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Ewiger Schwur

Ewiger Schwur

Titel: Ewiger Schwur
Autoren: Anne Marsh
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schossen aus seinem Rücken.
    Pell war seine Seelenverwandte. Natürlich. Aber Brends hatte nicht allzu viel Zeit, um über die Konsequenzen nachzudenken, denn Dathan stürzte sich sogleich auf Eilor. Er wusste nur, dass Dathan verdammt groß war, und zusammen hatten sie vielleicht eine Chance.
    Er hob seine Klinge und stürzte sich ins Getümmel.
    Sein erster Hieb schnitt Eilor das Gesicht auf. Rote Tropfen spritzten zu Boden.
    Dathan gab ihm Rückendeckung und arbeitete sich zu den Frauen vor.
    Eilors nächster Hieb traf seine Klinge, und die Schockwellen durchfuhren direkt seinen Körper. Brends antwortete mit einem gut gezielten Tritt, und Eilors linker Arm flog laut knackend nach hinten.
    Brends gestattete sich einen Blick auf ihre Frauen. Genau dort, wo er sie zurückgelassen hatte, mehr oder weniger. Auf Mischkas bleichem Gesicht stand jede Menge Trauer geschrieben, denn sie wusste jetzt offensichtlich, was er wirklich war. Ein kaltblütiger Killer. Es war nicht seine Schuld, wenn sie die Wächter des Himmels romantisiert hatte, aber ein Teil von ihm beklagte diesen Verlust der Unschuld.
    Dathans Klinge schnitt durch Leder, und Eilor heulte auf. Jetzt strömte Blut an seiner Seite herab, aber der Abtrünnige war immer noch auf den Beinen. Und dann ließ er das Flammenschwert fallen. Ohne zu zögern, wälzte Mischka sich herum und griff nach der Waffe.
    Sie schloss die Finger um den Griff und stürzte sich auf den Abtrünnigen wie ein Hund auf einen Knochen. Dann hob sie das Flammenschwert, bohrte es tief in Eilors Kehle und trieb die scharfe Kante mit jeder Unze Kraft hinein, die sie aufbringen konnte. Teufel, für Halbheiten hatte sie wahrlich nichts übrig.
    Eilors wütendes Gebrüll hörte auf wie abgeschnitten, als er sich an die Kehle griff und die klaffenden Ränder umklammert hielt. Sie hatte ihn aufgerissen, war aber nicht stark genug, um die Sache zu Ende zu bringen. Brends jedoch schon.
    Ohne den Blick von den Augen seines Gegners abzuwenden, schloss Brends seine Hände um Mischkas, riss die Klinge durch die Haut des Abtrünnigen und aus Eilors Nacken wieder heraus. Mit einem allzu leisen Klicken glitt die rasiermesserscharfe Schneide zwischen die von Blut glitschigen Knorpel des Rückgrates und durchtrennte den letzten Knochen.
    Spiel.
    Satz.
    Sieg.

24
    Mit einem tiefen Atemzug beäugte Brends das Team, das auf der anderen Seite der Schwelle wartete. Du liebe Güte, jetzt wussten sie alle Bescheid. Da war ein helles Aufleuchten von Schmerz, als er sein Gewicht verlagerte, unsicher, was er tun sollte. Er spürte eine gesteigerte Kraft. Macht. Er rollte die Schultern und hörte das scharfe Knacken seiner Flügel – seiner
Flügel
–, die den kleinen Aufwind einfingen. Für seine Brüder würde jetzt alles anders werden. Unbedingt. Warum also er? Warum nicht die anderen? Er hatte niemals etwas getan, um diese Chance zu verdienen.
    Hinter ihm nahm Dathan Pell in die Arme und führte sie zu dem SUV zurück. Warum also zögerte Brends?
    Die Tür zum Himmel stand offen, und er hatte ein lange ausstehendes Treffen mit Michael. Außerdem flog der unsichtbare Beobachter bereits zum Tor hinauf. Brends erhaschte einen Blick auf dunkle Flügel und den scharfen Geschmack von Macht. Wer auch immer Eilor darauf angesetzt hatte, ihre Seelenverwandten zu ermorden, er hatte Macht. Und zwar gewaltig viel.
    Überraschend war allerdings die Stille hinter ihm. Keine Rufe mehr, kein Schlachtenlärm. Nur diese unheimliche Stille, während seine Brüder ihn anstarrten, als warteten sie darauf, dass er eine Entscheidung traf. Er knurrte. Ihm entging irgendetwas.
    Er wollte folgen, und Scheiße, was hielt ihn da zurück? Er hatte für diesen Augenblick gelebt, hatte drei Jahrtausende lang für die Rache gelebt, geatmet und geschlafen, und jetzt wurde ihm das alles mal eben so überreicht. Von Mischka Baran, die draußen vor dem Tor stand.
    Er blickte zurück. Pell hatte die Hände um den Hals ihres Retters geschlungen, aber wenn das Liebkosungen sein sollten, die sie ihm ins Gesicht schrie, würde Brends seine Flügel hergeben.
    Das Gefühl seiner Flügel erschütterte seine Welt. Er flog den Gang hinauf, obwohl er gedacht hatte, dass er nie wieder fliegen würde. Das schwere Schlagen der mächtigen Flügel sollte ihm nicht so viel bedeuten, nur dass er es, verdammt, vermisst hatte. Die Luft um ihn her vibrierte und zitterte, als feierten die Elemente selbst mit ihm in einem primitiven Kriegstanz. Er war wieder ganz.
    Das
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