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Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Titel: Fantasy. Aber ohne doofe Elfen
Autoren: Uwe Post
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küssen.“
    „Iiiih!“
    „Quak!“
    „Ja, ich fände es auch nicht angenehm. Aber
denk an deinen Vater und an euren Reis.“
    „Und danach darf ich gehen?“ vergewisserte
sich das Mädchen.
    „Auf jeden Fall“, erklärte der Zauberer
jovial.
    „Na gut. Ich küsse ihn. Aber ohne Zunge.“
    „Quak!“
    „Das“, seufzte Waarumnúr, „geht wohl in
Ordnung.“
    Das Mädchen küßte den Frosch auf den Mund.
    Der Froschmann verwandelte sich umgehend und
übergangslos in einen identisch aussehenden Froschmann.
    „Quaaak!“
    „Das verstehe ich nicht“, wunderte Waarumnúr
sich. „Oder war es doch dieser andere Zauberspruch? Der, wo man
eine Prinzessin braucht?“
    „Quaak“, schüttelte der Frosch den Kopf und
zeigte auf die Dreizehnjährige.
    Der Große Waarumnúr wandte sich dem Mädchen zu.
„Du, äh, bist doch eine Jungfrau, oder?“
    „Wie kommst du denn darauf?“ fragte
Hanni-Maria.
    „Dein Vater sagte... Verdammt!“
    „Quak!“ Cousin Hartleid hüpfte ein paarmal
auf und ab.
    „Oh nein, was, machen wir denn jetzt?“
Waarumnúr kratzte sich am Bartansatz.
    Schweigen. Dann sagte Hanni-Maria: „Ich habe da
eine Freundin, die wohnt gar nicht weit weg...“
    „Ja! Wunderbar! Braves Mädchen! Bring uns zu
ihr! Ich bin sicher, daß sie...“
    „Das kostet aber was“, erklärte die Tochter
des Farmers selbstbewußt.
    „Wie?“
    „Quak?“
    „Ja. Meine Hilfe kostet 20 Münzen.“
    „Was für ein Zufall. Genau die Summe, die dein
Vater für den Fruchtbarkeitszauber löhnen mußte“, entfuhr es
Waarumnúr, „sehr scharfsinnig. Wenn ich so richtig darüber
nachdenke“, fuhr er dann wie beiläufig fort, „ist das etwas viel
Geld angesichts der Tatsache, daß wir deinem Vater verraten könnten,
daß du gar keine Jungfrau mehr bist...“
    „Mein Vater hat eine Heugabel“, gab
Hanni-Maria postwendend und unbeeindruckt zurück.
    „Hö?“ machte der Zauberer. „Was willst du
damit sagen?“
    „Er würde sie sicher benutzen, wenn er erfahren
würde, daß ihr mich entführt habt.“
    Waarumnúr stöhnte. „Na gut. 20 Münzen.“
    „Zahlbar im Voraus“, verlangte das Mädchen.
    Zähneknirschend überreichte der Zauberer dem
Mädchen das Geld.

    *
    „Zum Glück regnet es nicht mehr“,
grummelte Waarumnúr schlechtgelaunt, als er mit seinem Cousin dem
Mädchen folgte. Der Waldweg bestand im wesentlichen aus Pfützen,
und sie hatten ihre liebe Not, halbwegs trockene Füße zu behalten.
    Nach einiger Zeit kam ihnen eine Ziegenherde
entgegen.
    Ein ganz bestimmter Gott wählte genau diesen
Moment, um zu seinem auch nicht mehr ganz nüchternen Kollegen zu
sagen: „Der da, was meinst du?“
    Sein Gegenüber nickte bedächtig.
    Der Gott zielte sorgfältig mit seiner Armbrust.
Ein Glas Rum mehr, und er hätte eine vorüberfliegende Turteltaube
in eine peinliche Situation gebracht.
    Waarumnúr und der froschhafte Hartleid drängten
sich fluchend zwischen den blökenden Leibern hindurch und
versuchten, der dabei wesentlich geschickteren Hanni-Maria zu folgen.
Der Zauberer warf dem hinter seiner Herde her laufenden Ziegenhirten
einen giftigen Blick zu, aber der ignorierte ihn. „So was
rücksichtsloses. Gut, daß es keine Schweine waren, gegen die bin
ich allergisch“, murmelte Waarumnúr genervt und beeilte sich, das
Mädchen einzuholen. „Hoffentlich hat diese Geschichte bald ein
Ende“, ergänzte er und drehte sich zu seinem Cousin um.
Unvermittelt blieb Waarumnúr stehen, als wäre er gegen eine Wand
gerannt.
    Hartleid war ein ganzes Stück zurückgeblieben
und unterhielt sich scheinbar angeregt mit dem Ziegenhirten. Oder
etwas in der Art.
    „Oh nein“, entfuhr es dem Großen Waarumnúr,
als ein gedämpftes „Puff“ ertönte.
    „Ich glaube“, sagte die kleine Hanni-Maria,
die die Szene ebenfalls beobachtet hatte, „ich werde hier nicht
mehr gebraucht. Ich geh dann jetzt mal nach Hause.“
    Waarumnúr wünschte sich, er könne auch einfach
weggehen. „Grüß deinen Vater“, verabschiedete er sich von dem
Mädchen.
    „Klar, mach' ich.“

Das allerletzte schwarze Einhorn

    So höre, die Einhörner, die
edlen, sie bedeuten Frühling.
Lass uns eins schlachten; sehn wir,
wie der Frühling schmeckt.
aus: Neb Nezwisch, Schöne
Miederländische Schlaflieder,
5. Gesang, 15. Strophe.
    Aus Garmuffs Zelt drang das gekitzelte
Kichern von Mirindia, der hübschen Heilerin. Seit der Zauberer das
Letzte Schwarze Einhorn erlegt hatte, nutzte er offenbar
ununterbrochen die magischen Fähigkeiten des
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