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Fahr zur Hölle

Fahr zur Hölle

Titel: Fahr zur Hölle
Autoren: Kathy Reichs
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Department wurde vom Medical Examiner des Mecklenburg County ersucht, Sie aufzuhalten und umzudirigieren.«
    »Larabee lässt mich von der Polizei suchen?«
    »Ja, Ma’am. Als ich an der Bergungsstelle ankam, waren Sie bereits weg.«
    »Warum hat er mich nicht direkt angerufen?«
    »Offensichtlich kam er nicht durch.«
    Natürlich nicht. Während der Grabung hatte ich mein iPhone im Auto gelassen, um es vor Sand zu schützen.
    »Mein Telefon ist im Handschuhfach.« Man musste Officer Warner ja nicht unbedingt beunruhigen. »Ich nehme es jetzt heraus.«
    »Ja, Ma’am.«
    Die Zahlen auf dem kleinen Monitor zeigten mir, dass ich drei Anrufe von Larabee verpasst hatte. Drei Nachrichten. Ich hörte mir die erste an.
    »Lange Geschichte, die ich Ihnen erzähle, wenn Sie zurück sind. Die Polizei von Concord erhielt die Meldung einer Leiche auf der zugeschütteten Müllkippe an der Morehead Road. Chapel Hill will, dass wir das übernehmen. Ich stecke bis über die Ellbogen in einer Autopsie. Da Sie in der Gegend sind, hatte ich gehofft, Sie könnten vorbeifahren und sich darum kümmern. Joe Hawkins ist mit seinem Transporter bereits dorthin unterwegs, nur für den Fall, dass die tatsächlich was für uns haben.«
    Die zweite Nachricht klang genauso wie die erste. Die dritte ebenfalls, nur nervöser. Sie schloss mit der Anfeuerung: »Sie sind die Allerbeste, Tempe.«
    Eine zugeschüttete Müllkippe in einem Sturm? Der Allerbesten war das nicht ganz koscher.
    »Ma’am, wir sollten uns beeilen. Der Regen lässt nicht mehr lange auf sich warten.«
    »Fahren Sie voraus.« Mit weniger Enthusiasmus hätte ich das nicht sagen können.
    Warner ging zu seinem Streifenwagen zurück, tutete einmal und reihte sich dann in den Verkehr ein. Innerlich Larabee, Warner und die Müllkippe verfluchend, legte ich den Gang ein und folgte ihm.
    Für einen Donnerstagnachmittag war der Verkehr auf der I-85 ziemlich dicht. Als wir uns Concord näherten, sah ich, dass die Abfahrt zum Bruton Smith Boulevard eher ein Parkplatz war.
    Und erkannte, was für ein Albtraum Larabees kleiner Abstecher sein würde.
    Die zugeschüttete Müllkippe an der Morehead Road ist ein Zaunnachbar des Charlotte Motor Speedway, eine wichtige Strecke für die NASCAR-Rennsaison. An diesem und am nächsten Wochenende würden Rennen steigen. Die örtlichen Zeitungen und die Lokalsender berichteten ausführlichst darüber. Sogar ich wusste, dass im morgigen Qualifying entschieden würde, welche glücklichen Fahrer es am Samstag ins Hauptrennen, das All Star Race, schafften.
    Zweihunderttausend begeisterte Fans würden für die Rennwoche nach Charlotte strömen. Als ich das Meer von SUVs, Wohnmobilen, Pick-ups und Limousinen sah, vermutete ich, dass viele bereits in der Stadt waren.
    Warner fuhr auf der Standspur. Ich folgte ihm und ignorierte die feindseligen Blicke derjenigen, die im Stau feststeckten.
    Mit Blaulicht bahnten wir uns einen Weg durch das Chaos auf dem Bruton Smith Boulevard, vorbei am Dragway, der Rennstrecke für die Dragster, der Aschenbahn und unzähligen Fast-Food-Buden. Am Straßenrand schleppten die Tätowierten und die Tanktop-Trägerinnen Babys, Bier, Kühltaschen und Radios mit sich herum. Fliegende Händler verkauften Souvenirs auf Klapptischen unter improvisierten Zelten.
    Warner fuhr an der surrealistischen Geometrie der eigentlichen Rennstrecke entlang, bog ein paarmal ab und hielt dann vor einem kleinen Gebäude, dessen Wandverkleidung einmal blau gewesen sein mochte. Hinter dem Gebäude erhob sich eine Reihe von Hügeln, die an eine Gebirgskette auf dem Mars erinnerte.
    Ein Mann trat heraus, gab Warner einen gelben Schutzhelm und eine neon-orangefarbene Weste und deutete, während er mit ihm redete, auf einen Kiesweg, der steil nach oben führte. Warner wartete, bis ich Schutzausrüstung erhalten hatte, dann fuhren wir den Hügel hoch. Lastwagen rumpelten in beide Richtungen, aufwärts mit kreischendem, abwärts mit schnurrendem Motor.
    Als die Straße wieder flacher wurde, sah ich drei Männer neben einem riesigen Kipplaster stehen. Zwei trugen Overalls. Der dritte trug eine schwarze Hose und ein langärmeliges schwarzes Hemd über einem weißen T-Shirt. Joe Hawkins, der langjährige Todesermittler des MCME. Alle drei trugen die gleiche Schutzausrüstung wie die, die auf meinem Beifahrersitz lag.
    Warner fuhr dicht an den Laster heran und stellte den Motor ab. Ich stellte mich neben ihn.
    Die Männer sahen zu, wie ich ausstieg und Schutzhelm
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