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Fessle mich!

Fessle mich!

Titel: Fessle mich!
Autoren: Arne Hoffmann
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unterschiedlichsten Accessoires wie etwa Kopfhauben, Handschuhen, Füßlingen, Befestigungshaken, verschiedenen Öffnungen, integrierten Dildos und dergleichen mehr.
    In den Fetischbereich kann man auch den Kliniksex einordnen. Hierbei werden medizinische Eingriffe und das besondere Verhältnis zwischen Arzt beziehungsweise Krankenschwester und Patienten nachgespielt. Dazu gehören die unterschiedlichsten Untersuchungen vom Fiebermessen bis zur Verwendung von Sonden und Spekula sowie Spiele mit Kathetern und Klistieren. Da für solche und ähnliche Eingriffe besondere Kenntnisse in Anatomie und Medizin nötig sind, sollten sie besser Fachleuten überlassen bleiben. Manche Menschen werden schon durch den Geruch von Desinfektionsmitteln oder den Anblick von weißer Schwesterntracht erotisch in Stimmung gebracht.
    Eine vor allem in den letzten Jahren durch das Internet be­­kannter gewordene Spielart ist der Kitzelsex . Praktischerweise stimmen die normalerweise kitzligsten Stellen eines Menschen (zum Beispiel Fußsohlen, die Innenseite der Schenkel, Achselhöhlen und Ellenbeuge) mit seinen erogensten Zonen überein. Seinen Partner durchzukitzeln, klingt zwar ausgesprochen harmlos, es kann aber auch ein Spiel mit Macht und Ohnmacht und eine erotische Folter darstellen. Insbesondere wenn der Gekitzelte zuvor gefesselt worden ist, bleibt ihm nichts anderes übrig, als eigentlich Unerträgliches notgedrungen zu ertragen. Für den solcherart Behandelten besteht der Reiz dieser Spielart in der letztlich als besonders befreiend empfundenen Durchmischung von Lachdrang, Fesseln und Erregung (vor allem, wenn das Kitzeln und andere Liebkosungen einander abwechseln). Der Dominante kann das Gefühl seiner Macht ebenso genießen wie den Anblick des orgasmusähnlichen Gesichtsausdrucks seines Partners und seines sich hilflos windenden Körpers. Außer den Fingerspitzen können Instrumente wie eine Feder, ein Pinsel, Q-Tips oder bestimmte Vibratoren verwendet werden. Das Bestreichen des weiblichen Kitzlers (der Klitoris) mit einer Federspitze wird in der Fachliteratur als eine Art seelischer Vergewaltigung beschrieben, da man dadurch bei der Betreffenden einen Orgasmus auch gegen ihren Willen erzeugen könne.
    Das Gegenteil zu Letzterem besteht darin, seinem Partner den gewünschten Orgasmus zu versagen oder ihn zumindest aufzuschieben – etwas, was Christian im Verlauf der Romantrilogie mehrfach zumindest andeutet. Der Reiz dieser Orgasmuskontrolle besteht darin, dass sexuelle Erregung häufig steigt, wenn ihrer Erfüllung zunächst einmal Hürden in den Weg gestellt werden. Für den dominanten Partner liegt der Reiz dabei in der Macht, die ihm dieses Arrangement ermöglicht. Außerdem werden bei ihm vielleicht bestimmte sadistische Neigungen befriedigt. Für den devoten Partner ist es umgekehrt: Er bezieht seinen Genuss aus dem Gefühl von Ohnmacht und Ausgeliefert-Sein sowie der starken Entwürdigung, die damit verbunden ist. Menschen, die sich dieser Spielart hingeben, berichten darüber, dass ihre Orgasmen viel intensiver und berauschender geworden sind.
    Eine Variante der Orgasmuskontrolle findet sich beim sogenannten Teasing-and-Denial , was so viel wie »scharfmachen und verweigern« – oder wenigstens ein wenig »zappeln lassen« – bedeutet. Dabei erregt der Dominante durch aufreizende Kleidung, Worte oder Berührungen das Begehren seines Partners, stachelt es immer wieder geschickt an, verweigert ihm aber die Befriedigung seiner Lust. Dabei kann er ihm durch Fesseln oder Verbote auch eine Selbstbefriedigung unmöglich machen. Einen Schritt weiter geht dieses Spiel, wenn der (praktischerweise gefesselte) devote Partner immer wieder durch entsprechende Berührungen und Stimulationen bis kurz vor den Höhepunkt geführt wird, ohne dass er diesen gestattet bekommt. Stattdessen wird die Stimulation abgebrochen und erst wieder aufgenommen, wenn die Erregung des Devoten etwas nachgelassen hat, woraufhin sie wieder in die Höhe geschraubt und Sekundenbruchteile vor seinem Orgasmus abrupt erneut beendet wird. Wenn der dominante Partner es richtig einsetzt, kann er dadurch seine Macht über den Devoten noch vergrößern. So berichtet in Harry Maurers Buch Göttlicher Sex (Goldmann, 1996) ein Anhänger dieser Praktik über das Verhalten seiner Partnerin: »Manchmal genießt sie es, mich an den Rand des Orgasmus zu bringen, um ihn mir dann zu verbieten. Das kann während einiger Tage immer wieder passieren. Das ist sehr
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