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Falsches Spiel mit Hannah

Falsches Spiel mit Hannah

Titel: Falsches Spiel mit Hannah
Autoren: Luzie Bosch
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ist.“
    Die anderen kicherten, nur Hannah konnte nicht so richtig mitlachen. Sie hatte ein ungutes Gefühl. Kannte sie ihre beste Freundin überhaupt noch?
    Die Mädchen führten die Pferde zum Platz vor dem Stall und holten das Zaumzeug aus der Sattelkammer. Hannahs Pflegepferd Acapulco scharrte freudig mit dem Vorderhuf, als Hannah ihm die Satteldecke überwarf. Acapulco war ein Appaloosa-Wallach, den Sue vor drei Jahren aus einem Frankreichurlaub mit nach Hause gebracht hatte. Sie hatte das Westernpferd auf einem völlig verwahrlosten Bauernhof entdeckt und ihm das Leben gerettet, indem sie ihn seinem Besitzer abgekauft hatte. Hannah erinnerte sich mit Gruseln daran, wie Acapulco damals ausgesehen hatte. Er war so mager gewesen, dass sich sein schwarz gesprenkeltes Fell wie der Bezug eines Regenschirms über die Rippen gespannt hatte. Über ein halbes Jahr hatte Hannah ihn gepflegt, bis er stark genug war, dass sie ihn zum ersten Mal reiten konnte.
    Heute sah man dem prachtvollen Wallach nicht mehr an, dass er so lange zwischen Leben und Tod geschwebt hatte. Hannah zog den Sattelgurt fest und klopfte ihm den Hals. „Ich hol noch rasch meinen Helm, dann kann’s losgehen.“
    Sie waren gerade aufgestiegen, als Myriam mit Camilla wieder vom Roundpen zurückkam.
    â€žSue hat dich versetzt“, meinte Tori sofort, als sie ihr Gesicht sah.
    â€žIch hab so was von genug!“, schimpfte Myriam. „Jetzt fällt der Unterricht zum dritten Mal in Folge aus. Und Sue hält es nicht mal für nötig, mir Bescheid zu geben, dass sie nicht kommt. Was glaubt die eigentlich, wer sie ist?“
    â€žDas ist echt unmöglich“, gab Sina zu. „Aber wart’s ab, in ein paar Wochen ist sie wieder ganz die Alte. Wenn sie erst den Ärger mit Robert überwunden hat …“
    â€žIn ein paar Wochen ist es aber zu spät für mein Turnier“, zischte Myriam. „Und ich hab wirklich keine Lust, mir wegen Sues Liebeskummer alle Chancen zu vermasseln.“
    â€žWillst du nicht mit uns ausreiten?“, versuchte Hannah das Thema zu wechseln. „Camilla ist doch schon gesattelt …“
    â€žNee, danke! Mir ist die Lust vergangen!“
    Myriam zerrte Camilla in den Stall, um sie abzusatteln. Die Stute wieherte kläglich. Sie hätte die anderen nur zu gerne begleitet, aber nach ihrer Meinung fragte ja keiner.
    Als Hannah, Tori und Sina über eine Stunde später wieder auf den Hof trabten, waren die drei Pferde schweißbedeckt.
    â€žHerrlich“, sagte Sina. „Es geht doch nichts über einen schönen Ausritt. Das hebt die Stimmung.“ Sie verzog das Gesicht. „Da fällt mir ein – ich hab Sue versprochen, heute bei den Hängebauchschweinen auszumisten.“
    â€žIgitt“, meinte Tori.
    â€žDas kannst du laut sagen.“
    â€žWenn du willst, kann ich Janko für dich fertig machen“, bot Tori an. „Ich hab noch eine halbe Stunde, bis ich mich mit Jonas treffe.“
    â€žDas wär super!“
    Hannah schluckte. Wie gut sich Tori und Sina jetzt wieder verstanden, nachdem sie sich fast ein Jahr lang nur noch angegiftet hatten. Vielleicht sollte sie sich mit Myriam auch einmal richtig aussprechen, so wie Tori und Sina das getan hatten.
    Als sie die Pferde in ihre Boxen im Stall führten, hievte Myriam gerade den Sattel von Camillas Rücken.
    â€žWas machst du denn noch hier?“, erkundigte sich Hannah überrascht. „Hat Sue dich doch trainiert?“
    â€žAch die!“ Myriam winkte verächtlich ab. „Nee, Hannes war mit mir im Roundpen.“
    â€žEcht?“ Hannes war Stefan Müllers Sohn, der seit Kurzem ebenfalls auf der Sunshine Ranch ritt. Er ging in die Parallelklasse der Pferdemädchen. Früher hatte Hannah ihn immer übersehen, weil er recht klein und still war. Aber inzwischen hatte sie herausgefunden, dass er total nett war.
    â€žHannes ist früher Westernturniere geritten, wusstest du das nicht?“, fragte Myriam. „Er war schon beim German-Reining-Turnier dabei und hat den zweiten Platz gemacht.“
    â€žWow!“ Hannah war beeindruckt. „Davon hat er mir nie was erzählt.“ Natürlich nicht. Hannes war nicht der Typ, der mit seinen Leistungen prahlte. „Aber Reining ist doch gar nicht deine Disziplin.“
    Myriam trainierte seit Monaten für den Trail, weil das auch Sues Spezialdisziplin war. Im
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