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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung
Autoren: Mathias Frey
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Gonzalez, den die STOG gekauft hatte, um die technischen Installationen vorzunehmen, die den SitRoom mit dem Einsatzraum bei Luxemburg verbunden hatten, wurde in einer Bar an einem romantischen Karibikstrand verhaftet und an die USA ausgeliefert. Seine Frührente hatte er sich anders vorgestellt. Der Playboy Doug Herring, Strohmann für die Patrioten für Globale Demokratie, wurde wegen unzüchtiger Handlungen mit Minderjährigen angezeigt.
     
    Nachdem Präsidentin Adams in der Bevölkerung eine Zustimmung von über achtzig Prozent genoss, entschied die Demokratische Partei, sie als Kandidatin für das Präsidentenamt aufzustellen. Adams setzte im Eilverfahren ein Wahlkampfteam zusammen. Our New Future Today! – das Motto ihrer Kampagne – führte sie in den wenigen verbleibenden Tagen bis zur Wahl durch alle größeren Städte des Landes. Besonders herzlich wurde Adams in Texas empfangen. Es war eine Ironie des Schicksals, dass, wer Adams wählen wollte, sein Kreuz bei »Sinshy« machen musste. In der Kürze der Zeit war es nicht möglich, Dutzende von Millionen neuer Wahlzettel zu drucken und alle Computer neu zu programmieren.
     
    Dollar und US-Aktienindizes gewannen in den Tagen nach Adams historischer Ansprache aus dem Weißen Haus wieder, was sie in den vergangenen Wochen verloren hatten. Der Kurssturz der texanischen Aktien würde als Platzen der Texas-Bubble in die Börsengeschichte eingehen.
     
    Das Manöver in Mexiko wurde abgesagt. Der britische Premier Millner gab nach drei Tagen dem starken Druck nach und trat zurück. Zu den jüngsten Ereignissen in den USA wollte er sich nicht mehr öffentlich äußern. Lord Percy Mather, Millners bester Freund, zeigte sich erleichtert über die Entwicklung. Es sei das beste für Millners Gesundheit, wenn er sich in Zukunft nicht weiter von der Politik aufreiben lasse. Am Wochenende vor der Wahl gab der mexikanische Präsident Castaneda ebenfalls seinen Rücktritt bekannt. Aus privaten Gründen, wie er verlautbaren ließ. Außerdem sah sich der Gouverneur der chinesischen Zentralbank wegen gesundheitlicher Probleme zum Rücktritt gezwungen. Kenner der Szene wussten, dass er nur ein Bauernopfer war. Das Mitlaufen einiger Scharfmacher bei der Operation ›Brich-den-USA-den-Rücken‹ hatte nicht zum Ziel geführt und die Chinesen einige Dutzend Milliarden gekostet, verursacht durch ihre Angriffe auf den US-Dollar. Einer musste schuld sein.
       Der Präsident des EU-Sekretariats, Wolfgang Kröner, gab bekannt, sich nach dem Ende seiner Amtszeit ins Privatleben zurückziehen zu wollen.
     
    In Simulationen hatten die CIA und andere US-Dienste seit Jahren alle denkbaren Versionen asymmetrischer Angriffe auf die USA durchgespielt. Ein Angriff wie durch Excess war nicht dabei gewesen. Obwohl die CIA ausgiebige Erfahrung im Inszenieren von Revolutionen auf der ganzen Welt hatte, war man nicht in der Lage gewesen, Excess rechtzeitig zu erkennen und zu stoppen. So kam es in Washington zu zwei weiteren Rücktritten. Geheimdienstkoordinator Emmanuel Rubinstein und CIA-Direktor Donald Stone stellten ihre Ämter zur Verfügung. Sie baten allerdings bei der Beurteilung ihres Versagens zu bedenken, dass Excess, seinem Namen alle Ehre machend, eine besonders perfide Attacke war, mit der niemand hätte rechnen können.
     
    Die Sezessionisten unter den Texanern erlebten die Offenbarung Sinshys und die Aufklärung durch die Präsidentin wie das Ende der Zeit. Fassungslos mussten sie realisieren, nur Instrumente in einem großen Spiel gewesen zu sein. Nach Sinshys Selbstbezichtigung im Rose Garden schien es jetzt absurd, dass irgendjemand hatte glauben können, was noch vor kurzem die gültige Weltsicht war: Mit Wissen von Präsidentin Adams habe das Militär einen chemischen Kampfstoff an der eigenen Bevölkerung getestet.
       Nach dem Geständnis der Verschwörer brachen die Umfragewerte von TFP-Kandidat Andrew Clark innerhalb von einem Tag von über sechzig auf unter zehn Prozent ein. Der konsternierte Vorstand der TFP entschied, die Partei aufzulösen und nicht zur Wahl anzutreten. Clark beteuerte, nur das Beste für Texas gewollt zu haben.

Epilog
     
    Jeanne Adams’ Wahlsieg war ein Erdrutsch. Fast achtzig Prozent der Bevölkerung stimmten für sie und schickten sie für weitere vier Jahre ins Weiße Haus. Adams gewann alle Staaten und damit alle Wahlmännerstimmen. Zu ihrem neuen Vizepräsidenten wählte sie Emmanuel Rubinstein.
       Monate nach der Wahl würde sie
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