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Felsen der Liebe

Felsen der Liebe

Titel: Felsen der Liebe
Autoren: Alison Fraser
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gerufen?”
    “Ich habe es versucht”, brachte sie hervor. “Die Leitung war tot.”
    “Ich versuche es noch einmal.” Guy ging zu dem Telefon.
    Offenbar war die Leitung immer noch tot, denn er bekam ebenfalls keine Verbindung. Er wirkte erstaunlich beherrscht, aber schließlich war er auch nicht derjenige, der in den Wehen lag.
    Nachdem er Meg erneut betrachtet hatte, fasste er einen Entschluss. “Ich hole meinen Wagen aus der Garage.”
    Meg bemühte sich, die aufsteigende Panik zu bekämpfen. Sie hatte Angst um das Baby. Als Guy kurz darauf zurückkehrte, versuchte sie aufzustehen, doch genau in diesem Moment setzten wieder die Wehen ein, und sie ließ sich auf die Treppe sinken. Er kam auf sie zu und wartete, bis die Schmerzen nachließen. Dann half er ihr auf und ging mit ihr zum Wagen, wo sie sich auf den Rücksitz legte.
    “Ich schreibe meiner Mutter einen Zettel, damit sie ins Krankenhaus nachkommt”, informierte er Meg anschließend, bevor er noch einmal ins Haus lief. Gleich darauf kam er mit einer Wolldecke zurück, mit der er sie zudeckte. Als er hinter dem Steuer Platz nahm und den Wagen startete, betete Meg, dass bald alles vorbei sein möge.
    Guy schwieg zunächst, doch als sie irgendwann vor Schmerz aufstöhnte, meinte er: “Wie oft kommen die Wehen?”
    “Alle vier oder fünf Minuten.”
    Offenbar wusste er, was das bedeutete, denn er beschleunigte nun das Tempo. Geschickt lenkte er den Wagen durch das Unwetter, so dass sie das nächste Krankenhaus innerhalb kürzester Zeit erreichten. Nachdem er sich bei einem Parkwächter nach dem Weg erkundigt hatte, fuhr er direkt zur Entbindungsstation. Dort angekommen, machte er sich auf die Suche nach einer Schwester, die sofort erkannte, dass ein Notfall vorlag. Ehe Meg sich ‘s versah, wurde sie auf eine Trage verfrachtet und in den Kreißsaal gerollt.
    Dort half eine Hebamme ihr dabei, den Bademantel auszuziehen, den sie trug. Allerdings bestand Meg darauf, ihr Nachthemd anzubehalten, da Guy Delacroix noch immer bei ihr war. Er stand neben ihr und überlegte vermutlich gerade, wie er sich aus der Affäre ziehen konnte, als wieder die Wehen einsetzten.
    “Halten Sie ihre Hand”, wies ihn die Hebamme an. “Ich glaube, Ihr Baby kommt gleich.”
    Statt zu sagen, er sei nicht der Vater, nahm er Megs Hand in seine. Meg wollte die Situation erklären, aber sie hatte so starke Schmerzen, dass sie seine Hand krampfhaft umklammerte. Im nächsten Moment erschien der diensthabende Arzt.
    Danach geschah alles sehr schnell. Da sie starke Blutungen hatte, entschied er sich für einen Kaiserschnitt. Sie verlor jedoch das Bewusstsein, bevor man sie in den Operationssaal brachte. Obwohl der Arzt sein Bestes tat, war es bereits zu spät. Ihr Baby, ein Junge, kam tot zur Welt.
    Als sie irgendwann das Bewusstsein wiedererlangte, war sie an einen Tropf angeschlossen. Guy saß neben ihrem Bett. Er sagte kein Wort, aber an dem Ausdruck in seinen Augen erkannte sie, was passiert war. Bisher hatte sie ihn immer für gefühllos gehalten, doch in dieser Nacht hielt er sie in seinen Armen, während sie über den Verlust ihres Babys weinte. Am Morgen war er immer noch da und hielt ihre Hand, als sie aufwachte.
    “Es tut mir leid”, sagte sie mühsam beherrscht, denn eigentlich hätte Jack an seiner Stelle an ihrem Bett sitzen müssen.
    Guy schüttelte den Kopf. “Wie geht es dir?”
    “Ich fühle mich leer. Kann ich das Kind sehen?”
    “Wenn du willst”, stimmte er wie selbstverständlich zu. “Ich werde mit der Schwester sprechen.”
    Auch als man ihr das tote Baby brachte, damit sie es in den Armen halten konnte, blieb er bei ihr, um sie anschließend zu trösten. Mit seiner Hilfe gelang es ihr, den furchtbaren Tag irgendwie zu überstehen. Caroline traf am Nachmittag im Krankenhaus ein. Sie hatte wegen des Unwetters bei einer Freundin übernachtet und war erst gegen Mittag nach Hause gekommen. Nachdem sie Guys Nachricht gelesen hatte, hatte sie sich gleich auf den Weg gemacht.
    Erst als Jack am nächsten Tag eintraf, hielt Guy sich wieder im Hintergrund. Statt mit Meg um den Verlust des Babys zu trauern, versuchte Jack, sie damit zu trösten, dass sie zu jung gewesen sei, um ein Kind zu bekommen. Er äußerte auch nicht den Wunsch, das Kind zu sehen, dem sie den Namen Samuel gegeben hatte.
    Meg blieb eine Woche im Krankenhaus, bis sie schließlich nach Heron’s View zurückkehrte. Jack setzte unterdessen seine Tournee fort, nachdem er ihr vorgeschlagen hatte,
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