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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung
Autoren: Mathias Frey
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deine Intelligenz immer beeindruckt hat. Auch in den Zeiten, als ich dich am liebsten tot gesehen hätte. In der Politik geht es darum, Ziele zu erreichen. Und zu wissen, was der Ruf der Zeit ist. Du hast den Ruf der Zeit gehört. Und konsequent agiert. Dafür bewundere ich dich.«
       »Diese Potgate-Sache tut mir leid, Jeanne. Aber du hast dich auf einmal so stur gezeigt, dass ...«
       »Das ist Schnee von gestern«, winkte sie ab. »Jetzt zählt nur noch der Blick in die Zukunft! Es geht um die Zukunft, nicht um mich oder dich.«
       Eine Weile blickte er auf den Rasen vor seinen John-Lobb-Lederschuhen und überlegte. Dann zuckte er die Schultern. »Ich muss zugeben, ich bin selbst ein bisschen stolz auf mich. Dem Pentagon unter dem Vorwand dieses Experimentes eine Giftgasattacke auf die eigene Bevölkerung unterzujubeln. Die Idee ist mit Wucht über mich gekommen«, er zeigte gen Himmel, »von einem Moment auf den anderen. Da habe ich gewusst, dass dies der richtige Weg ist.«
       »Ja.« Adams nickte.
       »Der Rest war nur eine Organisationsfrage. Die Texas Times. Die TFP. Mein Freund Jacques Maître hat die technischen Details für mich ausgearbeitet. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet.«
       »Natürlich.« Wieder nickte sie.
       »Texas wird eine Dynamik auslösen, die in spätestens zehn Jahren zum vollständigen Zerfall dieses Landes führen wird.«
       »Davon ist auszugehen.«
       Er atmete tief ein. »Und dann gilt es, die Welt endlich zu einen.« Er schüttelte den Kopf und schaute nachdenklich in die Ferne. »Schade, dass niemand ahnt, wie epochal unsere Zeit wirklich ist. Aber in zehn, zwanzig Jahren werden es alle klar erkennen können.« Seine Augen glänzten. »Die Menschheit steht unmittelbar vor dem Zeitalter des Ewigen Friedens.«
    Adams lachte auf. »Nur leider wird der Preis dafür ewiger Krieg sein.«
       Sinshy blickte sie verwundert an. »Wie?«
    »Man wird es nicht mehr Krieg nennen. Es wird Polizeiaktion heißen. Zur Niederschlagung terroristischer Aufstände.«
       Sie blickten sich schweigend an.
       Was geht hier vor? Ein heißkalter Schauer durchfuhr Sinshys Körper.
       »Und weißt du, was das Beste an der ganzen Sache ist?«, fragte Adams.
       »Was?«, fragte er verunsichert.
       »Es wird nicht zu einer Schießerei zwischen dem Secret Service und dem FBI kommen.«
       Er schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht.«
       Sie zog die Augenbrauen hoch. »Nun, die Situation ist nicht ganz ohne. Stell dir nur die Schlagzeilen vor. Schusswechsel im Weißen Haus . So etwas sollte man dem Land wirklich ersparen. Deine Leute vom Secret Service wurden in diesen Minuten Zeugen unseres Gesprächs. Wie auch das FBI.«
       »Wovon ... wovon sprichst du?« Alles in seinem Kopf begann sich zu drehen. Er fürchtete das Bewusstsein zu verlieren.
       »Hast du deinen Pass dabei?«
       »Meinen Pass? Um mich zu identifizieren? Bevor ich den Schwur ...?«
       Adams schüttelte den Kopf. »Mein Lieber, ich fürchte es wird nicht zum Schwur kommen.«
       Sinshy begann zu hyperventilieren.
       »Ich möchte dem FBI nicht vorgreifen, aber so wie ich die Situation einschätze, wird man dir jetzt den Pass abnehmen, die Auflage machen, das Land nicht zu verlassen und dich auf Schritt und Tritt verfolgen. Sobald der Kongress deine Immunität aufgehoben hat, wirst du in Untersuchungshaft genommen werden.« Sie blickte nachdenklich in den Himmel. »Dann beginnt der Prozess wegen Verschwörung zum Mord in über eintausend Fällen. Und natürlich wegen Hochverrat.«
       Er realisierte, dass er auf einen einfachen Trick hereingefallen war. Adams hatte ihm nur ein bisschen geschmeichelt und er hatte seine Umsicht vollständig fahren lassen. Er hatte sich verraten. Sich selbst ans Messer geliefert.
       »Dann bist du gar nicht ...«, flüsterte er.
       »Nein. Ich bin nicht zurückgetreten. Die Show im Vorzimmer war nur eine kleine Realitätssimulation. Ich habe von dir gelernt.«
       Unfähig zu reden, stand er wie angewurzelt da.
       »Gehen wir. Es muss ja nicht unter freiem Himmel passieren.« Sie legte ihm den Arm um die Schulter. Wie einen Schlafwandelnden leitete sie ihn zurück ins Oval Office. Dort warteten Geheimdienstkoordinator Emmanuel Rubinstein, der interimistische FBI-Direktor Brown und sieben seiner Mitarbeiter. Nachdem einer von ihnen die Tür zum Rose Garden geschlossen hatte, wendete sich Brown an Sinshy. »Mister Sinshy, es gibt
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