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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game
Autoren: Christine Feehan
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der Stadt, jagte ihm Todesängste ein.
    Saber legte auf, lehnte sich matt an die Wand der Telefonzelle und schloss für einen Moment die Augen. Sie zitterte so heftig, dass sie sich kaum auf den Füßen halten konnte. Es kostete sie Mühe, ihre Finger einen nach dem anderen von dem Telefonhörer zu lösen, den sie umklammert hielt. Sie hasste die Dunkelheit, die Dämonen, die in den Schatten lauerten, und wie die schwarze Nacht Menschen in wilde Tiere verwandeln konnte. Der Job bei dem Rundfunksender, der Job, den sie Jesse verdankte, hätte nicht besser für sie geeignet sein können, denn so konnte sie die ganze Nacht aufbleiben.
    Und die heutige Nacht, ihre erste freie Nacht seit Ewigkeiten, musste sie ausgerechnet mit Larry der Laus verbringen.
Und der musste sie ausgerechnet im übelsten Teil der Stadt aussetzen, den er finden konnte – was nicht heißen sollte, dass sie nicht auf sich selbst aufpassen konnte, und gerade das war ja das Problem. Es würde immer das Problem sein. Sie war nicht normal. Sie hätte sich vor den Dingen fürchten sollen, die in der Nacht lauerten, statt sich davor zu fürchten, jemandem etwas anzutun.
    Sie seufzte. Sie hatte keine Ahnung, warum sie überhaupt mit Larry ausgegangen war. Sie konnte ihn noch nicht mal leiden, von seinem Mundgeruch ganz zu schweigen. Die Wahrheit war, dass sie keinen der Männer leiden konnte, mit denen sie ausging, aber sie wollte sie mögen, wollte sich zu ihnen hingezogen fühlen.
    Sie ließ sich in der kleinen Telefonzelle auf den Boden sinken und zog ihre Knie an die Brust. Jesse würde kommen und sie holen, das wusste sie mit Sicherheit. Ebenso sicher war sie, dass seine Behauptung, er bräuchte eine Mieterin für die obere Wohnung und die sei nur deshalb so billig, weil er jemanden bräuchte, der ihm leichte Hausarbeiten abnahm, an den Haaren herbeigezogen war.
    In Sabers Augen war das Haus der reinste Palast, großzügig angelegt und makellos sauber gehalten. Das obere Stockwerk war keine separate Wohnung und war es auch nie gewesen. Das zweite Bad war erst nach ihrem Einzug oben eingerichtet worden. Ein weiterer Luxus waren der riesige, gut ausgestattete Fitnessraum, in dem Jesse Gewichte hob, und der große Swimmingpool. Er hatte gesagt, sie könnte beides jederzeit benutzen.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte Saber ihren Stolz geschluckt und ein Almosen angenommen. Wenn sie es auch noch so ungern zugab, entsprach es doch der Wahrheit,
dass sie nie Grund gehabt hatte, es zu bereuen, nicht ein einziges Mal seit ihrem Einzug – wenn man mal davon absah, dass sie nicht allzu lange würde bleiben können und es von Anfang an gewusst hatte. Jesse war der wahre Grund, weshalb sie blieb – nicht sein Haus oder der Swimmingpool oder ihr Job. Nein, Jesse, einfach nur Jesse.
    Sie schloss einen Moment lang die Augen und rieb ihr Kinn an ihren Knien. Sie fühlte sich viel zu stark von dem Mann angezogen. Noch vor einem Jahr wäre sie niemals auf den Gedanken gekommen, um Hilfe zu bitten. Jetzt kam es ihr gar nicht mehr in den Sinn, nicht darum zu bitten. Diese Erkenntnis war ihr unangenehm. Es war an der Zeit fortzugehen, es war sogar höchste Zeit, denn sie richtete sich zu behaglich ein. Saber Wynter musste in Flammen aufgehen, und eine neue Person musste aus ihrer Asche auferstehen, denn wenn sie noch länger blieb, war sie in schrecklicher Gefahr, und diesmal würde es einzig und allein ihre eigene Schuld sein.
    Der Kleintransporter war in Rekordzeit da und hielt am Straßenrand an. Jesse streckte sein gut geschnittenes Gesicht aus dem Fenster. Seine Augen wurden von Schatten verdüstert, als er sie ziemlich besorgt von Kopf bis Fuß musterte. Da sie sah, wohin diese fantastischen Augen glitten, wurde ihr flau im Magen, obwohl sie nichts anderes als Erleichterung empfinden wollte.
    Saber stand langsam und ein wenig zittrig auf, klopfte den Staub von ihrem Hosenboden und gestattete sich einen Moment, um sich wieder zu fassen.
    »Saber«, brummte er, und der kalte Stahl war deutlich zu hören.
    Sie sprang in den Transporter und beugte sich rüber, um ihm einen schnellen Kuss auf die Wange mit den Bartstoppeln
zu drücken. »Danke, Jesse. Was täte ich ohne dich?«
    Das Fahrzeug setzte sich nicht in Bewegung, und daher schnitt sie ihm eine kleine Grimasse und ließ unter seinem wachsamen Blick ihren Sicherheitsgurt einrasten.
    »Das wollen wir lieber nicht herausfinden.« Samt über Stahl. Die Worte kamen erbittert heraus, und seine funkelnden Augen
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