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Fessle mich!

Fessle mich!

Titel: Fessle mich!
Autoren: Arne Hoffmann
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Ihnen die Augen verbindet, stellen Sie sich vielleicht eine ganz andere Szene (andere Umgebung etc.) vor, als er das tut. Solange Sie einander dabei nicht in die Quere geraten, ist das ja auch kein Problem. Vielleicht möchten Sie hinterher darüber sprechen, was genau Sie in der jeweiligen Situation vor Ihrem inneren Auge gesehen haben.
    Gehen Sie nicht gleich in die Vollen. Sie haben Zeit. Nehmen Sie sich diese Zeit – auch um Ihre neuen Eindrücke und Erfahrungen zu verarbeiten. Es besteht keine Notwendigkeit, gleich am ersten Abend all Ihre schmutzigen Fantasien Wirklichkeit werden zu lassen – oder mehrere intensive Sessions dicht hintereinanderzuschalten. Sie vergeben sich nichts, wenn Sie langsam beginnen und sich erlauben, umso intensiver zu fühlen und sich mit diesen Empfindungen auseinanderzusetzen.
    Oft ist das, was in erotischen Filmen oder Texten sehr einfach wirkt, in der Realität schwer umzusetzen. Das beginnt schon, wenn Sie vor Ihrem Partner niederknien möchten (oder er vor Ihnen). Der Zugang zu Spielen mit Hingabe und Unterwerfung kann für Sie einfacher sein, wenn Sie mit Dingen beginnen, die gut zu bewältigen sind. Zum Beispiel kann der dominante Partner dem Devoten befehlen, die Augen zu schließen und sich auf das einzulassen, was kommt. Daraufhin kann der Devote aufgefordert werden, ein paar Schritte auf den Dominanten zuzugehen, ohne genau zu wissen, ob etwas im Weg ist, sich vertrauensvoll in die Arme seines Partners fallen zu lassen oder stillzuhalten, wenn ein Glas mit einer unbekannten Flüssigkeit an den Mund gesetzt wird. Derartige Aktionen gehören zu den einfacheren Übungen, können aber für beide Seiten sehr spannend sein. Denn sie bauen das auf, was für eine Unterwerfungsbeziehung entscheidend ist: Vertrauen zueinander. Gleichzeitig können Sie wenig falsch machen, müssen sich keine Gedanken um Sicherheitshinweise und das ganze Drumherum machen und finden leicht hinein.
    Experimentieren Sie ein wenig. Irgendwann dürfte es Ihnen vermutlich langweilig werden, immer nur nach Schema F zu verfahren, auch wenn das Ihrer Lieblingsfantasie sehr nahekommt. Da kann es sehr anregend sein, einmal das auszuprobieren, was bisher nicht zu Ihren persönlichen Vorlieben gehört hat. Ähnlich wie wenn man im Restaurant einmal ein bislang unbekanntes Gericht von der Speisekarte bestellt, entdeckt man vielleicht überwältigende neue Genüsse. Ähnlich wie im Restaurant kann man allerdings auch böse hereinfallen, wenn man einfach mal spaßeshalber ein Gericht mit einem fremdländischen Namen bestellt, nur um zu sehen, was es damit auf sich hat. Sie sollten also nicht gleich alles ohne jede Vorkenntnisse ausprobieren, was in einem Porno- oder Erotikfilm cool ausgesehen hat, aber es spricht nichts dagegen, schrittweise neue Elemente in Ihr Spiel aufzunehmen. Auch und insbesondere, wenn es nur scheinbare Kleinigkeiten wie der Wechsel des Ortes ist, an dem Sie Ihre Spiele stattfinden lassen.
    Haben Sie keine Angst, Ihre Fantasien mitzuteilen, weil sie lächerlich oder unreif wirken könnten. Ich gestehe Ihnen gerne zu, dass dieses Risiko besteht. Tracey Cox stellt in ihrem lesenswerten Ratgeber Hot Sex (Goldmann, 1999) die Behauptung auf, dass eine beliebige Fantasie ein Teil der Leute scharf findet, ein Teil lächerlich oder ekelhaft und ein Teil damit schlicht nichts anfangen kann. Dummerweise wissen Sie nicht, zu welchem Teil Ihr Partner gehört, was Ihre spezielle Fantasie angeht. Deswegen sollten Sie sich aber nicht dazu verleiten lassen, sich selbst von vornherein zu zensieren oder fertigzumachen. Die meisten unserer erotischen Fantasien entstehen in unserer Teenagerzeit, also sind sie selbstverständlich in gewisser Weise »unreif«. Allerdings hat mir noch niemand erklärt, wie denn eine »reife« erotische Fantasie aussehen soll. Das ist für Sie auch unerheblich, denn Ihre Fantasie dient dazu, Ihnen Lust zu verschaffen, und nicht, erotische Literatur zu erzeugen, die bei einem möglichst breiten Publikum ankommt. Apropos: Ich schreibe erotische Geschichten, die bei einem ziemlich großen Publikum innerhalb einer bestimmten Zielgruppe ankommen, und es handelt sich bei den meisten meiner Storys um nichts anderes als Weiterentwicklungen von Selbstbefriedigungsfantasien, die ich schon als Jugendlicher gehabt habe. Schätzen Sie also auch Ihre erotischen Tagträume auf keinen Fall zu gering, selbst wenn Sie sich damit albern vorkommen und sie noch aus Ihren Teenagerzeiten stammen.
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