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Fangboys Abenteuer (German Edition)

Fangboys Abenteuer (German Edition)

Titel: Fangboys Abenteuer (German Edition)
Autoren: Jeff Strand
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Gescheft.«
    »Zum Geschäft«, verbesserte ihn Ellen.
    Nathan runzelte die Stirn. »Warum?«
    »Weil es mit Ä geschrieben wird, mit einem Umlaut.«
    Nathan sah sie mit einem das ist echt bescheuert Blick an. »Warum kann ich nie zum Geschäft?«
    »Darüber haben wir bereits gesprochen.«
    »Aber warum kann ich nicht?«
    »Darum, Liebling. Die Leute sind gemein.«
    »Du bist nicht gemein.«
    »Es tut mir leid, nicht alle sind gemein, aber manche von ihnen sind es. Du willst nicht, dass Leute gemein zu dir sind, oder?«
    »Warum sollten sie gemein zu mir sein?«
    »Das weißt du.«
    »Nein, weiß ich nicht.«
    »Doch, das tust du.«
    »Wegen meiner Zähne?«
    Ellen nickte.
    »Davor habe ich keine Angst.«
    »Naja, aber Mommy hat Angst. Mommy will nicht, dass dir jemand etwas antut. Ich bin hier, um dich zu beschützen. Okay?«
    Nathan senkte seinen Blick. »Okay.«
     
    ***
     
    »Ich nehme ihn mit nach draußen.«
    »Samuel, nein!«
    »Er kann heute machen, was immer er will.« Samuel schaute über den Esstisch zu Nathan hinüber. »Nathan, was hast du gesagt, was du an deinem sechsten Geburtstag machen willst?«
    »Irgendwo hingehen.«
    »Es ist gewissenlos, ihn so einzusperren. Das werde ich nicht mehr zulassen. Nathan, zeig Mommy, wie du lächelst, wenn wir nicht zu Hause sind!«
    Nathan sah Ellen an und lächelte mit geschlossenen Lippen.
    »Zeig ihr, wie du sprichst!«
    »Hallo, Mommy«, sagte er und seine Lippen bewegten sich kaum. »Du siehst heute hübsch aus.«
    »Niemand wird es je erfahren«, behauptete Samuel steif und fest.
    »Er ist erst sechs«, erwiderte Ellen. »Er kann sein Lachen nicht vollständig kontrollieren.«
    »An seinem Geburtstag kannst du ihm nicht vorschreiben, was er zu tun hat. Wir gehen nur zum Geschäft runter und kaufen eine riesige Tüte Bonbons. Ich verspreche, dass ihm nichts geschehen wird.«
    Ellen protestierte weiterhin, aber Samuel hörte ihr nicht zu. Die Art und Weise, wie sie ihren Sohn großzogen, war entsetzlich. Nathan musste ab und an das Haus verlassen können. Ellen würde es schon einsehen. Sie würden zum Geschäft gehen, ohne Zwischenfall zurückkommen, und Ellen würde feststellen, dass sie sich grundlos so große Sorgen gemacht hatte.
    »Lass mich eine Nacht drüber schlafen, dann kann ich mich mit deinem Vorschlag anfreunden. Ich weiß, dass du recht hast. Ich brauche nur noch etwas mehr Zeit.«
    Samuel seufzte. Er befürchtete, dass Ellen am Morgen beschließen würde, er hätte die schlimmste Idee überhaupt gehabt, und sie würde ihn anflehen, bis zu Nathans siebtem Geburtstag zu warten, bevor sie ihn unter Leute ließen. Samuel wollte kein weiteres Jahr warten. Er würde es durchziehen, selbst wenn er Nathan dafür im Schutz der Nacht aus dem Haus schmuggeln musste.
    Ein weiterer Tag könnte jedoch nicht schaden. »Okay«, sagte er.
    »Bekomme ich dann noch Bonbons?«, fragte Nathan.
    »Natürlich«, antwortete Samuel. »Gleich Morgen früh.«
     
    ***
     
    Es ist hervorzuheben, dass das, was als Nächstes passierte, kein Selbstmord war. Ellen Pepper war keine depressive Frau. Sie war eigentlich eine sehr fröhliche, optimistische Person, die einfach wahnsinnig überfürsorglich und besorgt war, dass ihrem Sohn etwas zustoßen könnte. Sie würde niemals das Wort »Freak« benutzen, aber andere Leute, und die Vorstellung, dass andere Kinder (oder sogar Erwachsene) Nathan anstarrten oder mit dem Finger auf ihn zeigten und ihn auslachten oder – Gott bewahre! – versuchten, ihn aufgrund seines furchteinflößenden Aussehens zu verletzen, war schlimmer, als sie ertragen konnte.
    Aber Samuel hatte recht. Sie konnten ihn nicht für immer verstecken.
    Sie würde morgen mit ihnen gehen und ein wachsames Auge auf jeden haben, der sich ihnen näherte. Vielleicht würde alles gut gehen.
    Ellen ging nicht unglücklich ins Bett. Sie war lediglich abgelenkt.
    Sie schaltete den Gasherd an, um etwas Wasser für eine Tasse Tee abzukochen, der ihr beim Einschlafen helfen sollte. Die Flamme entzündete sich nicht, und Ellen beschloss, dass sie keine Lust mehr auf Tee hatte. Sie erinnerte sich – ausdrücklich, aber falsch – das Gas abgeschaltet zu haben. Sie hatte es fast ganz zugedreht, aber der Knopf hatte nicht geklickt.
    Kurz bevor sie einschlief, dachte sie sogar noch darüber nach. Habe ich den Herd ausgeschaltet? Sie war im Begriff aufzustehen und nachzusehen, aber Samuel hatte einen leichten Schlaf, und sie würde ihn aufwecken und wenn sie sich stark genug
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