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Felicity Gallant und Das Auge des Sturms (German Edition)

Felicity Gallant und Das Auge des Sturms (German Edition)

Titel: Felicity Gallant und Das Auge des Sturms (German Edition)
Autoren: Melanie Welsh
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kann keinen Schaden mehr anrichten.«
    Daniel Twogood klopfte ihm auf die Schulter. »Das ist mal eine wirklich gute Nachricht, Mann.«
    Jasper Cutgrass strahlte.
    Und was machte der Sohn der Witwe Usage? Villainous war eben nach Hause gekommen und zog im Hausflur seine Stiefel aus. Er hatte viel Überzeugungsarbeit leisten müssen, aber schließlich war er erfolgreich gewesen: Nächste Woche fing er als Lehrling bei Lapp & Muster an.
    »Du wirst der älteste Lehrling sein, den die jemals hatten«, höhnte seine Mutter, als er es ihr erzählte.
    Er ging in die Küche und machte dort weiter, wo er aufgehört hatte: Er reparierte und renovierte das ganze Häuschen und brachte alles auf Hochglanz. In den kommenden Monaten und Jahren sollte es zu einem wahren Schmuckstück werden. Was sonst hätte er nachts tun sollen? Er konnte nicht schlafen, sein Gewissen ließ ihm einfach keine Ruhe.
    Für Felicity war mit der Ankunft der Sturmwolke, von der sie vorher nie etwas gehört hatte, alles anders geworden. Sie dachte an das einsame Mädchen, das damals die Bibliothek betreten hatte und dort dem Fremden begegnet war, und es kam ihr vor wie eine Geschichte aus einem lange vergangenen Zeitalter.
    Henry gab, mit vollen Backen kauend, einige unverständliche Laute von sich. Felicity sah ihn fragend an. Es dauerte eine Weile, bis er alles hinuntergeschluckt hatte und sich verständlich machen konnte. »Ich will mich nicht selbst loben«, sagte er, »aber diese Sandwiches sind echt gut.«
    »Freut mich zu hören.«
    »Na ja, das war natürlich auch alles ganz schön anstrengend heute, das Segeln und das Rumgerenne; kein Wunder, wenn man da Hunger kriegt.«
    Irgendwo weiter hinten unterhielt sich Martha mit Isaac Tempest über alte Gentry-Geschichten. Felicity setzte sich zu Poppy auf den Teppich und umarmte sie – nicht zum ersten Mal an diesem Tag.
    »Vorsicht«, scherzte Poppy, die schnell wieder so fröhlich war wie immer, »ich bin schon ganz zerdrückt.«
    Felicity grinste. Die beiden verstanden einander.
    »Was für ein Abenteuer!« Poppy nahm sich ein Schinkenbrötchen. »Bin ich froh, dass wir Großmutter endlich los sind! Es war wirklich schwer auszuhalten mit ihr.«
    Jeb Tempest kam herein, seine langen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. Er wirkte verlegen und angespannt. Felicity sprang auf und lief zu ihm hin.
    »Ich bin gekommen, um mich zu verabschieden«, sagte er seltsam feierlich. Ganz offensichtlich fühlte er sich wie auf dem Präsentierteller, umgeben von so vielen weiblichen Wesen, die ihn anstarrten. Felicity, verunsichert von seiner ungewohnt steifen Art, warf ihm einen prüfenden Blick zu.
    »Ich werde eine Weile weg sein«, fuhr er fort.
    »Oh«, sagte Felicity betroffen. Sie nahm sich zusammen, um sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.
    Jeb trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. »Weißt du, wir haben das Versprechen gehalten, das mein Großvater Rafe gegeben hatte, und jetzt kann ich endlich von hier weg, um mich etwas in der Welt umzuschauen.«
    Felicity nickte. »Es gibt bestimmt jede Menge Orte, die du gerne sehen möchtest.« Sie konnte ihn gut verstehen.
    »O ja.« Einen Moment lang vergaß Jeb ganz sein Publikum und mit wem er redete. »Alles das, von dem mein Großvater mir erzählt hat.«
    Felicity lächelte. »Das ist wirklich toll.«
    Jeb riskierte einen kurzen Blick auf ihr Gesicht.
    »Ich platze fast vor Neid«, fuhr sie fort. »Aber du musst jetzt an dich selbst denken, du hast genug Zeit in Wellow mit Warten verbracht.«
    Er schaute wieder auf den Boden. »Ich bin froh darüber«, sagte er leise.
    Felicity wurde ganz heiß im Gesicht. Sie hoffte inständig, dass man es ihr nicht ansah.
    Henry stand auf. Er fand offenbar, dass es höchste Zeit war, diesen fesselnden Dialog zu beenden.
    »Und du hast ja Henry, der auf dich aufpasst«, bemerkte Jeb. »Einen verlässlicheren Freund gibt es nicht.«
    »Das stimmt.«
    »Felicity braucht niemanden, der auf sie aufpasst«, sagte Henry. »Sie kann prima selbst für sich sorgen.«
    Jeb grinste. »Klar kann sie das.«
    Felicity stupste Henry in die Rippen, um ihn darauf aufmerksam zu machen, dass er ruhig etwas mehr Liebenswürdigkeit an den Tag legen konnte, wenn man ihm Komplimente machte.
    »Ohne deine Hilfe hätte ich Felicity nie eingeholt«, gab Henry widerwillig zu.
    »Du betrachtest es zwar nicht als etwas Gutes«, sagte Jeb, »aber in dir steckt wirklich der echte Geist der Gentry.«
    Henry nickte. »Und in dir steckt
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