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Felsen der Liebe

Felsen der Liebe

Titel: Felsen der Liebe
Autoren: Alison Fraser
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überrascht, dass Jack es ihm nicht erzählt hatte.
    Offenbar schien Guy ihre Gedanken zu erraten. “Jack hat mir nur erzählt, dass Sie jung, blond und umwerfend sind – und seine große Liebe natürlich.”
    Sein hörbar verächtlicher Tonfall bewies ihr, dass Guy es Jack nicht geglaubt hatte. Anscheinend hielt Guy sie lediglich für eine weitere von Jacks Eroberungen.
    “Haben Sie schon mit ihm geschlafen?”, fügte er beinahe lässig hinzu.
    “Wie bitte?” Ungläubig blickte sie Guy an.
    “Ob Sie schon mit ihm geschlafen haben.”
    “Ich … Wir … Das geht Sie überhaupt nichts an!”, erwiderte sie zornig.
    “Also nicht”, folgerte Guy, da sie errötet war. “Aber vielleicht sollten Sie es tun. Auf die Art stellen sie beide nämlich am schnellsten fest, dass sie nicht zusammenpassen.”
    “Woher wollen Sie wissen, dass wir nicht zusammenpassen?”, erkundigte sie sich empört.
    “Abgesehen von dem Altersunterschied, meinen Sie?”
    “Sie sind doch bloß neidisch auf Jack – auf sein Talent, seinen Ruhm, sein …”
    “Geld?”, ergänzte Guy trocken.
    Meg kochte vor Wut. Offenbar würde ihn nichts von seiner Meinung abbringen, dass sie es auf Jacks Geld abgesehen hatte.
    “Ich bin noch nie neidisch oder eifersüchtig auf Jack gewesen”, fuhr Guy fort. “Mir geht es finanziell nicht schlecht. Was sein Talent betrifft … Na ja, ich muss zugeben, dass das Schreiben von Liebesliedern nicht gerade meine Stärke ist. Und auf Ruhm kann ich gut verzichten. Aber ich nehme an, dass all das einen starken Reiz auf Sie ausübt.”
    “So naiv bin ich nicht.” Sie wusste genau, welchen Preis man für den Ruhm zahlte. Ihr Vater war ein bekannter Schallplattenproduzent gewesen – und reich. Doch als seine Musik nicht mehr so gefragt gewesen war, hatte er Trost im Alkohol gesucht.
    “Nein, vermutlich nicht”, räumte Guy ein. “Sicher haben Sie durch Ihren Vater viele berühmte Leute kennen gelernt.”
    “Als ich klein war”, korrigierte sie ihn. “Die Leute aus dem Showbusiness verkehren nicht gern mit Versagern, weil sie glauben, es sei ansteckend.”
    Guy zog jetzt erstaunt die Augenbrauen hoch. “Woran ist er denn gestorben?”
    “An Krebs. Das ist auch nicht ansteckend”, bemerkte sie bitter, “aber trotzdem hat ihn keiner besucht. Erst auf seiner Beerdigung sind sie alle wieder erschienen. Seine Exfrauen haben sich die Augen ausgeweint, weil es ein für alle Mal mit den Unterhaltszahlungen vorbei war.”
    “Wie viele waren es?”
    “Exfrauen, meinen Sie?”, fragte Meg. “Drei, aber nur zwei waren auf der Beerdigung.”
    Guy verzog das Gesicht. “Zählte Ihre Mutter auch dazu?”
    “Nein.”
    Ihr Vater hatte ihr oft erzählt, dass ihre Mutter seine große Liebe gewesen war. Mit dieser Tatsache hatten sich seine drei anderen Frauen auseinandersetzen müssen.
    “Sind Sie Jack bei der Beerdigung wieder begegnet?”
    “Nein, er hat Dad ein oder zwei Wochen vorher besucht, als er im Sterben lag. Später hat Jack angeboten, mir bei den Formalitäten zu helfen.”
    Es war unverkennbar, wie dankbar Meg ihm dafür war. Jack war sowohl ihrem Vater als auch ihr stets ein guter Freund gewesen, und trotz des Schmerzes über den Verlust ihres Vaters hatte sie sich in Jack verliebt.
    “Das war nett von ihm”, meinte Guy ausdruckslos.
    “Was soll das heißen?”
    “Nichts, nur …” Er zögerte einen Moment, bevor er fortfuhr. “Ich muss zugeben, dass ich die Situation falsch eingeschätzt hatte.”
    “Ist schon gut”, versicherte sie, da sie mit Jacks Familie nicht auf Kriegsfuß stehen wollte.
    “Trotzdem sollten Sie sich alles noch einmal genau überlegen”, beharrte Guy. “Sie sind erst siebzehn. Sie haben gerade Ihren Vater verloren und sind verletzbar …”
    “Ich kann auf mich selbst aufpassen”, behauptete sie wenig überzeugend, während sie nervös an der Tischdecke zupfte.
    “Dann tun Sie es auch.” Guy legte seine Hand auf ihre. “Und lassen Sie nicht zu, dass Jack es für Sie tut.”
    Guy hatte das so nachdrücklich gesagt, dass sie ihn erstaunt ansah. Während sie ihm in die Augen schaute, glaubte sie, sein wahres Wesen zu erkennen. Sie spürte, wie stark er war, und seine Selbstsicherheit machte ihr angst. Dann kam Jack an den Tisch zurück.
    “Na, haltet ihr Händchen?” Sein Tonfall war nicht ganz so lässig, wie er hätte sein sollen.
    Meg errötete, obwohl sie sich keiner Schuld bewusst war, und zog schnell ihre Hand zurück.
    Guy dagegen ließ sich nicht aus
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