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Familienbande

Familienbande

Titel: Familienbande
Autoren: Hannah Siebern
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Kopf.
    „Nein“, sagte sie. „Das finde ich ganz und gar nicht. Du bist der beste Vater, den Laney sich wünschen könnte, und ich denke, dass du alles tun würdest, um ihr Leben so angenehm wie möglich zu gestalten.“
    „Sie hätte natürlich die Wahl“, stellte Jason klar, als stünde das nicht ohnehin außer Frage. „Sie könnte genauso wählen wie der Mann. Doch ich denke, dass selbst eine Verbindung mit einem so schrecklichen Mann wie Theodor noch besser sein würde als eine Verbindung zu Marlene.“
    „Die Liebe zu deiner Schwiegermutter ist ungebrochen, was?“, bemerkte Kathleen sarkastisch und erntete damit ein amüsiertes Lächeln.
    Einen Augenblick sagte niemand etwas, aber dann kam Kathleen ein weiterer Gedanke.
    „Du hast bereits jemanden im Kopf, nicht wahr?“, fragte sie eindringlich. „Falls Laney bis dahin nicht schon mit einem Jungen zusammen sein sollte, dann weißt du bereits, wem du sie anvertrauen willst, habe ich recht?“
    „Ich habe jemanden im Kopf, aber es ist noch viel zu früh Spekulationen anzustellen“, gab Jason ausweichend zurück. „Vielleicht will er auch gar nicht.“
    „Wer?“
    „Es ist nicht …“
    „ Wer? “
    „Du kennst ihn“, gab Jason schließlich zu. „Er schläft momentan noch, aber er wird eher aufwachen als Marlene und er würde ideal zu Laney passen.“
    „Du meinst doch nicht etwa …“
    „Doch. Ganz genau. Ich meine meinen Cousin Greg.“
    „Das würde er nicht tun“, beharrte Kathleen. „Das glaube ich nicht. Er hat doch bereits eine Freundin.“
    „Das stimmt“, bestätigte Jason. „Leonie. Und ich glaube, er mag sie sogar sehr gerne. Aber ich vermute, dass er sie nicht wirklich liebt. Er will sich mit ihr verbinden, weil er davon ausgeht, nie wieder jemanden zu finden, der so sehr darauf aus ist ihn glücklich zu machen und der so ideal zu ihm passen würde. Aber Laney würde auch super zu ihm passen und wenn er Laney damit vor Marlene schützen könnte … Ich glaube schon, dass er es dann tun würde.“
    Kathleen dachte einen Augenblick nach und nickte dann langsam.
    „Vielleicht hast du recht“, gab sie zu. „Vielleicht würde er es wirklich tun. Er liebt Laney von ganzem Herzen und die Verbindung würde aus den beiden automatisch ein Liebespaar machen. Dieser Art Anziehung kann niemand lange wiederstehen.“
    Jason lächelte Kathleen an und machte damit deutlich, dass er daran denken musste, wie er selber versucht hatte sich gegen die Anziehungskraft zu wehren, die Kathleen am Anfang ihrer Beziehung auf ihn ausgeübt hatte. Erfolglos natürlich.
    „Möglicherweise wird es gar nicht nötig sein, Greg zu fragen“, widerholte Jason noch einmal klar. „Aber falls doch, dann glaube ich nicht, dass er nein sagen würde.“
    „Nein. Aber hoffen wir erst einmal, dass das nicht nötig sein wird.“
    „Natürlich. Besonders Laney zuliebe. Denn wie ich meine dickköpfige Tochter kenne, wird sie sich sicherlich nicht einfach dafür begeistern lassen, sich mit jemandem zu verbinden, den sie nicht liebt. Selbst nicht, wenn es sich dabei um Greg handelt.“

Kapitel 2
    Cynthia
    Cynthia langweilte sich. Sie lehnte in fünf Metern Höhe an einem Geländer im Haupthaus der Ältesten und betrachtete, wie der Saal unter ihr sich immer weiter füllte. Sie trug ein schönes, helles Kleid und hatte ihre wilde Lockenmähne notdürftig zusammengesteckt. Sie wusste, dass ihre Frisur nicht ganz der Etikette entsprach, aber das scherte sie schon seit einiger Zeit nicht mehr.
    Als sie vor Jahren ihr Heim bei Jasons Familie verlassen hatte, war sie voller Zuversicht gewesen, auf den Festen der Ältesten früher oder später den passenden Partner zu finden. Sie hatte sich viel im Hause der Ältesten aufgehalten, weil dort die meisten Warmblüter ein- und ausgingen, und war sogar wieder der Force beigetreten, um Wilde zu jagen. Doch der Erfolg bei der Suche nach einem Bräutigam war bisher ausgeblieben. Ganz gleich mit wie vielen Männern sie tanzte oder wie oft sie nette Gespräche führte, sie schaffte es einfach nicht, Jason aus ihrem Kopf zu bekommen. Es war im Laufe der Jahre zwar vorgekommen, dass sie mit dem einen oder anderen Mann eine Beziehung begonnen und das Bett mit ihm geteilt hatte, aber diese Liebschaften waren nie von langer Dauer gewesen. Die Männer schienen zu spüren, dass sie nie ganz bei der Sache war und innerlich nicht bereit war sich zu binden, egal wie sehr sie das Gegenteil behauptete.
    Jason besetzte nach wie vor ihr Herz.
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