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Felsen der Liebe

Felsen der Liebe

Titel: Felsen der Liebe
Autoren: Alison Fraser
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‘unmöglich’ sind”, gestand Caroline. “Allerdings könnte das aus seinem Mund ein Kompliment sein. Er mag nämlich keine Frauen, die alles daransetzen, um ihm zu gefallen – und das ist bei den meisten der Fall.”
    “Zu den Frauen gehöre ich bestimmt nicht”, hatte Meg ihr versichert, und das schwor sie sich auch jetzt während ihrer Fahrt nach Cornwall.
    Es war Megs erster Besuch im Haus der Delacroix’, denn nach der Hochzeit hatte Caroline eine zweimonatige Reise durch China gemacht. Nach ihrer Rückkehr hatte sie kurz in London vorbeigeschaut und Meg eingeladen, sie einmal in Cornwall zu besuchen. Da Jack jedoch nicht einmal am Wochenende Zeit hatte, um wegzufahren, hatte Meg bisher lediglich mit ihrer Schwiegermutter telefoniert. Caroline freute sich darauf, Großmutter zu werden, und hatte sich gern bereiterklärt, Meg während der letzten Monate ihrer Schwangerschaft zu betreuen. Dennoch fühlte Meg sich wie ein Eindringling, als Jack und sie schließlich die Auffahrt zum Familiensitz entlangfuhren.
    Das Herrenhaus, das Heron’s View hieß, lag auf einer Klippe am Atlantik und war das schönste Gebäude, das sie je gesehen hatte. Mit seinen zahlreichen Türmen sowie dem großen, von einer Mauer umgebenen Garten erinnerte es an eine längst vergangene Epoche, in der die Großfamilie die Norm gewesen war.
    “Das Haus gehörte der Familie meines Vaters”, erzählte Caroline, als sie kurz darauf in der Empfangshalle mit der breiten Treppe standen. “Da er der Älteste war, ist es in seinen Besitz übergegangen. Er wiederum hat es an meine älteste Schwester vererbt, die nie geheiratet hat und vor einigen Jahren gestorben ist.”
    “Bist du danach hier eingezogen?”, erkundigte sich Meg.
    “O nein, ich habe schon immer hier gewohnt.” Lächelnd blickte Caroline sich in der etwas heruntergekommenen Halle um. “Abgesehen von zehn Jahren, die ich in Frankreich gelebt habe. Mein Vater hat das Haus Hetty gegeben, weil ich finanziell abgesichert war, aber eigentlich war es immer Familienbesitz. Hetty hat mir auch bei der Erziehung der Jungen geholfen, obwohl sie sich mehr für ihre Hunde interessiert hat.”
    “Sie hatte sechs Setter”, warf Jack ein. “Ihr einziger Lebensinhalt bestand darin, einen Champion zu züchten.”
    “Und hat sie es geschafft?”, fragte Meg interessiert.
    “Nicht ganz”, erwiderte Caroline, “aber einer ihrer Hunde war der Großvater eines Preisträgers … Ich hoffe, du magst Hunde.”
    Meg nickte. “Wir hatten einen Retriever, als ich klein war.”
    “Das ist gut. Guy ist nämlich genauso ein Hundenarr wie Hetty. Er hat drei Setter, und einer ist verrückter als der andere.”
    “Guy hält seine Hunde also hier?”
    “Nicht nur seine Hunde. Er selbst lebt auch hier”, ertönte daraufhin eine Stimme von der anderen Seite der Halle, und im nächsten Moment trat Guy Delacroix aus dem Schatten.
    “Ach, da bist du!”, rief Caroline. “Ich habe dich eben gerufen, aber du warst offenbar verschwunden.”
    “Ich habe die Hunde eingesperrt, wie du es gewünscht hast.” Obwohl er mit seiner Mutter sprach, schaute er Meg an.
    Als sie sich das erste Mal begegnet waren, war sie, Meg, schlank gewesen und hatte ausgesehen wie das blühende Leben. Jetzt dagegen, in ihrem Umstandskleid und mit der ungesunden Gesichtsfarbe, sah sie aus wie ein Hausmütterchen.
    “Du hast dich verändert”, stellte er unumwunden fest.
    Obwohl sie beinahe geweint hätte, redete sie sich ein, dass es ihr egal war, was er von ihr dachte.
    “Du nicht”, entgegnete sie in einem Tonfall, der keinen Zweifel daran ließ, dass sie es bedauerte.
    “Anscheinend hat dir niemand gesagt, dass ich auch hier wohne.”
    “Ich wollte sie nicht abschrecken, kleiner Bruder”, mischte Jack sich ein.
    “Das kann ich mir nicht vorstellen”, erwiderte Guy trocken.
    Jack lächelte ihm verschwörerisch zu, doch Guy erwiderte das Lächeln nicht. Unwillkürlich fragte sich Meg, wie zwei Brüder so verschieden sein konnten.
    “Möchtest du dein Zimmer sehen?”, beeilte Caroline sich zu sagen. “Guy meinte, du brauchst vielleicht Ruhe. Deshalb kannst du den größten Teil des Westflügels bewohnen.”
    “Danke”, erwiderte Meg leise, wobei sie geflissentlich vermied, Guy anzuschauen. Die Wahrheit war, dass sie niemand stören sollte.
    Während Guy und Jack ihr Gepäck holten, führte Caroline sie nach oben, wo ein langer Flur in den Westflügel führte. Dieser bestand aus einem großen Schlafzimmer mit
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