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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game
Autoren: Christine Feehan
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ich mir lieber die Fingernägel einzeln ausreißen würde, als mit dir zu schlafen.« Sie schlüpfte aus dem niedrigen Wagen. »Dein Atem stinkt, Larry, und wir wollen uns nichts vormachen – du bist ein Ekelpaket.« Sie schlug die Tür so fest hinter sich zu, dass er sichtlich zusammenzuckte.
    Wut packte ihn. »Das ist ein ganz übler Stadtteil, Saber. Betrunkene Rowdies, Rauschgifthändler, Schmarotzer. Es ist keine gute Idee, hier auszusteigen.«
    »Das ist immer noch bessere Gesellschaft als deine«, höhnte sie.
    »Das ist deine letzte Chance, Saber.« Sein Augenlid zuckte heftig. »Ich tue dir hier einen Gefallen. An dir ist doch nichts dran. Sex mit einem dürren Dingelchen wie
dir ist nicht gerade berauschend. Mehr als ein Mitleidsfick ist für dich ja doch nicht drin.«
    »Ein verlockendes Angebot, Larry, wirklich sehr verlockend. Hast du damit mal bei einem verängstigten Teenager Erfolg gehabt? Bei mir kommst du so nämlich wirklich nicht weiter.«
    »Das wird dir noch leidtun«, fauchte er. Er war wütend, weil nichts, was er sagte, die gewünschte Reaktion hervorzurufen schien. Sie behandelte ihn so herablassend wie eine Prinzessin einen Bauernlümmel, und er kam sich vor wie Schmutz unter ihrem Schuh.
    »Bilde dir bloß nicht ein, das sei schon alles gewesen, du toller Hecht«, warnte sie ihn und lächelte dabei immer noch. »Daraus lässt sich eine nette kleine Geschichte in meiner Rundfunksendung machen. Ich werde eine ganze Sendung um das Thema herum gestalten: der übelste Kotzbrocken, mit dem du jemals ausgegangen bist.«
    »Das würdest du nicht wagen.«
    »Du hast es nicht mit einer Sechzehnjährigen zu tun, Larry«, teilte sie ihm kühl mit. Jetzt war sie zu wütend, um noch länger über die Situation zu lachen. Er hatte keine Ahnung, mit wem – oder was – er es zu tun hatte. Der Idiot. Er hatte tatsächlich geglaubt, er könnte sie dazu zwingen, mit ihm zu schlafen, indem er ihr damit drohte, sie in einem üblen Stadtteil abzusetzen? Sie fragte sich, ob sich sein Plan tatsächlich schon einmal für ihn bewährt hatte. Bei dem Gedanken juckte es sie in den Fingern. Sie zwang sich, einen kühlen Kopf zu bewahren, und starrte ihn an, bis er die Augen niederschlug.
    Larry fluchte erbost, als er den Motor auf Touren brachte, mit quietschenden Reifen losfuhr und sie mitten auf einer menschenleeren Straße stehenließ.

    Saber stampfte mit dem Fuß auf, als sie den verschwindenden Rücklichtern mit finsterem Blick nachsah. »Verflucht nochmal, Saber«, murrte sie und trat frustriert gegen die Bordsteinkante. »Was erwartest du denn, wenn du unbedingt mit Blödmännern ausgehen musst?« Sie hatte den Versuch satt, normal zu sein. Die ewige Verstellung langweilte sie zu Tode. Sie würde nie so sein wie alle anderen, in einer Million Jahren nicht.
    Sie fuhr sich mit einer Hand durch die dichte Mähne blauschwarzer Locken, die ihr ungebärdig und wirr ums Gesicht hingen, und sah sich langsam und gründlich um. Larry hatte keinen Scherz gemacht – es war ein grässlicher Stadtteil.
    Sie holte tief Atem und murmelte vor sich hin: »Einfach wunderbar. Wahrscheinlich gibt es hier Ratten. Ausgehungerte Ratten. Das ist nicht gut, Saber, das ist gar nicht gut. Du hättest ihm einen gewaltigen Arschtritt verpassen und den Wagen stehlen sollen.«
    Mit einem schweren Seufzer ging sie über den rissigen, schmutzigen Bürgersteig auf die einzige Straßenlaterne zu, die ihren Schein auf eine Telefonzelle warf. »Bei dem Glück, das ich habe, ist das blöde Ding wahrscheinlich kaputt. Wenn das der Fall ist, Larry«, gelobte sie laut, »dann wirst du ganz entschieden für deine Sünden büßen.«
    Denn sie konnte natürlich nicht wie jeder andere ein Handy haben. Sie hinterließ keine schriftlichen Spuren, die jemand zu ihr zurückverfolgen konnte. Nächstes Mal, falls es überhaupt ein nächstes Mal gab, würde sie ihren eigenen Wagen nehmen, wenn sie schon dumm genug war, sich zu verabreden, und dann würde sie diejenige sein, die ihren Begleiter irgendwo absetzte.
    Fünfundvierzig Minuten Wartezeit auf ein Taxi. Dafür
reichte ihr aus Trotz geborener Wagemut nun doch nicht aus. Sie würde nicht von Ratten umgeben fünfundvierzig Minuten in der Dunkelheit warten. Das kam überhaupt nicht infrage. Wie unfähig musste dieses Taxiunternehmen sein, wenn es seine Fahrzeuge nicht gezielter koordinierte?
    Plötzlich brauste sie auf und knallte den Hörer auf die Gabel, wobei sie nur einen flüchtigen Gedanken an das
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