielleicht jeweils einen Quadratkilometer?“, überlegte sie.
    „Ja, das ist gut“, stimmte Edna zu.
    „In Ordnung. Dann mache ich mich mal an die Arbeit“, meinte Val und wandte sich wieder dem Bildschirm zu.
    Samuel hörte, dass Lisa wieder die Treppe herunterkam und richtete seinen Blick auf die Tür. Etwas unsicher betrat Lisa den Raum. Ausnahmslos alle hielten die Luft an. Lisa sah aus wie die Kopie von Isa, so mit der schwarzen Kampfmontur. Das Leder passte perfekt um ihren Körper. Die Haare hatte sie hochgebunden und mit einem schwarzen Kopftuch abgedeckt.
    Allerdings war das Gesamtbild etwas gestört durch die Schuhe, die sie trug. Lisa besaß keine Stiefel wie die anderen, daher trug sie schwarze Turnschuhe.
     
    „Wow!“, sagte Basti laut.
    Obwohl Lisa ihrer Schwester so gleich war, sah sie nun irgendwie anders aus. Bisher hatten alle, mit Ausnahme von Sam, die beiden nur an der Frisur unterscheiden können. Lisa trug immer einen Zopf, während Isa ihre Haare offen ließ. Das machte es für alle einfacher.
    Doch jetzt mit diesen schwarzen und hautengen Sachen, fand Basti Lisa äußerst sexy. Er starrte sie mit offenem Mund an. Zum ersten Mal, seit sie Lisa aus der Hütte im Wald gebracht hatten, betrachtete er sie als Frau. Wie lange war das jetzt her? Elf oder zwölf Tage? Bisher war sie ihm wie Isas Spiegelbild erschienen und er hatte sie gar nicht so genau wahrgenommen. Doch wie sie nun so vor ihnen allen stand, sah Sebastian sie mit anderen Augen. Keine Frage, er begehrte sie, was ihn schockierte.
    Schnell vertrieb er diese Gedanken wieder. Es kam gar nicht erst infrage, so zu denken. Im Prinzip waren sie ja verwandt, Lisa war wahrscheinlich seine Halbkusine!
    Nach einer gefühlten Ewigkeit räusperte sich Sam. „Lisa, du siehst toll aus. Jetzt kannst du mit den anderen fliegen!“
    „Danke“, sagte sie leise und zupfte etwas an dem Oberteil herum.
    Noch nie hatte sie etwas so Enges getragen, sie fühlte sich entblößt obwohl sie bekleidet war. Doch sie hatte die anderen Engel auch in ihrer Montur gesehen, und es war bei ihnen auch nicht anders genäht. Knapp und eng anliegend, was viel Bewegungsfreiheit versprach.
    „Wie gut, dass wir wenigstens noch Waffen und ein Telefon für dich gefunden haben, bevor wir herkamen“, sagte Layla zu ihr.
    Während des Trainings mit Tom hatte sich herausgestellt, dass Lisa eine sehr gute Wurftechnik hatte. Mit den Wurfsternen hatte sie eine Trefferquote von einhundert Prozent – mit beiden Händen! Also hatte Tom ihr einen ganzen Packen neuer Sterne mitgegeben. Und nachdem Val sein Telefon im Kampf beschädigt sowie Isa ihres verloren hatte, war Edna zu dem Handyladen gefahren. Zehn Ersatzgeräte und die dazu passenden SIM-Karten hatten sie nun als Reserve. Schnell war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher